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       # taz.de -- Arbeitskräftemangel der Landwirtschaft: Weniger Höfe suchen weniger Personal
       
       > Betriebsaufgaben führen dazu, dass Bauern weniger Mitarbeiter suchen und
       > schneller welche finden. Der Bauernverband warnt weiter vor
       > Fachkräftemangel.
       
   IMG Bild: Grünkohlernte: In der Branche wird immer weniger manuelle Arbeitskraft benötigt
       
       Der Arbeitskräftemangel in der [1][Landwirtschaft] hat nachgelassen. „In
       der klassischen Landwirtschaft waren im Dezember 2024 1.310 offene Stellen
       gemeldet, dies waren 102 weniger als vor einem Jahr“, teilte die
       Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Anfrage der taz mit. „Im Dezember 2014
       waren bei der BA noch 2.126 offene Stellen gemeldet. Damit ist die
       Nachfrage nach Personal in der Landwirtschaft insgesamt gesunken.“ Der
       Rückgang binnen zehn Jahren beträgt rund 38 Prozent.
       
       Stellen für Fachkräfte in der Landwirtschaft wurden demnach im gesamten
       Jahr 2024 schneller besetzt als im Gesamtjahr 2014: 2024 nach im Schnitt
       111 Tagen, 2014 nach 154 Tagen. In der Gesamtwirtschaft dagegen ist die
       Zahl der offenen Stellen in den 10 Jahren stark gestiegen, bei mehreren
       vergleichbaren Berufen stieg auch die „Vakanzzeit“, also die Zeit, bis eine
       offene Stelle besetzt wird.
       
       „Die Zahl der Betriebe ist zurückgegangen, was immer einen gewissen
       Rückgang der Nachfrage nach Personal zur Folge hat“, schreibt die BA zu den
       Gründen der Entwicklung in der Landwirtschaft. Außerdem werde auch diese
       Branche immer stärker automatisiert, „wodurch viele manuelle Tätigkeiten
       mittlerweile maschinell bzw. digital erfolgen und so weniger körperliche
       Arbeitskraft benötigt wird.“ Solche Jobs sind in der Landwirtschaft
       besonders häufig: Im Dezember 2024 war der Großteil der Stellen (10.225)
       für Tätigkeiten im Helferbereich ausgeschrieben.
       
       ## Auch Saisonarbeit betroffen
       
       „Wir können in Sachen Fachkräftemangel noch keine Entwarnung geben“, sagte
       hingegen Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands,
       der taz. Bei diesen Zahlen fehle ein wichtiger Teilbereich, nämlich die
       saisonale Beschäftigung.
       
       Dem widersprach die Arbeitsagentur aber. Die Angaben enthielten „auch
       saisonale Stellen“, so die Behörde. Auch diese seien zurückgegangen: „Im
       Juni 2015 lag die Zahl der kurzfristig Beschäftigten in der Landwirtschaft
       bei 88.000 Personen, im Juni 2023 nur noch bei 64.000 Personen.“ Sie ist
       also um 27 Prozent gesunken.
       
       12 Feb 2025
       
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