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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Tote Kinder bei russischen Bombenangriffen
       
       > Russland attackiert ukrainische Städte erneut mit Raketen, Drohnen und
       > Gleitbomben. Mindestens sieben Zivilisten sterben. Die Ukraine weist den
       > Vorwurf, bei den Protesten in der Slowakei interveniert zu haben, zurück.
       
   IMG Bild: Feuerwehrleute löschen das Feuer in einem zerstörten Wohnhaus nach einem russischen Raketenangriff in Poltawa
       
       ## Tote und Verletzte bei russischen Luftschlägen
       
       Bei neuen russischen Luftangriffen auf Städte in der Ukraine sind mehrere
       Menschen getötet und weitere verletzt worden. In Poltawa in der
       Zentralukraine meldeten die Behörden vier Tote und 13 Verletzte, unter
       ihnen drei Kinder, nach dem Einschlag einer Rakete in einem Wohnhaus. Zuvor
       war von drei Toten und zehn Verletzten die Rede gewesen.
       
       In Sumy im Nordosten des Landes seien zwei Menschen bei einem russischen
       Angriff getötet worden, teilten die Behörden mit. Auch in Charkiw im Osten
       sei ein Mensch gestorben – bei einem Drohnenangriff, teilte die Stadt mit.
       (dpa)
       
       ## Schwere Schäden an Wahrzeichen in der Stadt Odessa
       
       Schwere Schäden gab es auch in der südukrainischen Stadt Saporischschja und
       [1][in der Hafenstadt Odessa], wo denkmalgeschützte Gebäude im historischen
       Zentrum getroffen wurden. Dort waren am Abend mehrere Menschen verletzt
       worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem
       „weiteren terroristischen Verbrechen“.
       
       Vom Gouverneur der Region Odessa, Oleg Kiper, und dem Bürgermeister von
       Odessa, Hennadij Trukhanow, ins Internet gestellte Bilder zeigten, dass die
       Lobby und andere Teile des Hotels Bristol, eines Ende des 19. Jahrhunderts
       erbauten luxuriösen Wahrzeichens der Stadt, in Schutt und Asche liegen.
       Auch die Oper, die sich gegenüber dem Hotel befindet, sowie mehrere Museen
       in dem Viertel wurden beschädigt. Kiper sagte dem staatlichen Fernsehen:
       „In diesem Fall wurde eine Rakete verwendet, die Beton durchdringen kann.
       Das bedeutet, dass die Rakete absichtlich auf ein ziviles Hotel gerichtet
       war, um die Stockwerke und Strukturen im Inneren zu zerstören (…).“
       (dpa/rtr)
       
       ## Selenskyj fordert erneut mehr Unterstützung vom Westen
       
       Russland habe, so der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi, in der
       Nacht mehrere Städte angegriffen – mit verschiedenen Waffen, darunter
       Drohnen, Raketen und Gleitbomben. Ukraines Präsident berichtete von Schäden
       auch in anderen Regionen sowie weiteren sechs Verletzten.
       
       Die Ukraine brauche mehr Schutz vor dem russischen Terror, appellierte
       Selenskyj an die Unterstützer des Landes im Westen. „Jedes
       [2][Flugabwehrsystem], jede Abwehrrakete ist ein Lebensretter. Es ist sehr
       wichtig, dass die Partner tätig werden, unsere Vereinbarungen erfüllen und
       den Druck auf Russland erhöhen“, betonte der Präsident in seinem
       Nachrichtenkanal bei Telegram.
       
       Das russische Verteidigungsministerium teilte am Morgen in Moskau mit, die
       Angriffe hätten der Energieinfrastruktur des Landes gegolten, mit der die
       Ukraine den Betrieb ihrer Rüstungsindustrie aufrechterhalte. „Die Ziele der
       Schläge wurden erreicht. Alle anvisierten Objekte wurde zerstört“, teilte
       das Ministerium mit.
       
       Die Angaben der Kriegsparteien sind von unabhängiger Seite kaum zu
       überprüfen. Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren gegen den
       russischen Angriffskrieg. (dpa)
       
       ## Proteste in Slowakei – Ukraine weist Anschuldigungen zurück
       
       Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat Vorwürfe zurückgewiesen, etwas
       mit den [3][Protesten in der Slowakei gegen Regierungschef Robert Fico] zu
       tun zu haben. Es handele sich um falsche Anschuldigungen der slowakischen
       Behörden, teilte der HUR bei Telegram mit und warnte davor, „feindlicher
       Propaganda“ aufzusitzen.
       
       Am Freitag hatte Fico mitgeteilt, es gebe Belege, dass Netzwerke mit
       Verbindung in die Ukraine die Slowakei destabilisieren und seine Regierung
       stürzen wollten. Demnach sind die Organisatoren einer jüngsten Serie von
       Massenprotesten gegen die Regierung in Bratislava nicht nur eng mit Teilen
       der slowakischen Opposition verbunden, sondern auch mit der sogenannten
       Georgischen Legion. Diese ist ein aus Georgiern gebildeter
       Freiwilligenverband, der auf ukrainischer Seite gegen die russische
       Invasionsarmee kämpft.
       
       In den Strukturen des Geheimdienstes gebe es keine Einheit mit dem Namen
       Georgische Nationale Legion, hieß es nun aus Kiew. Zugleich räumte der HUR
       ein, dass es in der Vergangenheit zu dem in der Slowakei verdächtigten
       Drahtzieher der Proteste, Mamuka Mamulaschwili, Kontakt gegeben habe.
       
       Mamulaschwili selbst wies das als Diffamierung seiner Legion zurück. Dazu
       teilte der HUR mit: „Diese Person hat ihren Vertrag mit der Internationalen
       Legion des HUR innerhalb des Verteidigungsministeriums im April 2023
       beendet und ihn nicht erneuert.“
       
       Die Internationale Legion wiederum bestehe aus Kämpfern unterschiedlicher
       Nationalitäten, die sich in der Ukraine an Einsätzen gegen den russischen
       Angriffskrieg beteiligten, hieß es. „Und natürlich führt sie nicht
       irgendwelche hybriden Aktionen auf dem Gebiet der Staaten der Europäischen
       Union aus.“ Solche Aktionen schadeten der Ukraine selbst.
       
       Es sei vielmehr Russland, das ständig versuche, Zwietracht zu säen
       „zwischen den Staaten der freien Welt“, europäische Politiker zu
       diskreditieren und sogar politische Morde in Europa zu organisieren. (dpa)
       
       ## Trump weicht Fragen zu Putin-Gespräch aus
       
       [4][US-Präsident Donald Trump] reagiert auffallend ausweichend auf
       Nachfragen, ob er seit dem Amtsantritt bereits mit Kreml-Chef Wladimir
       Putin telefoniert habe. „Ich möchte das nicht sagen“, entgegnete Trump auf
       eine entsprechende Frage von Reportern im Weißen Haus.
       
       „Wir werden sprechen“, sagte der Republikaner an anderer Stelle mit Blick
       auf Putin und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. „Wir wollen
       diesen Krieg beenden.“ Das Töten und die Zerstörung seien sinnlos und
       müssten aufhören. „Wir führen sehr ernsthafte Diskussionen darüber“, sagte
       er mit Blick auf Counterparts in Russland, ließ weitere Nachfragen zu einem
       persönlichen Austausch mit Putin aber unbeantwortet.
       
       Bereits in den vergangenen Tagen hatte Trump explizit nicht kommentieren
       wollen, ob er bereits mit dem russischen Präsidenten telefoniert habe. In
       Russland wurde insbesondere eine Äußerung zur Kenntnis genommen rund um ein
       schweres Flugzeugunglück in Washington, bei dem auch mehrere russische
       Staatsbürger ums Leben kamen. Als Trump in dem Zusammenhang gefragt wurde,
       ob er darüber mit Putin persönlich gesprochen habe, entgegnete der
       78-Jährige: „Nein, das habe ich nicht.“ Er schob nach: „Nicht darüber.“
       (dpa)
       
       ## Russland wirft Ukraine Tötung von Zivilisten in Kursk vor
       
       Russland hat seine Vorwürfe gegen ukrainische Soldaten wegen der
       angeblichen Tötung von Zivilisten in der westrussischen Region Kursk
       verschärft. Das russische Ermittlungskomitee teilte am Freitag mit, es
       ermittle inzwischen wegen der Tötung von „22 Bewohnern“ des Dorfes Russkoje
       Poretschnoje zwischen September und November 2024. Die Opfer seien in
       mehreren Kellern gefunden worden, unter ihnen seien acht Frauen, die vor
       ihrer Ermordung vergewaltigt worden seien. Kiew wies die Vorwürfe zurück.
       
       Die Ermittler beschuldigten fünf ukrainische Soldaten des Mordes und
       erklärten, einer von ihnen sei bei Kämpfen in der Region Kursk festgenommen
       worden. Das Komitee veröffentlichte ein Video von der Vernehmung und dem
       Geständnis eines Mannes, bei dem es sich um den Beschuldigten handeln soll.
       Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Angaben zunächst nicht überprüfen.
       
       Ein Sprecher der ukrainischen Seite in der Region Kursk wies die Vorwürfe
       gegenüber AFP zurück. „Die russischen Behörden versuchen die Ermordung
       ihrer Bürger abzudecken (…), die sie mit Artillerie bombardieren, mit der
       Luftwaffe töten, deren Häuser sie zerstören und dann die ukrainische Armee
       dessen beschuldigen.“
       
       Am 19. Januar hatte das russische Ermittlungskomitee mitgeteilt, eine
       Untersuchung wegen Mordes an „mindestens sieben Zivilisten“ in dem Dorf
       eröffnet zu haben. (afp)
       
       1 Feb 2025
       
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