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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Deutsche Schutzexperten könnten Grenze in Rafah schützen
       
       > Noch ist der Grenzübergang Rafah gesperrt. Deutschland will dort helfen.
       > Fast 380.000 Vertriebene sind in den Norden des Gazastreifens
       > zurückgekehrt.
       
   IMG Bild: Lastwagen mit Hilfsgütern stehen Ende Januar 2025 am Grenzübergang Rafah
       
       Deutsche Grenzschützer vor möglichem Einsatz in Rafah
       
       Am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten sollen
       demnächst auch deutsche Grenzschutzexperten für Sicherheit sorgen. In der
       Bundesregierung laufen Planungen für eine mögliche Entsendung, wie die
       Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Regierungskreisen erfuhr.
       
       Noch ist der Grenzübergang Rafah gesperrt. Seine Wiedereröffnung – der
       genaue Zeitpunkt ist noch offen – [1][gehört zu einer
       Drei-Phasen-Vereinbarung zwischen der islamistischen Terrororganisation
       Hamas und Israel zur Beendigung des Gazakriegs]. Der Übergang soll
       insbesondere auch die Einfuhr von deutlich mehr humanitärer Hilfe für die
       Palästinenser in dem Küstenstreifen ermöglichen.
       
       Wie die dpa aus deutschen Regierungskreisen erfuhr, soll ein
       Kabinettsbeschluss aus dem Jahr 2005 so angepasst werden, dass dort auch
       ein Einsatz bewaffneter Kräfte des Grenzschutzes möglich wird. Der
       Beschluss aus dem Jahr 2005 sah demnach nur die Entsendung unbewaffneter
       Grenzschützer vor. In der aktuellen Situation wird das aber für zu
       gefährlich gehalten.
       
       Der Einsatz deutscher Experten könnte im Rahmen der EU-Mission zur
       Unterstützung des Grenzschutzes in Rafah (Eubam Rafah) erfolgen, die
       erstmals nach jahrelanger Pause wieder vor Ort tätig werden soll. Sie war
       bereits 2005 eingerichtet worden, um bei den Kontrollen am Grenzübergang zu
       helfen. Seit der Machtübernahme der islamistischen Hamas 2007 im
       Gazastreifen gab es allerdings kein EU-Personal mehr am Grenzübergang, weil
       die EU nicht mit der Hamas kooperieren wollte.
       
       In einer ersten Phase soll nun möglichst von Anfang Februar an eine
       niedrige zweistellige Zahl an EU-Grenzschutzexperten sowie
       Unterstützungskräften für die Sicherheit am Grenzübergang tätig sein. Sie
       wird den Planungen zufolge unter anderem Kontrollen beaufsichtigen und es
       ermöglichen, dass mehrere Hundert verletzte Palästinenser den Gazastreifen
       verlassen können.
       
       Nach Angaben des italienischen Außenministers Antonio Tajani vom Montag
       wird es sich bei den Experten zunächst einmal um Grenzschützer aus Italien,
       Spanien und Frankreich handeln. Aus Deutschland könnten Bundespolizisten
       oder Zollbeamte nach Rafah entsendet werden. Der EU-Einsatz erfolgt mit dem
       Einverständnis Ägyptens und auf Bitte der Israelis und Palästinenser hin.
       (dpa)
       
       Fast 380.000 Vertriebene nach Gaza zurückgekehrt
       
       Im Zuge der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas
       sind nach UN-Angaben [2][bislang fast 380.000 Palästinenser in den Norden
       des Gazastreifens zurückgekehrt]. Mehr als 376.000 Menschen kehrten bis
       Dienstagmittag in ihre Heimatorte im nördlichen Teil des Küstengebiets
       zurück, wie das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) mitteilte.
       
       Männer machten die Hälfte der Vertriebenen aus, Frauen und Kinder jeweils
       ein Viertel, erklärte das UN-Büro unter Berufung auf Mitarbeiter mehrerer
       Organisationen, die an verschiedenen Orten im Gazastreifen Zählungen
       vornahmen.
       
       Seit Beginn des [3][Kriegs] im Oktober 2023 war ein Großteil der 2,4
       Millionen Bewohner innerhalb des Gazastreifens vertrieben worden – viele
       von ihnen mehrfach. (afp)
       
       Trump lädt Netanjahu ins Weiße Haus ein
       
       US-Präsident Donald Trump hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zu
       einem Besuch in Washington eingeladen. „Netanjahu ist der erste
       ausländische Regierungschef in der zweiten Amtszeit von US-Präsident Trump,
       der ins Weiße Haus eingeladen wird“, hob Netanjahus Büro am Dienstagabend
       in einer Erklärung hervor. Das Treffen sei für kommenden Dienstag geplant.
       
       Ein Vertreter des Weißen Hauses bestätigte, dass Netanjahu für „Anfang
       kommender Woche“ eingeladen worden sei. Trump tritt als unerschütterlicher
       Unterstützer Israels auf. Er hatte daran mitgewirkt, dass am 19. Januar
       eine Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen
       Palästinenserorganisation Hamas zustande gekommen war.
       
       Zuletzt war Trump unter anderem in der arabischen Welt mit seinem Vorstoß
       auf Ablehnung gestoßen, den vom Krieg zerstörten Gazastreifen komplett zu
       räumen und die dort lebenden 2,4 Millionen Palästinenser nach Jordanien und
       Ägypten umzusiedeln. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnte dies am
       Dienstag ab. Solche „Umsiedlungspläne“ seien „nicht akzeptabel“, sagte er
       in Berlin. (afp)
       
       24 Verletzte bei Drohnenangriffen im Libanon
       
       Bei zwei israelischen Drohnenangriffen im Südlibanon sind nach Angaben des
       libanesischen Gesundheitsministeriums am Abend 24 Menschen verletzt worden.
       Ministerpräsident Nadschib Mikati verurteilte den Vorfall als Verletzung
       der Souveränität des Landes und der vereinbarten Waffenruhe.
       
       Ein israelischer Militärsprecher teilte kurz darauf mit, der Angriff habe
       einem Lastwagen und einem weiteren Fahrzeug der Hisbollah-Miliz gegolten,
       in denen Waffen transportiert worden seien. Der Angriff sei erfolgt, als
       die Waffenübergabe beobachtet worden sei, hieß es. (dpa)
       
       29 Jan 2025
       
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