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       # taz.de -- Feministische Filmarbeit: Gegen die Ressentiments
       
       > Das Internationale Frauen Film Fest lädt zu Panelgesprächen.
       > Wegbereiterinnen im männlich dominierten Film waren zu Gast.
       
   IMG Bild: Der „Film„ist von Männer dominiert, deshalb lädt das Internationale Frauen Film Fest zu Panelgespächen während der Berlinale
       
       In Köln und Dortmund findet jährlich wechselnd [1][das Internationale
       Frauen Film Fest] statt, das seine Präsenz auch bei der Berlinale mit einem
       eigenen Branchentreff und Panelgesprächen zeigt und Raum für das
       internationale Networking der Filmfrauen bietet.
       
       Ursprünglich aus zwei feministischen Filmfestivals in Nordrhein-Westfalen
       hervorgegangen, ist es in der jetzigen Form seit 2006 mit einem
       Internationalen Wettbewerbsprogramm, einer Retrospektive und zahlreichen
       interessanten Begleitprogrammen mit und für filmschaffende Frauen
       international fest verankert und macht mit kuratierten Programmen und
       Veranstaltungen das ganze Jahr über auf die Vielfalt der Filme und
       Filmgeschichte von Frauen aufmerksam.
       
       Diskutierte das Treffen in Berlin im vergangenen Jahr zum Beispiel, ob und
       wie das Filmerbe von Frauen archiviert und für die Zukunft bewahrt werden
       kann und welche strukturellen Hürden dieser Riesenaufgabe im Weg stehen,
       fanden sich in diesem Jahr etwa hundert Berlinale-Besucherinnen (leider
       interessieren sich immer noch zu wenig Männer für Fragen zum feministischen
       Kino. [[2][War klar! d. säzz.]]) zu einem Paneltalk der Leiterin des Frauen
       Film Festes mit der [3][bosnischen Regisseurin, Drehbuchautorin und
       Produzentin Jasmila Źbanić] und der katalanischen Dokumentarfilmregisseurin
       und derzeitigen Leiterin der Mostra Internacional de Films de Dones de
       Barcelona, María Zafra zusammen – beide lange mit dem Festival in
       Dortmund/Köln verbunden und mit ihrer künstlerischen und kulturpolitischen
       Arbeit exemplarische Wegbereiterinnen im männlich dominierten Film ihrer
       Länder.
       
       Feministische Filmproduktion und Sichtbarkeit spiegelt die speziellen
       künstlerischen Ansätze und Auseinandersetzungen wider und steht nach wie
       vor für große Vielfalt wie für kräftezehrende Kämpfe gegen tief verankerte
       Ressentiments. Schwer, daraus ein Fazit zu ziehen.
       
       ## Massive Rollbacks
       
       Der Appell aus dem Publikum, sich als feministische Filmemacherin mit der
       zunehmenden Gewalt auseinanderzusetzen, blieb vage, auch die Frage, ob
       anonymisierte, das heißt nicht geschlechts- oder genderbezogen erkennbare
       Förderanträge helfen könnten, den Gleichheitsgrundsatz durchzusetzen, blieb
       offen.
       
       Es scheint, als ob die Unsicherheit angesichts des massiven Rollbacks auf
       der großen politischen Bühne und die möglichen Konsequenzen rechter
       Kulturkämpfe für die feministische Filmarbeit noch nicht zu fassen sind.
       
       20 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Claudia Lenssen
       
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