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       # taz.de -- Lob der Solarenergie in Deutschland: Balkonsolar, ein Projekt der Emanzipation
       
       > Dank der Ampelkoalition ist Photovoltaik nicht mehr nur
       > Eigenheimförderung. Sonnenenergie ist nun auch mieterfreundlich und
       > Do-it-yourself.
       
   IMG Bild: Solarpanele einer Photovoltaikanlage am Balkon eines Mahrfamilienhauses in Dortmund
       
       Die emanzipatorische Entwicklung in der Bundesrepublik ist in vielerlei
       Hinsicht vorangekommen, für manche Benachteiligte sicher zu langsam, aber
       im weltweiten und historischen Vergleich bemerkenswert. Seit einiger Zeit
       formiert sich aber, wie in allen Ländern des Westens, rechtspopulistisch
       organisierter und auch konservativer Widerstand, sodass Entwicklungen nun
       angegriffen oder sogar rückgängig gemacht werden.
       
       Da Emanzipation kulturell meist nur gesellschafts- und
       geschlechterpolitisch definiert ist, wird eine enorme emanzipatorische
       Entwicklung bisweilen übersehen, die gerade jetzt richtig vorankommt. Im
       Gegensatz zur Verbotsrhetorik zur Verhinderung von Klimaschutz erleben wir
       hier die Emanzipation des Menschen als Stromproduzent und Autofahrer und
       seine Befreiung aus der Abhängigkeit von fossilen Energien und
       Energiekonzernen.
       
       Selbst der entlassene Finanzminister Christian Lindner, sonst immer
       verbotsbesorgt, hat in einem schwachen (oder wachen) Moment von Sonne und
       Wind als „Freiheitsenergien“ gesprochen, und genau diese Freiheit kann man
       in seinem Alltag spüren. [1][Die Freiheit des Eigenstromproduzenten]. Zum
       2024 in Kraft getretenen „Solarpaket 1“ von Wirtschafts- und Klimaminister
       Robert Habeck gehört das Recht von Mietern, ihren [2][Strom auf dem Balkon]
       mit PV-Modulen selbst zu produzieren. Seit das geht, boomen
       Balkonkraftwerke. Damit ist auch die Vulgärpolemik obsolet, wonach
       Eigenstromproduktion besserverdienenden Zahnärzten vorbehalten sei.
       
       Im zweiten Schritt geht es dann um [3][Speicherung mit einer Batterie] und
       Einbindung ins Netz. Damit kann man den eigenen Strom tagsüber speichern
       und abends verbrauchen – und in die Dienstleistung einsteigen, indem man
       als Teil einer Art Solargemeinschaft in einen virtuellen Speicher eines
       Stromunternehmens eingebunden ist.
       
       ## Fossilfrei und stromnetzdienlich ist möglich
       
       Dazu braucht es allerdings einen intelligenten Stromzähler. Ein enger
       Verwandter, der in der EU lebt, hat eine kleine Solaranlage, Wärmepumpe,
       hat 8.000 Euro in diese Batterie investiert, verbraucht kein Gas mehr,
       bekommt keine Energierechnung mehr und bekommt für die Dienstleistung noch
       etwa 1.000 Euro im Jahr. Er ist jetzt im eigenen Sinne Stromunternehmer und
       im Sinne der Gesellschaft bewahrend, fossilfrei und stromnetzdienlich.
       
       Noch mal zum emanzipatorischen Fortschritt: Balkonsolar ist eben nicht mehr
       nur Eigenheimförderung, sondern mieterfreundlich und Do-it-yourself. Es
       braucht nicht mal einen Installateur, der keine Zeit hat. Man bestellt sich
       für wenig Geld zwei Module und steckt das Kabel in die Steckdose. Das ist
       emanzipatorisch, sozial, liberal, konservativ und ökologisch. Also ganz
       vorn.
       
       6 Feb 2025
       
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