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       # taz.de -- Krieg in der DR Kongo: M23-Rebellen erklären Feuerpause
       
       > Aus „humanitären“ Gründen pausieren die M23-Rebellen der DR Kongo ihren
       > Krieg. Kongos und Ruandas Präsidenten werden zu einem Gipfeltreffen
       > erwartet.
       
   IMG Bild: Die Stadt Bukavu macht längst gegen einen M23-Einmarsch mobil: Kundgebung im Stadtzentrum am 27. Januar
       
       Berlin taz | Die gegen Kongos Regierung kämpfende Rebellenarmee M23
       (Bewegung des 23. März) im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat eine
       einseitige „humanitäre Feuerpause“ verkündet. Die Feuerpause gelte ab
       Mittwoch, hieß es in der am späten Dienstagabend verbreiteten
       [1][Erklärung]. Weiter heißt es, man habe „keine Absicht“, die zweite große
       ostkongolesische Stadt Bukavu oder andere Orte einzunehmen.
       
       Anfang vergangener Woche hatten die M23-Rebellen mit Unterstützung Ruandas
       [2][Ostkongos größte Stadt Goma eingenommen]. Die Kämpfe forderten Hunderte
       Tote. Goma, die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, liegt am Nordufer des
       Kivu-Sees, der Kongo und Ruanda trennt. An der Südspitze des Sees liegt
       Bukavu, Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu.
       
       Nach der Eroberung von Goma waren die Rebellen am westlichen Seeufer
       entlang in Richtung Bukavu vorgerückt. Der dortige Flughafen Kavumu ist die
       wichtigste logistische Basis der Regierungsarmee und der mit ihr
       verbündeten [3][Eingreiftruppe SAMIRDC] der Regionalorganisation SADC
       (Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika) zum Kampf gegen die M23.
       Südafrika hatte zuletzt die Verstärkung seiner Truppen dort angekündigt.
       Weitere südafrikanische Einheiten befinden sich immer noch am Flughafen von
       Goma.
       
       Die M23 forderte in ihrer Erklärung nun ein Ende der Angriffe der
       kongolesischen Armee und den Abzug der SADC-Truppen. Deren Mission sei mit
       der Einnahme Gomas „gegenstandslos“ geworden, erklärten sie.
       
       ## Kongo-Sondergipfel in Tansania
       
       Zuvor hatte Kenias Präsident William Ruto [4][einen Kongo-Sondergipfel] der
       beiden Regionalorganisationen EAC (Ostafrikanische Gemeinschaft) und SADC
       (Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika) angekündigt. Der Gipfel
       werde am Freitag und Samstag in Daressalam in Tansania stattfinden, nachdem
       die SADC am Montag eine entsprechende Anfrage der EAC akzeptiert habe, so
       Ruto.
       
       Die verfeindeten Präsidenten der DR Kongo und Ruandas, Felix Tshisekedi und
       Paul Kagame, sollen ihre Teilnahme bestätigt haben. Es wäre ihr erstes
       Zusammenkommen seit der Zuspitzung des Krieges. Aus kongolesischer Sicht
       ist die M23 eine Marionette von Ruandas Armee.
       
       Ruto selbst sowie sein Amtskollege Emmerson Mnangagwa aus Simbabwe sollen
       als amtierende Vorsitzende von EAC und SADC den Gipfel leiten. Weiter
       werden die Präsidenten von Somalia, Südafrika und Uganda erwartet.
       
       4 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://x.com/M23_ARC/status/1886496049206108627
   DIR [2] /Augenzeugenbericht-aus-Goma-in-Kongo/!6063613
   DIR [3] https://www.sadc.int/fr/node/5230
   DIR [4] https://x.com/WilliamsRuto/status/1886442802323902906
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Dominic Johnson
       
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