# taz.de -- Marketingmaßnahme mit Pommes und Burger: Mit Philipp Amthor in der Mall of Berlin
> McDonald’s will auch mitmachen beim Wahlkampf. Deswegen gibt's in Berlin
> den „Burger Dialog“.
IMG Bild: Lächeln bei McDonald's: Philipp Amthor, Elvan Korkmaz-Emre und Jamila Schäfer
Berlin taz | Am Mittwochabend hat McDonald’s in die Mall of Berlin geladen.
CDU-Politiker Philipp Amthor, Grünen-Abgeordnete Jamila Schäfer und Elvan
Korkmaz-Emre von der SPD sollten in der Fastfood-Filiale mit jungen
Menschen ins Gespräch kommen. „Selten war unsere Gesellschaft so gespalten
wie heute“, schreibt der Konzern in seiner Pressemitteilung. Aber
McDonald’s sei „quasi das demokratischste Restaurant“, hier verstünden sich
alle. Deswegen: Beim Burger miteinander quatschen!
Physisch anwesend sind allerdings vor allem Kameras, Jackett-Träger*innen
und anderweitig dem Event zugehörig erscheinende Menschen mit
McDonald’s-Bändchen um den Hals. Ein paar jüngere Leute, die sich doch
hierher verirrt haben, nehmen vor der Live-Übertragung im Außenbereich der
Lounge Platz. Kulinarisch ist erst mal Warten angesagt. „Essen gibt es erst
wieder, wenn der Livestream vorbei ist“, so lautet die Ansage.
Vielleicht hat sich ja jemand einen Burger [1][nach Hause bestellt]. Der
Livestream zählt – Stand Mittwochmittag – über 2.000 Aufrufe. Drei
Influencer*innen, Helena Clear, Max Rogall und Marco Artmann, haben Fragen
„aus den Communitys“ mitgebracht, wie Welt-Moderatorin Nele Würzbach
erklärt. Es geht um mentale Gesundheit bei jungen Menschen, Bildung und
Digitalisierung, die Finanzierung des Rentensystems und das
Selbstbestimmungsgesetz, das die Union wieder rückgängig machen will.
Die jungen Leute wollen auch wissen, warum für die [2][CDU] so wenige
Frauen im Bundestag sitzen. „Da ist man in gewisser Weise Opfer des eigenen
Erfolges“, behauptet Amthor. Wer in den Wahlkreisen als Direktkandidat
kandidiere, werde vor Ort entschieden. Subtext: Da kann man in Berlin
leider nichts dafür.
„Im Allgemeinen war es nicht wirklich informativ“, resümiert ein Besucher.
„Fragen durfte das Publikum auch nicht stellen.“ Aber es gibt Selfies mit
Amthor. Burger und Nuggets werden anschließend auf Tabletts serviert. Aber
nur für die, die es hinter die Absperrung der Lobby geschafft haben. „Uns
wurde gesagt, dass wir nicht viel verpasst haben“, berichtet ein Pärchen,
das sich gerade ein McSmart Menü geholt hat. Jetzt erst mal [3][Burger]
essen, ohne Amthor & Co.
13 Feb 2025
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## AUTOREN
DIR Franziska Schindler
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