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       # taz.de -- „Hofnarr“-Äußerung über Joe Chialo: Olaf Scholz ist kein Rassist
       
       > Die „Hofnarr“-Affäre ist kein Skandal, sondern erzählt viel über
       > Kampagnenjournalismus. Das Image von Kanzler Scholz hat trotzdem Kratzer
       > bekommen.
       
   IMG Bild: Mitten in der Hochphase des Wahlkampfs muss sich Kanzler Olaf Scholz mit Rassismus-Vorwürfen auseinandersetzen
       
       Kanzler Olaf Scholz hat [1][den Berliner CDU-Kultursenator Joe Chialo auf
       einer privaten Party am 2. Februar als „Hofnarr“ der CDU bezeichnet]. Der
       Focus versucht dies als rassistische Beleidigung zu skandalisieren. Scholz,
       so insinuiert das Medium, habe Chialo als schwarzem Politiker vorgeworfen,
       der Union als Feigenblatt für die Annäherung der Merz-Union an die AfD zu
       dienen.
       
       Der Kanzler – ein Rassist? Das ist ein gravierender Vorwurf. Er stimmt
       nicht. Rassistisch wäre es gewesen, Chialo persönlich wegen seiner
       Hautfarbe anzugreifen und eine Rolle zuzuweisen. So war es offenbar nicht.
       Der Kanzler hat Chialo als Vertreter des liberalen Flügels der
       Christdemokraten kritisiert, die Merz' Schwenk Richtung AfD stumm
       verfolgten. Das ist ein wesentlicher Unterschied. [2][Chialo betont nun in
       einer Erklärung], „Scholz nicht für einen Rassisten zu halten“, gleichwohl
       sei seine Kritik „herabwürdigend und verletzend“ gewesen.
       
       Und jetzt? Offenbar hat Kampagenjournalismus Konjunktur.
       Focus-Chefredakteur [3][Georg Meck], der bei dem Gespräch am 2. Februar
       dabei war, musste offenbar 10 Tage lang grübeln, ob das publizierbar war.
       Oder hat er gewartet, um näher am Wahltermin zu sein? Misstrauisch macht,
       dass der Focus eine Neigung zu laxem Umgang mit der Wahrheit hat, wenn es
       um die SPD geht.
       
       Die Merz-Union hat im Bundestag die AfD und deren offenen Rassismus
       salonfähig gemacht. Dieses Tor ist offen – egal, wie oft Friedrich Merz
       beteuert, dass da nie ein Tor war. Scholz war Anfang Februar fassungslos
       entsetzt, dass die Union aus purem Wahlkampfkalkül mit Rechtsextremen
       paktierte. Er hat sich aus Empörung zu ein paar harten Worten hinreißen
       lassen. Inhaltlich war die Kritik an dem liberalen CDUler richtig. Für
       einen Bundeskanzler war die Wortwahl gleichwohl zu hart.
       
       Wer hat den Schaden? Die Union wirkt skrupellos, weil sie den
       vermeintlichen Skandal gierig ausnutzen wollte. Scholz will ruhig,
       nervenstark und besonnen wirken – wie das Gegenbild des wankelmütigen Merz.
       Dieses Image hat Kratzer.
       
       13 Feb 2025
       
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