# taz.de -- Deutsch-syrische Klinikpartnerschaft: Neuer deutscher Einfluss
> Die deutsch-syrische Klinikpartnerschaft ist ein Schritt in die richtige
> Richtung. Die Zukunft Syriens wird weit über die Landesgrenzen wirken.
IMG Bild: Blick auf das befreite Damaskus
Nahost, Ukraine oder Südchinesisches Meer: Wenn es um die ganz großen
Fragen geht, heißt es oft, dass Deutschland keinen großen Einfluss in der
Weltpolitik habe. Mit dem Sturz Baschar al-Assads ist Syrien in die
Aufmerksamkeit internationaler Diplomatie gerückt. Hier kann Deutschland
tatsächlich eine wichtige und konstruktive Rolle spielen. So plant
Entwicklungsministerin Svenja Schulze eine enge [1][Zusammenarbeit zwischen
deutschen und syrischen Kliniken]. Davon könnte nicht nur Syrien, sondern
die ganze Region profitiert.
Mediziner*innen sollen nach Syrien reisen und ihre Kolleg*innen
dort weiterbilden. 15 Millionen Euro sind dafür eingeplant. Das mag nicht
viel sein, viel wichtiger ist aber, ein anderer Punkt. Fast 10.000 Ärzte
mit syrischen Wurzeln gibt es in Deutschland. Aus ihren Kreisen ging die
Initiative für die Klinik-Kooperation aus. Sie sprechen Arabisch, kennen
die syrische Gesellschaft, und sie sind hoch motiviert.
Genauso sieht es in vielen anderen Bereichen aus. Über eine Million
[2][Menschen mit syrischem Hintergrund leben in Deutschland], viel mehr als
in jedem anderen europäischen Staat. Viele von ihnen haben noch
Familienmitglieder in ihrem Herkunftsland und Freund*innen. Sie tragen
Erinnerungen, Gefühle und Wissen über das Land mit sich, aus dem sie einst
flüchten mussten. Es ist eine Brücke nach Syrien. Darin steckt eine große
Kraft.
Die nächste Bundesregierung muss diese Kraft nutzen und Projekte wie die
Klinik-Kooperation verstärken. Den Millionen Syrer*innen in ihrem
zerstörten und verelendeten Land muss geholfen werden. Dafür braucht es
[3][Geld, Experten*innen, Gerät und Know-how]. Und es braucht konsequenten
Druck auf die Interimsregierung, um den Aufbau demokratischer und stabiler
Strukturen zu unterstützen.
An der Zukunft Syriens hängt für den ganzen Nahen Osten viel ab. Ein noch
weiter zerfallendes Land könnte erneut zum Epizentrum des globalen
Dschihadismus werden, in dem sich die [4][Handlanger Teherans] breitmachen
und Israel bedrohen. Wenn Deutschland sich zurückhält, füllen andere die
Lücke.
13 Feb 2025
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## AUTOREN
DIR Frederik Eikmanns
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