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       # taz.de -- Kundgebung vor Café in Charlottenburg: Protest statt Porridge
       
       > Beschäftigte eines Charlottenburger Cafés kämpfen für bezahlten Urlaub
       > und pünktliche Lohnüberweisungen. Unterstützung kommt von der
       > Gewerkschaft FAU.
       
   IMG Bild: Gesund – und in Charlottenburg recht teuer: Porridge (Symbolbild)
       
       Berlin taz | Das ganz in Weiß gehaltene Nobel-Café in der Schlüterstraße in
       Charlottenburg bietet vegane Speisen und Getränke an. Es gibt
       [1][Açaí-Bowls, Matcha-Trüffel], Porridge und Bagel. Die Preise haben es in
       sich. Ob sich die Angestellten des Ladens das Essen dort selbst leisten
       könnten, ist fraglich. Denn ihnen wurde offenbar Lohn vorenthalten.
       
       Nun wehren sich einige ehemalige Beschäftigte. Vor dem Lokal steht am
       Sonntagnachmittag eine Gruppe von Menschen mit grellen Westen und Fahnen
       der [2][Basisgewerkschaft FAU]. In ihren Redebeiträgen kritisieren die
       Demonstrierenden den Arbeitgeber: „Wir wurden nicht für unsere Urlaubstage
       bezahlt, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist“, sagt ein Redner. Zudem sei
       der Lohn oft nicht pünktlich oder nur teilweise ausgezahlt worden, so die
       Vorwürfe.
       
       Die Angestellten hatten sich deshalb schon vor einiger Zeit an die FAU
       gewandt. Die hat das Unternehmen verklagt; es sollte verpflichtet werden,
       den Lohn unverzüglich zu zahlen. Vor einer Entscheidung des Arbeitsgerichts
       wurde eine außergerichtliche Einigung zwischen Unternehmen und
       Beschäftigten geschlossen. Doch die früheren Beschäftigten werfen ihrem
       Arbeitgeber vor, diese nicht eingehalten und die Löhne bis heute nicht
       vollständig ausgezahlt zu haben.
       
       ## „Die Kolleg*innen sind nicht allein“
       
       Neben dem juristischen Weg setzt die FAU immer auch auf die „direkte
       Aktion“: Mit Kundgebungen und Demonstrationen soll Druck aufgebaut werden,
       bis das Unternehmen die Löhne zahlt, die den ehemaligen Beschäftigten
       zustehen. „Damit machen wir auch deutlich, dass die betroffenen
       Kolleg*innen nicht alleine sind, sondern die Solidarität anderer
       Kolleg*innen erfahren“, betont ein FAU-Mitglied gegenüber der taz.
       
       Nun hofft die Gewerkschaft, dass das Unternehmen schnell einlenkt. Sollte
       das nicht geschehen, will die FAU nach eigenen Angaben die Eskalationsstufe
       im Arbeitskampf erhöhen. Mit ihren Aktionen und Klagen hatte die
       Gewerkschaft in den vergangenen Jahren [3][gerade in der
       Gastronomiebranche] immer wieder Erfolg.
       
       9 Feb 2025
       
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   DIR Peter Nowak
       
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