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       # taz.de -- Abhörskandal in Großbritannien: „Sun“ entschuldigt sich bei Prinz Harry
       
       > Die News Group von Rupert Murdoch räumt erstmals ein Fehlverhalten der
       > „Sun“ ein. Sie entschuldigt sich auch für den Umgang mit Diana.
       
   IMG Bild: Hat eine „vollumfängliche und unmissverständliche Entschuldigung“ von Murdochs News Group erhalten: Prinz Harry
       
       London ap | Die Boulevardblätter des Medienunternehmers Rupert Murdoch
       haben mit einer öffentlichen Entschuldigung und der Zahlung einer
       Entschädigung eine Klage des britischen Prinzen Harry wegen mutmaßlich
       illegaler Abhörmethoden beigelegt. Harrys Anwalt David Sherborne teilte am
       Mittwoch mit, der jüngere Sohn von König Charles habe eine „vollumfängliche
       und unmissverständliche Entschuldigung“ von Murdochs News Group erhalten.
       
       Es war das erste Mal, dass der Konzern ein Fehlverhalten bei seiner Zeitung
       Sun einräumte. Zu einem Prozess gegen die Gruppe, der eigentlich diese
       Woche beginnen sollte, kam es damit nicht.
       
       [1][Der 40-jährige Harry und ein weiterer Kläger, ein ehemaliger
       Abgeordneter, waren die letzten von mehr als 1.300, die sich noch nicht
       außergerichtlich mit dem Medienkonzern geeinigt hatten]. Zu diesen gehörte
       auch Schauspieler Hugh Grant. Die Vorwürfe umfassten Abhöraktionen von 1994
       bis 2016.
       
       Noch im Dezember hatte Prinz Harry gesagt, er wolle es auf einen Prozess
       ankommen lassen, um die Verantwortlichen für die Abhöraktionen zur
       Rechenschaft zu ziehen. Selbst bei einem Sieg vor Gericht hätte er
       allerdings potenziell astronomische Gerichtskosten selbst bezahlen müssen.
       
       ## „Überwachung und Missbrauch privater Informationen“
       
       Murdochs News Group, die neben der Sun auch [2][die in Verruf geratene und
       eingestellte Zeitung News of the World] betrieben hatte, räumte in der
       Erklärung „Überwachung und Missbrauch privater Informationen durch
       Journalisten und Privatdetektive“ ein – Anschuldigungen, die der Konzern
       vor dem Prozess noch energisch zurückgewiesen hatte.
       
       Die Erklärung ging sogar über die Vorwürfe der Klage hinaus. Die News Group
       erklärte, sie habe auch in das Leben von [3][Harrys Mutter, der
       verstorbenen Prinzessin Diana], eingegriffen. „Wir erkennen den Kummer an,
       den wir dem Herzog zugefügt haben, und entschuldigen uns dafür“, hieß es in
       der Erklärung. Man habe sich bereit erklärt, ihm eine beträchtliche
       Entschädigung zu zahlen.
       
       Der Prozess hätte eigentlich am Dienstagmorgen beginnen sollen, doch wegen
       der Gespräche über eine Einigung verzögerte sich der Auftakt. Es war eine
       von drei Klagen, in denen Harry britische Boulevardzeitungen beschuldigte,
       seine Privatsphäre durch das Abhören von Telefonnachrichten oder den
       Einsatz von Privatdetektiven verletzt zu haben.
       
       Seine Klage gegen den Herausgeber des Daily Mirror endete mit einem Sieg
       vor Gericht. Das dritte Verfahren gegen den Herausgeber der Daily Mail soll
       im kommenden Jahr beginnen. Ob es nach der Einigung mit der News Group
       dabei bleibt, ist unklar.
       
       22 Jan 2025
       
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