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       # taz.de -- Sicherheit von Gesundheitsdaten: Transparenz bei Leaks
       
       > In Dänemark wurden Gesundheitsdaten geleakt und öffentlich. Die
       > Betroffenen empört aber vor allem, dass sie zu spät informiert wurden.
       
   IMG Bild: Gläserne Patienten? Keine IT-Infrastruktur ist vollständig unverwundbar
       
       Was meine Arztpraxis über mich weiß, weiß sonst niemand: So sollte es sein.
       In Dänemark erleben gerade 130.000 Menschen, dass es für die
       Vertraulichkeit ihrer Krankengeschichte keine Garantie gibt. Die
       schlimmsten Befürchtungen derer, die vor den Gefahren der allumfassenden
       Digitalisierung warnen, wurden nach einem [1][Hackerangriff auf einen
       Praxiskonzern] wahr. Wochen nach dem Datendiebstahl, mit dem die Angreifer
       offenbar Lösegeld erpressen wollten, finden sich sensible Informationen im
       Netz.
       
       Betroffene fordern jetzt nicht die Rückkehr zur papiernen Patientenakte.
       Was sie empört ist, wie spät sie informiert wurden – erst knapp einen Monat
       nach dem Cyberangriff. Und da ging es zunächst „nur“ um Daten wie Namen,
       Adressen und Personennummern. Dass nun Behandlungsprotokolle geleakt
       wurden, war der zweite, weitreichendere Schock. Der Konzern erklärte sein
       Vorgehen mit Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen.
       
       Aber wer mit derart sensiblen Daten um Lösegeld erpresst wird, sollte
       zuallererst einsehen, dass er tatsächlich erpressbar ist. Die Verantwortung
       für die ihm anvertrauten Informationen ist zu groß, um heimlich zu
       versuchen, irgendwie aus der Sache rauszukommen – und dabei die eigentlich
       Betroffenen in Unwissen zu lassen. Ob die jemals erfahren werden, inwieweit
       das Unternehmen sich am jetzigen Leak mitschuldig gemacht hat, dürfte als
       ungewiss gelten.
       
       Was aber leider klar ist, darauf weisen auch Verbraucherschützer in
       Deutschland hin: Keine IT-Infrastruktur ist vollständig unverwundbar. Das
       [2][Risiko eines folgenreichen Cyberangriffs lässt sich trotz der besten
       Vorkehrungen nicht komplett ausschließen]. Es wird die ewige Aufgabe von
       datensammelnden Institutionen und Unternehmen bleiben, so nah wie möglich
       an eine hundertprozentige Sicherheit heranzukommen. Und sollte die
       Datenkatastrophe dennoch passieren, muss die Reaktion – anders als in
       Dänemark – [3][entschlossen im Sinne der eigentlichen Opfer] ausfallen.
       
       22 Jan 2025
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Anne Diekhoff
       
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