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       # taz.de -- Reaktionen auf Trumps Handelskrieg: Kryptowährungen brechen ein
       
       > Weil der US-Präsident die Weltwirtschaft verunsichert, schmieren die
       > riskanten Anlagen an der Börse ab. Von US-Strafzöllen betroffene Länder
       > kontern.
       
   IMG Bild: Erhebt Strafzölle gegen Nachbarländer und China, bald womöglich auch gegen die EU: US-Präsident Donald Trump
       
       Frankfurt/Tokio/Berlin/Washington rtr/afp/taz/dpa | Der neue US-Präsident
       [1][Donald Trump] überzieht Mexiko, Kanada und China mit Strafzöllen, die
       wollen zurückschlagen – und auch die internationalen Börsen reagieren.
       
       Beispielsweise sind die Kurse von Kryptowährungen eingebrochen. Die größte
       nach Marktkapitalisierung, der Bitcoin, sackte von über 99.000 US-Dollar am
       Vortag in der Nacht zu Dienstag auf unter 93.000 US-Dollar ab und hat in
       den letzten 24 Stunden (Stand 1. Februar, 13:00 Uhr). Die zweitwichtigste
       Währung, Ether, brach in den letzten 24 Stunden um knapp 15 Prozent ein.
       Große Verluste verzeichneten auch Memecoins. Unter anderem Dogecoin und
       Trump-Coin verloren innerhalb eines Tages mehr als 13 Prozent.
       
       „Wir sehen einen allgemeinen Zusammenbruch der Kryptowährungen, die Märkte
       schalten in den risikoaversen Modus“, erklärte Stephen Innes, Analyst bei
       SPI Asset Management. „Die Marktteilnehmer trennen sich von spekulativen
       Vermögenswerten.“ Demnach geht es vor allem darum, die drohenden Verluste
       in anderen Bereichen auszugleichen, die nach der Einführung von
       US-Strafzöllen in Schwierigkeiten geraten dürften.
       
       In drei Verordnungen verfügte Trump [2][Zoll-Aufschläge von 25 Prozent für
       Einfuhren aus Mexiko und Kanada sowie um zehn Prozent für Waren aus China].
       Für Öl und Gas aus Kanada sind zehn Prozent vorgesehen. Die neuen Zölle
       sollen ab Dienstag (04. Februar) gelten. Trump rechtfertigte dies mit dem
       Kampf gegen das Opioid Fentanyl und die illegale Einwanderung in die USA.
       
       ## Darf Trump das überhaupt?
       
       Zur Durchsetzung der Zölle rief Trump den nationalen Notstand gemäß dem
       „International Emergency Economic Powers Act“ (IEEPA) aus, der ihm
       weitreichende Befugnisse zur Krisenbekämpfung einräumt. Der US-Präsident
       wagt sich damit auf rechtlich unsicheres Terrain.
       
       Laut Handels- und Rechtsexperten dehnt er damit die Grenzen des
       Handelsrechts aus, da diese Art von Notfallklausel aus dem Jahr 1977 für
       Einfuhrzölle bisher nicht angewendet wurde. Sie dürfte daher vor Gericht
       angefochten werden, womit Präzedenzfälle geschaffen werden könnten.
       
       Trump hatte bereits im Wahlkampf mit den Zöllen gedroht und dies [3][unter
       anderem mit dem Handelsdefizit der USA begründet]. Trump hatte Mexiko,
       Kanada und China eine Frist bis zum 1. Februar gesetzt, um den Schmuggel
       von Fentanyl und chemischer Vorläuferstoffe aus China über Mexiko und
       Kanada in die USA zu stoppen und um illegale Einwanderer an den US-Grenzen
       abzuweisen. Auch der Europäischen Union droht Trump mit Strafzöllen.
       
       Kanada, Mexiko und China haben direkt Gegenmaßnahmen angekündigt. Kanada
       reagierte sogleich mit Gegenzöllen. Ab Dienstag sollen Zölle in Höhe von 25
       Prozent auf US-Waren eingeführt werden, kündigte Ministerpräsident Justin
       Trudeau am Abend bei einer Pressekonferenz an und riet den kanadischen
       Bürger*innen, auf US-amerikanische Produkte sowie Urlaub in den USA zu
       verzichten. Daneben erwäge die Regierung Maßnahmen in anderen Bereichen,
       etwa im Handel mit kritischen Mineralien.
       
       Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum teilte im sozialen Netzwerk X mit,
       sie habe Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard angewiesen, einen Plan
       umzusetzen, der Gegenzölle in Betracht ziehe. Auch China kündigte
       „entsprechende Gegenmaßnahmen“ an. Zudem werde man eine Klage bei der
       Welthandelsorganisation (WTO) einreichen, um die Rechte und Interessen
       Chinas zu schützen, teilte ein Sprecher des chinesischen
       Handelsministeriums mit.
       
       3 Feb 2025
       
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