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       # taz.de -- Vor Vereidigung von Maduro in Venezuela: Mehr als 120 ausländische Staatsangehörige festgenommen
       
       > Trotz Betrugsvorwürfen soll Venezuelas Staatschef Maduro bald vereidigt
       > werden. Nun wurden ausländische Bürger wegen „destabilisierender
       > Aktionen“ festgenommen.
       
   IMG Bild: Keine Lust auf Maduro: Wandgemälde in Caracas
       
       Caracas/Washington dpa | Nach der Präsidentenwahl in Venezuela im Juli hat
       die Regierung mehr als 120 ausländische Staatsangehörige wegen
       Terrorverdachts festnehmen lassen. Unter ihnen seien auch Deutsche,
       Israelis und US-Amerikaner, teilte Venezuelas Innenminister Diosdado
       Cabello wenige Tage vor der Vereidigung des autoritären Präsidenten Nicolás
       Maduro für eine weitere Amtszeit mit. Vorgeworfen werde ihnen, Terrorpläne
       geschmiedet zu haben und an „destabilisierenden Aktionen“ beteiligt gewesen
       zu sein.
       
       Die Regierung teilte weder den genauen Zeitpunkt der Festnahmen mit, noch
       warum sie diese Festnahmen erst jetzt öffentlich macht. Die [1][Opposition]
       hatte angekündigt, vor der für diesen Freitag geplanten Vereidigung
       demonstrieren zu wollen. Die Regierung habe die Sicherheitsvorkehrungen auf
       den Straßen der Hauptstadt Caracas verstärkt, um „den Frieden zu
       garantieren“, teilte Cabello mit.
       
       Nach der Präsidentenwahl in Venezuela im Juli 2024 hatte
       Oppositionskandidat Edmundo González den Sieg für sich reklamiert. Die USA
       und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn als Wahlsieger an. Die
       linientreue Wahlbehörde erklärte allerdings den [2][seit fast zwölf Jahren
       regierenden Staatschef] Maduro zum Wahlsieger. González war Anfang
       September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl
       beantragt.
       
       Er hatte zuletzt angekündigt, in seine Heimat zurückzukehren und sich
       ebenfalls am Freitag als Präsident des südamerikanischen Landes vereidigen
       zu lassen. Allerdings liegt [3][in Venezuela ein Haftbefehl gegen ihn vor].
       Vor wenigen Tagen setzte die Regierung in Caracas ein Kopfgeld von 100.000
       US-Dollar auf ihn aus.
       
       Der 75-Jährige befindet sich derzeit auf einer Reise durch mehrere Länder
       des amerikanischen Kontinents, um für Unterstützung in der Region zu
       werben. Nach einem Besuch in Argentinien und Uruguay und der Zusammenkunft
       mit den dortigen Staatspräsidenten traf González in Washington auch
       US-Präsident Joe Biden. Beide seien sich einer Mitteilung des Weißen Hauses
       zufolge einig, dass der selbst erklärte Wahlsieg von González durch eine
       friedliche Rückkehr zu einer demokratischen Regierung gewürdigt werden
       sollte.
       
       7 Jan 2025
       
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