# taz.de -- Nazi-Demonstration in Berlin: Die nächste Provokation
> Nach der Blockade ihrer Demonstration im Dezember planen Neonazis den
> nächsten Versuch: Am 22. Februar wollen sie erneut durch Friedrichshain
> ziehen.
IMG Bild: Selbstdarsteller Sentürk
Berlin taz | Die Organisatoren des [1][Neonazi-Aufmarsches Mitte Dezember
in Friedrichshain] haben eine erneute Demonstration in Berlin angekündigt.
Laut einem Aufruf des Aachener Rechtsextremisten Ferhat Sentürk auf
Telegram, wolle man an 22. Februar „für Recht und Ordnung und gegen
Linksextremismus“ demonstrieren. Die angegebene Route soll von der
Friedrichstraße über den Alexanderplatz durch die Rigaer Straße zum
Ostkreuz führen.
Am 14. Dezember waren etwa 100 Neonazis dem Aufruf eines von [2][Sentürk
ausgerufenen „Aktionsbündnisses Berlin“] gefolgt. Auf ihrem Weg vom
Ostkreuz zum Bahnhof Lichtenberg mussten sie durch einem Großeinsatz der
Polizei geschützt werden. Die Demonstration endete schließlich frühzeitig
an der Frankfurter Allee durch eine antifaschistische Blockade. Die
angedachte Route durch die Rigaer Straße, in der sich viele linksradikale
Projekte befinden, hatte die Versammlungsbehörde im Vorfeld untersagt.
Organisator Sentürk wurde vor kurzem aus der AfD ausgeschlossen. Inzwischen
strebt er offenbar die Gründung einer neuen Partei mit dem Namen „Bürger
Allianz für Deutschland“ an. Trotz der Betonung der eigenen Bürgerlichkeit
spricht Sentürk ausschließlich eine [3][junge, gewaltaffine Neonazi-Szene]
an, so zuletzt auch bei einer Demonstration Mitte Januar in Aachen. Dem
angekündigten Großaufmarsch waren dabei lediglich 150 Neonazis gefolgt.
8.000 Menschen stellten sich ihnen entgegen.
Im Vorfeld hatte Sentürk der Antifajugend Aachen über Instagram
Sprachnachrichten geschickt und darin unter anderem die verbotene Parole
„Sieg Heil“ verwendet und das Teufelslied der SS gesungen. Gegen ihn wird
laut einem Bericht von t-online nun wegen der Verwendung von Kennzeichen
verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Aufgrund der
Weiterverbreitung seien Ermittlungen auch gegen den Verfasser des Beitrags
der Antifajugend aufgenommen worden.
26 Jan 2025
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## AUTOREN
DIR Erik Peter
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