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       # taz.de -- Vorwürfe gegen Berliner Grünen-Politiker: Gelbhaar gibt nicht auf
       
       > Der umstrittene Berliner Grünen-Abgeordnete Stefan Gelbhaar will die
       > Neuabstimmung über seine Bundestags-Direktkandidatur in Pankow
       > verschieben lassen.
       
   IMG Bild: Sieht sich als Opfer einer Intrige: Grünen-Bundestagsabgeordneter Stefan Gelbhaar
       
       Berlin dpa | Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar will
       weiterhin in Berlin-Pankow für das Direktmandat bei der Bundestagswahl
       kandidieren. Der 48-Jährige, [1][gegen den mehrere Frauen Vorwürfe wegen
       sexueller Belästigung erhoben haben], will eine Verschiebung der für
       Mittwoch angekündigten Wahlversammlung erreichen, bei der über die
       Direktkandidatur abgestimmt werden soll, wie ein Sprecher des Kreisverbands
       Pankow sagte. Gelbhaar hat die Vorwürfe gegen ihn als „frei erfunden“
       zurückgewiesen.
       
       Zuvor hatte der Spiegel darüber berichtet und sich auf ein Schreiben von
       Gelbhaars Anwalt an das Landesschiedsgericht der Partei berufen. In einem
       „Antrag auf einstweilige Anordnung“ werde dem Kreisvorstand der Grünen in
       Pankow „aufgegeben“, die Wahlversammlung um eine Woche auf den 15. Januar
       oder einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, so der Spiegel.
       
       Der Kreisvorstand habe den Antrag in Kopie erhalten, sagte der Sprecher. Im
       Vorstand gebe es derzeit Gespräche dazu. Kurz nach Beginn des neuen Jahres
       hatte der Vorstand Gelbhaar dazu aufgefordert, auf eine Kandidatur zu
       verzichten.
       
       ## Lagodinsky will nicht mehr kandidieren
       
       Für Mittwoch hatten mehrere Grüne ihre Kandidatur angekündigt, darunter die
       34-jährige Ostberlinerin Julia Schneider, Mitglied im Berliner
       Abgeordnetenhaus, und [2][der Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky]. Der
       49-jährige Lagodinsky, der wie Gelbhaar zum in Pankow starken Realo-Flügel
       gehört, habe inzwischen allerdings einen Rückzieher gemacht, so der
       Sprecher des Kreisverbands.
       
       Grünen-Bundesvorsitzender Felix Banaszak sagte in der Sendung „Frühstart“
       von RTL/ntv zu Gelbhaars Direktkandidatur: „Das ist seine Entscheidung.“ Er
       selbst habe keinen Kontakt zu ihm aufgenommen, um ihn zum Rückzug
       aufzufordern. Der Kreisvorstand, der das getan habe, habe aber sein
       Vertrauen. Die Grünen in Pankow hätten es sich nicht leicht gemacht. „Und
       deshalb habe ich keinen Grund, an deren Vorgehen zu zweifeln.“
       
       Gelbhaar hatte an Silvester auf seiner Website ausführlich Stellung
       bezogen. „Die Vorwürfe sind gelogen“, erklärte er. Bei dem Vorgang müsse es
       sich „um eine in Teilen geplante Aktion“ handeln [3][mit dem Ziel, ihn
       massiv zu diskreditieren] – die damit adressierten Parteilinken bei den
       Grünen weisen Gelbhaars Unterstellung von sich. Mitte November war der
       Bundestagsabgeordnete bei einer früheren Wahlversammlung mit 98,4 Prozent
       der Stimmen zum Direktkandidaten für Pankow gewählt worden.
       
       7 Jan 2025
       
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