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       # taz.de -- Kritik an Staatszuschüssen für Verbände: CDU und CSU – Meister der Doppelmoral
       
       > Die Union kritisiert Zuschüsse für Gruppen, die Demos gegen Rechts
       > organisieren. Kein Problem hat sie mit Geld für Initiatoren der
       > Bauernproteste.
       
   IMG Bild: Schwerwiegender Verdacht, zahlte die Union den Bauern etwa Demogeld?
       
       Die Kritik der Union an Staatszuschüssen für ihr nicht genehme
       Organisationen ist heuchlerisch. Der Deutsche Bauernverband erhielt laut
       [1][Lobbyregister des Bundestags] 2023 mindestens 1,7 Millionen Euro von
       der öffentlichen Hand. Mehrere seiner Mitgliedsorganisationen bekamen
       ebenfalls Zuschüsse. Dem Bayerischen Bauernverband hat der Freistaat sogar
       den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verliehen, die die
       gesamte Landwirtschaft vertreten und in allen wichtigen Belangen der
       Branche [2][angehört werden soll]. Das Agrarministerium erstattete der
       Organisation ihrem Jahresabschluss zufolge Kosten in Höhe von rund [3][1,5
       Millionen Euro].
       
       Alle diese Lobbygruppen haben an den Bauernprotesten vor einem Jahr
       mitgewirkt. Sie wandten sich klar gegen die Ampel-Regierung, insbesondere
       gegen die Grünen. Und das mit oft inakzeptablen Mitteln: Vielerorts zeigten
       Teilnehmer zum Beispiel [4][Ampeln an Galgen]. Der bayerische
       Bauernpräsident Günther Felßner drohte, Landwirte und ihre Verbündeten
       würden Deutschland [5][„lahmlegen“], wenn sie nicht ihren Willen bekommen.
       
       Bei den Bauernprotesten hatte die Union nichts dagegen, dass vom Staat
       finanziell unterstützte Verbände gegen andere Parteien mobil machten. Die
       CSU will Felßner zum neuen Bundesagrarminister befördern. Aber die Union
       kritisiert Staatszuschüsse etwa für Umweltorganisationen, die nach der
       gemeinsamen Bundestagsabstimmung von CDU/CSU und AfD zu Demonstrationen
       aufgerufen hatten. Die Konservativen sind Meister der Doppelmoral.
       
       Die parlamentarische Anfrage der Union zu den Zuschüssen für progressive
       Organisationen grenzt zudem an Verleumdung. Denn die Fraktion fragt die
       Regierung auch, wie viel Staatsgeld der Umweltverband [6][Greenpeace] und
       die Verbraucherorganisation [7][Foodwatch] kassierten. Dabei kann jeder im
       Lobbyregister nachlesen, dass sie keine öffentlichen Zuschüsse über 10.000
       Euro erhalten haben. Außerdem [8][werben] beide Verbände seit Jahren damit,
       dass sie grundsätzlich keine Mittel vom Staat nehmen.
       
       27 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R002175/50843?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3Dbauernverband%26pageSize%3D25%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC
   DIR [2] https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayV106BV/true
   DIR [3] https://www.bayern.landtag.de/fileadmin/lobbyregister/DEBYLT01D2/Jahresabschluss2023.pdf
   DIR [4] /Unterwanderung-der-Bauernproteste/!6045310
   DIR [5] https://www.landundforst.de/politik/bauernpraesident-felssner-droht-deutschland-notfalls-lahmzulegen-570481
   DIR [6] https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R001281/50445?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3Dgreenpeace%26pageSize%3D25%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC
   DIR [7] https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R001267/46486?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3Dfoodwatch%26pageSize%3D25%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC
   DIR [8] https://www.foodwatch.org/de/ueber-uns/
       
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   DIR Jost Maurin
       
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