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       # taz.de -- Fußball und Ökonomie: Im Keller, da liegen die Chancen
       
       > Über die Krise von Borussia Dortmund empfinden manche stille Freude:
       > Aktienkäufer mit Lust auf Spekulation.
       
   IMG Bild: Wieder mal verloren: Dortmunds Torhüter Gregor Kobel (M) und Mitspieler stellen sich nach dem 0:2 gegen Frankfurt den Fans
       
       Dem Fußballverein [1][Borussia Dortmund] ging es schon einmal schlechter.
       Aber früher hatte man dort noch Humor: Am letzten Spieltag der Saison
       1977/78 lag die Mannschaft gegen [2][Borussia Mönchengladbach] bereits zur
       Halbzeit mit 0:6 hinten.
       
       Der noch junge Bundesligatrainer [3][Otto Rehhagel] pfiff seine Spieler in
       der Halbzeitpause gehörig zusammen. Worauf Stürmer [4][Manni Burgsmüller],
       nach eigener Erzählung, den aufgebrachten Fußballlehrer beiseitenahm und
       ihm zuflüsterte: „Trainer, ich glaub, das Spiel gewinnen wir nicht mehr.“
       Nach dem Schlusspfiff stand ein 0:12 an der Anzeigetafel, bis heute die
       höchste Niederlage eines Teams in der Bundesligageschichte.
       
       Womit wir bei der aktuellen Situation der „Echte Liebe“-GmbH & Co. KGaA
       namens Borussia Dortmund wären. Und beim Aktienmarkt. In der vergangenen
       Woche wurde der wackere Kleinanleger, der an Christian Lindners Versprechen
       der lukrativen Aktienrente glaubt, von der Mitteilung geschockt, dass die
       [5][BVB-Aktie] auf den tiefsten Stand seit 2013 gefallen ist: 2,91 Euro pro
       Papier, der Ausgabepreis im Jahr 2000 lag bei 11 Euro. Schuld für den
       Kurssturz sei die unerwartete Niederlage bei Holstein Kiel gewesen, so die
       Analysten.
       
       ## Borussia kommt nicht in die Gewinnzone
       
       Die Performance des BVB lässt also sehr zu wünschen übrig, erst auf dem
       Rasen, dann auf dem Parkett. Nach der Ära [6][Klopp], der gerade seine
       Seele ohne Not an die Marketingabteilung von [7][Red Bull] verkauft hat,
       kommt der BVB nicht mehr in die Gewinnzone. Vielmehr kann man bei den
       Schwarz-Gelben seit Jahren ein spektakuläres Enttäuschungsmuster erkennen:
       in der Champions League gut gespielt, aber [8][Finale] verloren – gegen
       Real Madrid 2024; in der Liga über die ganze Zeit um die Meisterschaft
       gespielt, aber sie am letzten Spieltag vergeigt – so 2023.
       
       Das sind eigentlich große Erfolge. Nur das Gefühl passt nicht dazu.
       
       Vom liebenswerten und als zu weich empfundenen Trainer Edin Terzić trennte
       man sich, angeblich auf dessen Wunsch hin. Er wurde durch die
       Vereinslegende [9][Nuri Şahin] ersetzt. Jetzt, nach der 0:2-Niederlage bei
       Eintracht Frankfurt am Freitag, steht Borussia Dortmund in der Tabelle so
       schlecht da wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Als Nächstes dürfte Nuri
       Şahin entlassen werden, und das bewährte Muster dürfte mit jemand anderem
       durchgespielt werden.
       
       Es gibt Spaßvögel an der Börse, die sagen: Jetzt ist ein günstiger
       Zeitpunkt, in die Borussia Dortmund Kommanditgesellschaft auf Aktien zu
       investieren.
       
       19 Jan 2025
       
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