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       # taz.de -- Zentrum für Politische Schönheit: Polizei ermittelt wegen Musk-Hitlergruß
       
       > Aktionskünstler:innen projizieren „Heil Tesla“ an die Fassade der
       > Musk-Fabrik. Wie beim Hitlergruß zweifeln Medien, ob das wirklich wahr
       > sein kann.
       
   IMG Bild: Elon Musk beim Abhitlern in Grünheide
       
       Heil Tesla“ steht in großen Lettern in der für den Autokonzern typischen
       Optik an der Fassade der Tesla-Gigafactory in Grünheide. Daneben zu sehen:
       Elon Musk, der während der Vereidigungszeremonie für den neualten
       US-Präsidenten Donald Trump den Arm zum Hitlergruß reckt. So ist es in
       zahlreichen Video- und Bildaufnahmen des Zentrums für Politische Schönheit
       zu sehen.
       
       „Heil Tesla“ ist nicht der einzige Schriftzug, den die
       Aktionskünstler:innen offenbar am Mittwochabend an das Teslawerk
       projiziert haben. „Boykott Tesla“ ist auf einem anderen Bild zu lesen. In
       einem ebenfalls an die Wand projizierten Video heißt es, Elon Musk nutze
       seine „Milliarden an Dollar, die er dank Tesla angehäuft hat, um
       rechtsextreme Parteien in Europa zu unterstützen“. Aufgelistet werden die
       zahlreichen Interventionen Musks zugunsten der extremen Rechten Europas:
       Seine Unterstützung für die AfD, die britischen Neonazis Tommy Robinson und
       Andrew McIntyre, für Martin Sellner. Das Video schließt mit den Worten:
       „Wenn Sie einen Tesla kaufen, unterstützen Sie Rechtsextreme.“
       
       Für Irritationen hatte zunächst gesorgt, dass der Wachschutz des
       Tesla-Werks dem Tagesspiegel offenbar zunächst mitteilte, das Foto sei ein
       Fake, es habe keine solche Aktion gegeben. Auch die Polizei äußerte sich
       laut der Zeitung zunächst dementsprechend. Für das Zentrum für politische
       Schönheit ein Affront: „Wenn der Wachdienst einer Gigafactory mit all ihren
       modernen Überwachungskameras uns bei der Aktion echt nicht gesehen hat,
       weiß ich auch nicht mehr weiter“, sagt Arne T. vom ZPS der taz. „Man kann
       nicht behaupten, dass das nicht stattgefunden hat.“
       
       Polizei und Staatsanwaltschaft sind inzwischen zurückgerudert. Die
       Brandenburger Polizeidirektion Ost teilte der taz mit, der Sachverhalt
       werde geprüft. Die Polizei ermittle nun wegen des „Anfangsverdacht des
       Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ – gegen das
       Zentrum für politischen Schönheit, nicht Elon Musk, wohlgemerkt. Zumindest
       scheint damit die Polizei aber die Annahme zu stützen, dass es sich bei
       Musks Geste tatsächlich um einen Hitlergruß handelte.
       
       Wie schon bei Musks Hitlergruß selbst, wird in deutschen Medien aber
       fleißig diskutiert, ob das, was alle live und in Farbe sehen können,
       wirklich stattgefunden hat. Dabei ist die Aktion des ZPS eine Kooperation
       mit der britischen Aktionskunstgruppe Led By Donkeys, die bereits vor
       Wochen eine vergleichbare Aktion am europäischen Tesla-Hauptquartier in
       Amsterdam durchgeführt hat. Warum die Künstler:innen ihre eigene Aktion
       faken sollten, erschließt sich nicht. Wahrscheinlicher ist da wohl, dass
       der Musk-Betrieb mal wieder seine Desinformationsschleuder angeworfen hat –
       und deutsche Medien angebissen haben. Mal wieder.
       
       23 Jan 2025
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Timm Kühn
       
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