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       # taz.de -- Katholische Kirche: Papst holt erstmals Frau an die Spitze einer Vatikanbehörde
       
       > Der Papst ernennt erstmals eine Frau, Simona Brambilla, zur „Ministerin“.
       > Zuvor gab es im Vatikan immer wieder Streit um die Beteiligung von
       > Frauen.
       
   IMG Bild: Ordenssschwester Simona Brambilla
       
       Rom (dpa) | Papst Franziskus hat erstmals eine Frau zur Leiterin einer
       großen Vatikanbehörde ernannt: Die italienische Ordensschwester Simona
       Brambilla leitet künftig das Dikasterium für die Institute des
       gottgeweihten Lebens und Gesellschaften des apostolischen Lebens. Nach
       Angaben des Presseamts ist die 59-Jährige die erste Präfektin in der
       Geschichte des katholischen Kirchenstaats. In anderen Staaten wäre dies
       gleichbedeutend mit dem Amt einer Ministerin.
       
       Brambilla war früher als Krankenschwester und Missionarin in dem
       südostafrikanischen Staat Mosambik tätig. Zudem hat sie einen Doktortitel
       in Psychologie. In der Behörde, die sie nun führt, war sie zuletzt mit dem
       Titel einer Sekretärin bereits die Nummer zwei. Die katholische Kirche
       zählt weltweit etwa 1,4 Milliarden Gläubige. [1][Der gebürtige Argentinier
       Franziskus], inzwischen 88 Jahre alt, ist seit März 2013 im Amt.
       
       ## Immer wieder Debatten über Beteiligung von Frauen
       
       In der katholischen Kirche gibt es immer wieder Debatten über eine größere
       Beteiligung von Frauen, insbesondere über die Weihe von Frauen zu
       Diakoninnen oder später einmal auch zu Priesterinnen. Auch [2][die jüngste
       Weltsynode] unter Leitung des Papstes brachte in dieser Frage keinen
       Durchbruch.
       
       In den bald zwölf Jahren seines Pontifikats hatte Franziskus zuvor schon
       zwei Frauen in Spitzenpositionen berufen: 2016 ernannte er die italienische
       Kunsthistorikerin Barbara Jatta zur Direktorin der Vatikanischen Museen,
       einer der wichtigsten Einnahmequellen des Kirchenstaats. [3][2022 wurde die
       italienische Ordensschwester Raffaella Petrini] im Vatikan
       Generalsekretärin. Normalerweise hat diese Aufgabe ein Bischof inne.
       
       Die Möglichkeit, dass auch Katholiken ohne Bischofsamt – und somit auch
       Frauen – die Leitung einer Vatikanbehörde (Dikasterium) übernehmen können,
       gibt es erst seit 2022. Die Dikasterien sind vergleichbar mit den
       Ministerien einer normalen Regierung. Der zweite Rang, der in einem
       Ministerium von einem Staatssekretär bekleidet wird, heißt im Vatikan
       Sekretär.
       
       6 Jan 2025
       
       ## LINKS
       
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