# taz.de -- Razzia in palästinensischem Buchladen: Fußtritte gegen den friedlichen Dialog
> In einem Ostjerusalemer Buchladen ist es zu einer Razzia und Verhaftungen
> gekommen. Israelische Intellektuelle solidarisieren sich mit den
> Betreibern.
IMG Bild: Der Buchhändler Mahmoud Muna (Mitte) nach seiner Freilassung am 11. Februar in Jerusalem
„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“,
schrieb der Dichter Heinrich Heine. Und an einem Ort, an dem Bücher
beschlagnahmt und ihre Verkäufer verhaftet werden, ist der Weg zur
Verletzung der Rechte auf Meinungsäußerung und Freiheit, des Rechts auf
Eigentum und des Rechts auf Leben sehr kurz.
Die Bildungsbuchhandelskette und ihr Flagshipstore in Ostjerusalem sind
kulturelle Zentren für palästinensische und israelische Begegnungen. Wir
befürchten, dass die Razzia, die Beschlagnahmung von Büchern und die
[1][Inhaftierung der Besitzer] unter dem Vorwand der „Störung der
öffentlichen Ordnung“ eine Provokation der israelischen Regierung ist, die
darauf abzielt, die [2][palästinensische Kultur] auszulöschen und die daran
Beteiligten zu schikanieren.
Wir rufen Literaten und Intellektuelle, Schriftsteller und Dichter sowie
Buchhändler dazu auf, nach Jerusalem zu kommen, der Bildungsbuchhandlung
beizustehen und ihre Unterstützung für die freie Kultur, den Dialog
zwischen den Völkern und die Erziehung zu Toleranz und Humanismus als
einziges Mittel zur Lösung des Konflikts zum Ausdruck zu bringen.
Die Buchhandlung wurde 1984 vom Vater der Familie, Ahmed Muna, gegründet.
Heute wird sie von Mahmoud Muna und seinem Neffen Ahmed Muna geführt. Die
beiden Männer wurden am Sonntag verhaftet.
Mahmoud Muna vertritt eine scharfe und klare, wenn auch kritische Stimme
für die Koexistenz. In dem Laden, der in zahlreichen Sprachen eine große
Auswahl an Büchern über den Konflikt sowie Übersetzungen von hebräischen
Büchern bereithält, finden regelmäßig Veranstaltungen und Kurse zur
palästinensischen Kultur statt. Die unabhängige Buchhandlung fördert die
Werte des Liberalismus und Humanismus.
Das [3][gewaltsame Vorgehen] der israelischen Polizei scheint ein Versuch
der Strafverfolgungsbehörden zu sein, jede Chance auf einen Dialog mit
Füßen zu treten.
12 Feb 2025
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## AUTOREN
DIR Fania Oz-Salzberger
DIR Ilan Sheinfeld
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