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       # taz.de -- EU-Regeln im Visier: Big Tech hofft auf Trump
       
       > Die Konzerne erwarten, dass der neue Präsident für laschere Regeln in der
       > EU sorgen wird. NGOs senden eine Mahnung an EU-Kommission.
       
   IMG Bild: Amtseinführung von Trump: Mark Zuckerberg freut sich auf die Zukunft und hofft, dass Trump sich für BigTech einsetzen wird
       
       Berlin taz | US-Tech-Konzerne hoffen anscheinend, dass US-Präsident
       [1][Donald Trump] mit Druck auf die EU dafür sorgt, die europäischen
       [2][Regeln für Online-Plattformen] aufzuweichen. „Wir haben jetzt eine
       US-Regierung, die stolz auf unsere führenden Unternehmen ist“, sagte Mark
       Zuckerberg, Chef des Konzerns Meta, zu dem unter anderem Instagram,
       Facebook und Whatsapp gehören, anlässlich der Vorstellung der
       [3][Quartalszahlen] am späten Mittwoch. Für die Trump-Regierung sei
       wichtig, dass US-amerikanische Technologie gewinne. „Und sie wird unsere
       Werte und Interessen im Ausland verteidigen.“
       
       Die EU-Kommission [4][untersucht bei Meta] mögliche Verstöße gegen den DMA,
       den Digital Markets Act, der dafür sorgen soll, dass marktbeherrschende
       Unternehmen diese Macht nicht missbrauchen. Auch Apple, Google und [5][X]
       sind im Visier. Bei X geht es um mögliche Verstöße nach dem DSA, dem
       Digital Services Act, der unter anderem Vorgaben zur Moderation von
       Inhalten macht.
       
       Die EU-Kommission erklärte Mitte Januar, dass der Regierungswechsel in den
       USA keine Auswirkungen auf die diversen Ermittlungen gegen
       US-Technologiekonzerne haben wird. „Wir haben stets deutlich gemacht, dass
       unsere Arbeit bei der Durchsetzung von Gesetzen nicht davon beeinflusst
       wird, welche Verwaltung bei einem Drittstaat im Amt ist“, sagte ein
       Sprecher der Kommission.
       
       Bürgerrechtsverbände sind dennoch skeptisch. Der DSA sowie
       Datenschutzregeln seien „essenziell, um die Menschen vor dem Missbrauch
       digitaler Macht zu schützen und fremde Einflussnahme in unsere
       demokratischen Prozesse zu begrenzen“, erklärte Jan Penfrat von der
       Bürgerrechtsbewegung European Digital Rights (EDRi). Die Organisation ist
       eine von rund 30 NGOs, die in einem offenen Brief die EU-Kommission
       auffordern, ihre Regeln gegen Tech-Konzerne strikt durchzusetzen.
       
       „Die Tech-Konzerne versuchen seit Langem, mit hohem Lobbydruck die
       EU-Regeln abzuschwächen und ihre Umsetzung zu erschweren“, sagte Max Bank
       von LobbyControl, das ebenfalls zu den Unterzeichnern gehört. „Unter Trump
       wird der Druck zunehmen. Aber ein Einknicken der EU schwächt nur die eigene
       Position und gefährdet die digitale Souveränität.“
       
       30 Jan 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Donald-Trump/!t5204455
   DIR [2] /Digital-Markets-und-Digital-Services-Act/!5992274
   DIR [3] https://investor.atmeta.com/home/default.aspx
   DIR [4] https://germany.representation.ec.europa.eu/news/verstoss-gegen-gesetz-uber-digitale-markte-eu-kommission-sendet-vorlaufige-untersuchungsergebnisse-2024-07-01_de
   DIR [5] https://germany.representation.ec.europa.eu/news/dsa-eu-kommission-hat-weitere-fragen-zur-moderation-von-inhalten-bei-x-2024-05-08_de
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
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