# taz.de -- 48-Stunden-Streik bei der BVG: Verkehrsbetriebe sollen blechen
> Erneut stehen U-Bahnen, Trams und fast alle Busse in Berlin still. Der
> Fahrgastverband Igeb fordert nun Entschädigungen für streikgeplagte
> BVG-Kunden.
IMG Bild: U-Bahn in Berlin – fährt sonst nur unzuverlässig, am Donnerstag und Freitag gar nicht
Berlin taz | Der Berliner Fahrgastverband Igeb fordert mit Blick auf die
Warnstreiks bei der BVG eine Entschädigung der Fahrgäste. Für 48 Stunden
legt die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag und Freitag den Tram- und
U-Bahnverkehr lahm, auch die meisten Busse stehen still.
Nach Ansicht von Igeb-Sprecher Christian Linow stellt die Länge des
Ausstands „Fahrgäste vor nicht überwindbare Hindernisse“. Die BVG müsse
eigentlich ein „stadtweites Notangebot von Bussen und Bahnen“ auf die Beine
stellen. Zudem sei schon „aus Kulanzgründen“ eine Entschädigung angebracht.
Der aktuelle Streik ist der dritte und bislang längste seit Beginn der
Tarifauseinandersetzungen zwischen der Gewerkschaft und der landeseigenen
BVG. Die Fahrgastvertreter:innen klagten freilich [1][schon Mitte
Januar angesichts einer eintägigen Arbeitsniederlegung] über die
vermeintliche Unverhältnismäßigkeit des Arbeitskampfes.
Nur folgerichtig legt der Verband nun noch einmal nach und appelliert
zugleich „an alle Beteiligten, schnellstmöglich konstruktiv an den
Verhandlungstisch zurückzukehren“. Was auch die Igeb weiß: Schnellstmöglich
ist ein frommer Wunsch. Erst kommenden Mittwoch wollen BVG und Verdi wieder
zusammenkommen.
## Verhärtete Fronten
Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 BVG-Beschäftigten 750 Euro
mehr Lohn im Monat und ein 13. Monatsgehalt, dazu eine Fahrdienstzulage in
Höhe von 300 Euro und 200 Euro Schichtzulage.
Die Arbeitgeberseite war den Forderungen von Verdi zuletzt zwar etwas
entgegengekommen. So wurde den Mitarbeitenden rückwirkend zum 1. Januar
2025 ein Festbetrag von 225 Euro pro Monat zugesichert. Zugleich besteht
die BVG aber nach wie vor auf einer Tariflaufzeit von 4 Jahren. Ein aus
Sicht von Verdi unannehmbares Angebot. Die Gewerkschaft fordert 12 Monate.
Die Fronten scheinen verhärtet. Verdi hat der BVG [2][ein Ultimatum bis zum
22. März gestellt]. Sollte das Unternehmen die Forderungen bis dahin nicht
erfüllen, werde es unbefristete Streiks geben, so die Warnung der
Gewerkschaft.
19 Feb 2025
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## AUTOREN
DIR Rainer Rutz
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