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       # taz.de -- Trump friert USAID ein: Für Afrika besonders bitter
       
       > Mpox, Ebola, Marburg-Virus – alles wieder auf dem Vormarsch. Dass jetzt
       > US-Zahlungen für die Gesundheitsversorgung ausbleiben, ist ein Risiko für
       > die ganze Welt.
       
   IMG Bild: Vor dem geschlossenen USAID-Haus in Washington protestiert am Montag eine Frau gegen das Einfrieren der Auslandszahlungen
       
       Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Entwicklungsagentur
       USAID dicht zu machen und die [1][Gelder für die Internationale
       Gesundheitsorganisation WHO zu streichen], kommt für die meisten
       Afrikaner*innen zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Ugandas
       Gesundheitsministerium hat gerade erst einen Ausbruch des Ebola-Virus
       verkündet. Im Nachbarland Tansania geht das [2][Marburg-Virus] um. Zudem
       steigen die Infektionsraten von Mpox (Affenpocken) rasant – und all dies
       gepaart mit der allgemeinen hohen HIV-Infektionsrate, Malaria und ohnehin
       schlechten Gesundheitssystemen. Und jetzt das.
       
       Ugandas Regierung finanziert nur 36 Prozent des Gesundheitsbudgets aus der
       eigenen Kasse, der Rest kommt von internationalen Gebern, vor allem den
       USA. Ein Großteil geht in die Beschaffung von Medikamenten, die das
       HI-Virus in Schach halten und dazu beitragen, dass rund 1,2 Millionen
       HIV-positive Ugander*innen mit diesen täglichen, kostenlosen Dosen
       überleben.
       
       Weltweit sind mehr als 20 Millionen HIV- Patienten vom US-Hilfsprogramm für
       die AIDS-Bekämpfung (REPFAR) abhängig. Doch jetzt liegen diese Medikamente
       in den Lagerhallen und dürfen nicht mehr verteilt werden? Wer dieser Tage
       in Uganda mit Ärzten spricht, der erfährt als Reaktion schiere
       Verzweiflung. Der Gesundheitssektor ist bereits seit 2023 gebeutelt. Als
       das sogenannte [3][Anti-Homosexualitäts-Gesetz] in Kraft trat, reduzierten
       westliche Geberländer ihre Entwicklungshilfe.
       
       Seitdem geht es stetig bergab. Als im vergangenen Juni der Haushalt für
       2024/2025 verabschiedet wurde, hat niemand kommen sehen, dass die
       internationalen Zuschüsse weiter sinken. Immerhin, US-Außenminister Marco
       Rubio hat für „lebensrettende“ Maßnahmen wie HIV-Medikamente Ausnahmen
       angekündigt. Doch diese müssen einzeln beantragt werden das dauert und ist
       mühsam und ungewiss.
       
       ## Gefahr neuer Pandemien
       
       Jetzt hält Ngashi Ngongo vom afrikanischen CDC (Center for Desease Control)
       afrikanische Mitgliedsstaaten dazu an, die Finanzierung ihrer
       Gesundheitssysteme zu überdenken. In Uganda werden nun Rufe nach mehr
       Eigenfinanzierung lauter. Doch wie soll das gehen? Viele Staaten sitzen
       bereits tief in der Schuldenfalle. Uganda muss weit mehr als die Hälfte des
       Staatsbudgets aufwenden, um internationale Kredite zurückzubezahlen.
       
       Diese Woche beginnt das neue Schuljahr. Jetzt drücken wieder 15 Millionen
       Schüler in 73.000 Bildungseinrichtungen die Schulbank – sitzen dicht an
       dicht, ohne Seife in den maroden Schultoiletten, ohne Hygienemaßnahmen. All
       das, was während der [4][Corona-Pandemie] funktioniert hat, kann nun nicht
       finanziert werden. Unterdessen breiten sich Ebola und Mpox weiter aus.
       Dabei hat die WHO bereits erklärt, dass diese Ausbrüche Risiken einer
       erneuten, weltweiten Pandemie mit sich bringen.
       
       4 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
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