# taz.de -- EU-Erdbeobachtungsdienst warnt: 2025 beginnt mit „überraschendem“ Wärmerekord
> Das natürliche Wetterphänomen La Niña kühlt gerade die Erde – aber die
> Klimakrise wirkt stärker. Der Januar war der wärmste je auf der Welt
> gemessene.
IMG Bild: Zum Dahinschmelzen: Der Januar war der heißeste je gemessene auf der Erde
Paris afp | Das Jahr 2025 ist Klimaexpert*innen zufolge bereits mit
einem Rekord gestartet: Der Januar war der wärmste je auf der Welt
gemessene, [1][wie das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Donnerstag
in seinem monatlichen Bericht mitteilte]. Die Durchschnittstemperatur habe
im Januar mit 13,23 Grad Celsius 1,75 Grad Celsius über dem
vorindustriellen Niveau gelegen, heißt es darin.
Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimadienstes,
bezeichnete den erneuten Rekord angesichts der erhofften kühlenden Wirkung
des Wetterphänomens La Niña auf die globalen Temperaturen als
„überraschend“.
Als La Niña wird eine Abkühlung der Meeresoberfläche in weiten Teilen des
Pazifik in Verbindung mit Wind, Regen und Luftdruckveränderungen
bezeichnet. In vielen Gebieten, vor allem in den Tropen, kehrt das
Wetterphänomen die Auswirkungen des Phänomens El Niño um.
Wissenschaftler hatten erwartet, dass die Rekordserie der Jahre 2023 und
2024 mit dem Ende des wärmenden Naturphänomens El Niño und der Ankunft von
La Niña abreißen würde. Stattdessen sieht Copernicus nun sogar Anzeichen
für „eine Verlangsamung oder einen Stopp“ der Entwicklung hin zu
La-Niña-Bedingungen. Diese könnten demnach bis März vollständig
verschwinden.
## 1,5-Grad-Marke im vergangenen Jahr gerissen
Die globalen Temperaturen, deren stetiger Anstieg zum verstärkten Auftreten
von Dürren, Hitzewellen und verheerenden Überschwemmungen geführt hat, sind
stark von den Meerestemperaturen abhängig.
Im Januar hatte Copernicus mitgeteilt, dass die Erderwärmung [2][2024 um
mehr als 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit
angestiegen sei]. Die internationale Gemeinschaft hatte sich 2015 bei der
Weltklimakonferenz in Paris darauf verständigt, die Erderwärmung auf
möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu
begrenzen.
[3][Das Überschreiten der 1,5-Grad-Marke bedeutet jedoch noch nicht, dass
das Ziel des Klimaabkommens verfehlt ist]. Diese Marke bezieht sich auf
eine Überschreitung des Schwellenwerts über mindestens 20 Jahre.
Wissenschaftler sind sich einig, dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe
weitgehend für die langfristige globale Erwärmung verantwortlich ist.
Natürliche Klimaschwankungen können die Temperaturen von einem Jahr zum
nächsten jedoch ebenfalls beeinflussen.
6 Feb 2025
## LINKS
DIR [1] https://climate.copernicus.eu/copernicus-january-2025-was-warmest-record-globally-despite-emerging-la-nina
DIR [2] /EU-Klimadienst-Copernicus/!6061477
DIR [3] https://www.instagram.com/p/DFpT2nssbsY/?hl=de
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