URI: 
       # taz.de -- Merkel kritisiert Merz erneut: Ex-Kanzlerin unterschreibt „Oma-gegen-Rechts“-taz
       
       > Angela Merkel kritisiert erneut Merz' Zusammenarbeit mit der AfD. Bei
       > einer Signierstunde gibt sie ein Autogramm auf dem taz-Titel „Oma gegen
       > Rechts“.
       
   IMG Bild: Ex-Kanzlerin Merkel nach dem Signieren des taz-Titels, den ihr Autorin Silke Burmester vorgelegt hat
       
       Hamburg/Berlin rtr/taz | Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat
       erneut die Pläne von CDU und CSU kritisiert, Flüchtende an den deutschen
       Grenzen abzuweisen. Trotz aller Kritik an ihrer eigenen Politik sei sie bis
       heute überzeugt, dass das Problem „nicht an der deutschen Binnengrenze,
       sondern an der europäischen Außengrenze und in Verhandlungen mit den
       Herkunftsländern“ zu lösen sei. Das sagte die CDU-Politikerin am
       Mittwochabend in einer Veranstaltung der „Zeit“ in Hamburg.
       
       Bereits bei [1][einer Signierstunde] ihrer [2][Autobiografie „Freiheit“] am
       Nachmittag hatte Merkel pointiert und subtil Stellung bezogen. Dort hatte
       Silke Burmester, [3][Mitgründerin des Portals palais fluxx] und
       [4][taz-Autorin] der Ex-Kanzlerin neben ihrem eigenen Buch auch eine
       Ausgabe der taz vom 31. Januar vorgelegt.
       
       Darauf ist Angela Merkel und die Zeile „Oma gegen Rechts“ abgebildet
       worden, nachdem sie den CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz [5][offen für
       seine Kooperation mit der AfD gerügt hatte]. Der taz-Titel wurde vielfach
       im Netz geteilt, sorgte aber auch für Kritik, weil manche die Bezeichnung
       [6][in diesem Kontext als sexistisch und ageistisch] empfanden.
       
       Als Merkel der taz-Titel vorgelegt wurde, reagierte sie „total cool“,
       berichtet Burmester. „Sie hat geschmunzelt und als ich sagte, einer der
       besten Titel der Dekade, sagte sie ‚Ja.‘“, so Burmester. „Dann hat sie,
       ganz reizend, – es ging alles total schnell, man wurde da ruck zuck
       durchgeschoben – gesagt „Ich wünsche Ihnen alles Gute“ – und mich sehr
       vergnügt angeschaut. Kurzum: Sie fand das lustig und gut.“ [7][Fotos von
       Burmester mit der signierten taz] machen nun [8][im Netz die Runde].
       
       ## Merkel weist Merz' Kritik zurück
       
       Bei der Abendveranstaltung wies Merkel die Kritik von
       Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz zurück, der die Flüchtlingspolitik ab
       2015 in ihrer Amtszeit als verfehlt kritisiert hatte. „Ich halte die
       Flüchtlingspolitik der letzten zehn Jahre nicht für verfehlt. Ich sage
       aber, wir sind nicht am Ende der Arbeit und da ist noch eine ganze Menge zu
       tun“, betonte Merkel.
       
       Einiges sei nur schwer zu verstehen: „Warum ist es so schwer, eben immer
       wieder die, die schon ausreisepflichtig sind, zur Ausreise zu bewegen?
       Warum sind … zwei Drittel der Ausländerämter immer noch nicht digitalisiert
       und damit der Austausch auch mit dem Ausländerzentralregister schwierig?“,
       fragte sie. Dort müsse mehr getan werden.
       
       ## Mehrheit mit Stimmen der AfD
       
       Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte vergangene Woche eine Resolution im
       Bundestag mit Stimmen der AfD, der FDP und einigen fraktionslosen
       Abgeordneten durchgesetzt, in der die Zurückweisung aller Geflüchteten an
       den deutschen Grenzen und dauerhafte Grenzkontrollen gefordert werden.
       
       Merkel wiederholte ihre Kritik an Merz, dass er eine Mehrheit mit Stimmen
       der AfD in Kauf genommen hatte. Weil sie etliche Anfragen von Journalisten
       bekommen habe, habe sie die Notwendigkeit gesehen, sich zu äußern. Sie habe
       Merz darüber vorab nicht informiert.
       
       Das Ergebnis des Vorgehens der Unions-Fraktion sei „eine gewisse
       Polarisierung, eine Aufgewühltheit“. Jetzt müsse wieder ein Zustand
       gefunden werden, in dem später auch wieder Kompromisse möglich seien. „Ich
       würde aber lügen, wenn ich nicht sage: Ich mache mir um die
       Kompromissfähigkeit und die Gemeinsamkeit der demokratischen Parteien
       gewisse Sorgen“, fügte Merkel hinzu.
       
       6 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.kiwi-verlag.de/veranstaltung/signierstunde-angela-merkel-hamburg-4024954-250205
   DIR [2] /Freiheit-von-Angela-Merkel/!6048344
   DIR [3] https://palais-fluxx.de/willkommen-im-palast-fuer-rausch-revolte-wechseljahre/
   DIR [4] /Silke-Burmester/!a175/
   DIR [5] /Merkel-zur-CDU-Kooperation-mit-AfD/!6066217
   DIR [6] https://bsky.app/profile/paulaliest.bsky.social/post/3lh7taeir3k2z
   DIR [7] https://www.instagram.com/p/DFs1f-VSvWs/?img_index=1
   DIR [8] https://www.facebook.com/silke.burmester.37/posts/pfbid0Bj8bPTKaW2b3YpXQfoiDS72C2xHSPboogr8eK8FH65u3zBfsrdbW4jQ8TCXRmCstl
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gereon Asmuth
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
   DIR Schwerpunkt Angela Merkel
   DIR Friedrich Merz
   DIR CDU
   DIR GNS
   DIR Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
   DIR EKD
   DIR Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
   DIR CDU
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Ex-Kanzlerin Angela Merkel in Hamburg: Kurzes Nachdenken bei der Frage „Habeck oder Merz?“
       
       Altkanzlerin Angela Merkel fliegen bei einem Auftritt in Hamburg die Herzen
       zu. Noch glücklicher wären die Menschen, wenn sie ihrer Partei nicht so
       treu wäre.
       
   DIR CDU und Kirche: Wie die CDU sich vom C entfremdet
       
       Die Entfremdung zwischen Unionsparteien und den großen Kirchen dauert schon
       eine Weile an. Aber jetzt ist ein neuer Punkt erreicht.
       
   DIR Angela Merkels Kritik an Friedrich Merz: Aus der Seele gesprochen
       
       Die scharfe Kritik der Ex-Kanzlerin am Kanzlerkandidaten ihrer Partei ist
       hart, aber richtig. Derweil ist Merz’ Rechtsruck für SPD, Grüne und Linke
       eine Chance.
       
   DIR Reaktionen der EU auf CDU-Antrag: Merz gegen Geas
       
       Der im Bundestag mit Stimmen der AfD verabschiedete Fünfpunkteplan der
       CDU/CSU widerspricht dem EU-Asylrecht. Für Ursula von der Leyen ist das ein
       Problem.