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       # taz.de -- Redeanteil von Frauen im Parlament: It's still a man's world
       
       > Auch im Berliner Abgeordnetenhaus sprechen vor allem Männer. Warum nehmen
       > sie sich nicht mal zurück?
       
   IMG Bild: Der Saal ist voll, aber wie viele Frauen kommen zu Wort?
       
       Berlin taz | Erst klingt es überraschend, dann doch nicht mehr so sehr:
       Auch im Berliner Abgeordnetenhaus ergreifen Männer deutlich häufiger als
       Frauen das Wort – und das unabhängig vom Thema. Dass Männer immer noch
       überproprtional in Parlamenten vertreten sind, ist bekannt. Da könnte man
       ja annehmen, dass die Fraktionen dafür sorgen würden, dass Frauen
       angemessene Redeanteile erhalten.
       
       Das dachte sich auch Klara Schedlich (25), grüne Fraktionssprecherin für
       Jugend, berufliche Bildung und Sport, und zählte am vergangenen Donnerstag
       während der Plenarsitzung einmal nach. Das Ergebnis hat sie erschrocken:
       Nur bei den Linken und Grünen ist das Verhältnis ausgeglichen. Bei der SPD
       sprechen elf Männer, und drei Frauen. Bei der CDU keine einzige. Das ist
       sogar weniger als bei der AfD.
       
       „Als jüngste Frau im Abgeordnetenhaus frage ich mich, welche Gesellschaft
       dieses Parlament abbilden soll, wenn manche Fraktionen keine oder nur drei
       Frauen reden lassen. Die Hälfte unserer Gesellschaft ist weiblich, das muss
       sich auch bei den Reden im Berliner Landesparlament abbilden“, sagt
       Schedlich zur taz.
       
       ## Nur 39 Prozent der Abgeordneten sind Frauen
       
       Im Berliner Landesparlament sind seit der Wiederholungswahl im Februar 2023
       von 159 Abgeordneten 61 Frauen, das entspricht 38,4 Prozent der Sitze. Der
       Anteil ist damit ein wenig höher als im Bundestag, dort sind es 35,3
       Prozent. Auch dort gibt es keine Parität bei den Redebeiträgen, nur rund
       ein Viertel der Reden werden von Frauen gehalten.
       
       „Wenn Männer unter sich Politik machen, geht die weibliche Perspektive
       verloren“, findet Klara Schedlich. „Das ist dann keine Politik für die
       ganze Stadt, sondern Politik von Männern für Männer“.
       
       17 Jan 2025
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Raweel Nasir
       
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