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       # taz.de -- Umstrittener Trump-Kandidat Pete Hegseth: Dank J.D. Vance zum Pentagon-Chef gewählt
       
       > Das Votum des US-Vizepräsidenten gab den Ausschlag. Trotz eines
       > 50:50-Patts im US-Senat ist der ehemalige Fox-News-Moderator als neuer
       > Verteidigungsminister bestätigt worden.
       
   IMG Bild: Will eine „Kriegerkultur“ ins Pentagon zurückbringen: Pete Hegseth
       
       Washington afp | Mit hauchdünner Mehrheit ist der hochumstrittene Kandidat
       von US-Präsident Donald Trump für den Posten des Verteidigungsministers,
       Pete Hegseth, vom US-Senat als Pentagon-Chef bestätigt worden. Drei
       republikanische Senatorinnen und Senatoren und alle demokratischen
       Mitglieder der Kongresskammer stimmten am Freitag gegen den 44-Jährigen.
       Angesichts des 50:50-Patts musste [1][US-Vizepräsident J.D. Vance] in
       seiner Eigenschaft als Senatsvorsitzender die entscheidende Stimme für den
       früheren Moderator des rechtsgerichteten TV-Senders Fox News als
       Verteidigungsminister geben.
       
       Von den Republikanern im Senat stimmten Lisa Murkowski aus dem Bundesstaat
       Alaska und Susan Collins aus Maine gegen Hegseth. Überraschender war die
       dritte Nein-Stimme, die der frühere Vorsitzende der Republikaner im Senat,
       Mitch McConnell, abgab.
       
       Der 44-Jährige zählte zu den umstrittensten Kandidaten, die Trump für
       hochrangige Regierungsposten nominiert hat. Die Eignung des früheren
       Infanterie-Offiziers der Nationalgarde für die Pentagon-Spitze bestreiten
       seine Kritiker nicht nur wegen seiner mangelnden Erfahrung in der Führung
       einer großen Behörde oder Organisation. Hegseth werden unter anderem auch
       Alkoholmissbrauch, bedrohliches Verhalten gegenüber seiner zweiten Ehefrau
       und sexuelle Gewalt gegen eine andere Frau im Jahr 2017 zur Last gelegt.
       
       In der Senatsanhörung hatte Hegseth die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen
       als „koordinierte Verleumdungskampagne“ bezeichnet. Er kündigte aber an, im
       Fall seines Amtsantritts im Verteidigungsministerium auf Alkohol zu
       verzichten.
       
       ## Trump: „Pete ist ein sehr, sehr guter Mann“
       
       Trump stellte sich am Freitag angesichts der heftigen Kritik an seinem
       Pentagon-Kandidaten nochmals hinter den 44-Jährigen: „Pete ist ein sehr,
       sehr guter Mann“, sagte der seit Montag amtierende Präsident.
       
       Hegseth übernimmt als Verteidigungsminister die Verantwortung für das
       mächtigste Militär der Welt und wird zum Chef von rund 2,9 Millionen
       Soldaten und Zivilbeschäftigten. Hegseth diente als Offizier in Afghanistan
       und Irak, was seine Befürworter als wichtige Qualifikation betrachten.
       
       [2][In seiner Anhörung sagte Hegseth, er wolle eine „Kriegerkultur“ ins
       Pentagon zurückbringen.] Den Kampfeinsatz von Soldatinnen hatte er in der
       Vergangenheit abgelehnt – Aussagen, die er dann aber vor den Senatorinnen
       und Senatoren abschwächte. Seine Kritik habe sich auf Fälle bezogen, in
       denen er eine Senkung der Standards bemerkt habe. „Frauen werden Zugang zu
       Bodenkämpfen und Kampfeinsätzen haben, vorausgesetzt, die Standards bleiben
       hoch“, sagte Hegseth.
       
       Er blieb aber bei seiner Ablehnung von Diversitäts-, Gleichstellungs- und
       Inklusionsmaßnahmen in der Armee. Hegseth sagte, diese Maßnahmen würden die
       Einheiten spalten und „die Kommandeure dazu bringen, einen Eiertanz zu
       vollführen statt das Leistungsprinzip an die erste Stelle zu setzen“.
       
       Neben Hegseth hat Trump [3][einige weitere umstrittene Kandidaten
       nominiert], unter ihnen Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister,
       Tulsi Gabbard als Geheimdienstkoordinatorin und Kash Patel als FBI-Chef.
       Sie müssen sich voraussichtlich in der kommenden Woche in Anhörungen den
       Fragen des Senats stellen.
       
       25 Jan 2025
       
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