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       # taz.de -- Equal Pay beim DFB: Irgendwann dann später
       
       > Das Beispiel Dänemark zwingt dem DFB eine Debatte um gleiche Bezahlung
       > von Frauen und Männern im DFB-Team auf. Die Verantwortlichen wiegeln ab.
       
   IMG Bild: Nia Künzer wirbt für einen differenzierten Blick in der Debatte
       
       Berlin taz | Zu solch einem Luxus werden deutsche Nationalspielerinnen bald
       kaum mehr kommen, wenn die Frauen-Bundesliga auf 14 Vereine aufgestockt
       ist: nach einer Länderspielphase ein freies Wochenende zu genießen.
       [1][Insbesondere der FC Bayern] und VfL Wolfsburg hatten den Deutschen
       Fußball-Bund (DFB) nach der Februar-Abstellungsphase auf eine Pause
       gedrängt. Also ist kurz noch mal Winterschlaf, doch etwas hält die
       Protagonisten wach: Equal Pay. Ein Thema, das von außen meist ans
       Nationalteam herangetragen wird.
       
       Auch nach dem Nations-League-Sieg gegen Österreich (4:1), weil Dänemarks
       Fußball-Verband Anfang des Monats einen wegweisenden Beschluss fällte: Das
       Frauenteam wird bei Heimspielen der Nations League die gleichen Siegprämien
       bekommen wie das Männerteam.
       
       [2][Bundestrainer Christian Wück] erklärte, er sei davon überzeugt, dass
       eine Anpassung von Prämien und Gehälter gewiss „irgendwann“ erreicht werde,
       aber der 51-Jährige wird das nach seinem Dafürhalten wohl nicht mehr
       erleben. Die Schritte müssten langsam erfolgen, „wir dürfen auch hier nicht
       den Fehler machen, Männer- und Frauenfußball zu vergleichen“. Gleichwohl
       hätte Dänemark, zweiter EM-Gruppengegner der DFB-Frauen, natürlich „ein
       Zeichen gesetzt“.
       
       Fehlendes Engagement für den Frauen- und Mädchenfußball kann DFB-Präsident
       Bernd Neuendorf nicht zum Vorwurf gemacht werden. Der Verband hatte im
       Wirtschaftsjahr 2023 knapp mehr als 423 Millionen Euro als Einnahmen
       ausgewiesen, wovon Sponsoring (163) und TV-Einnahmen (178) die größten
       Posten waren. Entscheidender Treiber: die Männer-Nationalmannschaft, die im
       Grunde bis heute das Frauen-Nationalteam quersubventioniert.
       
       ## 20 Prozent mehr Gehalt
       
       DFB-Sportdirektorin Nia Künzer [3][bat um eine differenzierte Betrachtung
       der Thematik.] Man sei bei den finanziellen und sportlichen
       Rahmenbedingungen „sehr gut aufgestellt, um gute Leistungen zu erbringen“.
       Verband wie Vereine seien daran interessiert, dass die Entwicklung
       weitergehe. Künzer verwies auf andere Sportarten, wo Spielerinnen deutlich
       geringer entlohnt würden. Gleichwohl: Der Deutsche Handballbund (DHB) hat
       gerade die Tagegelder für die Nationalteams der Männer und Frauen
       gleichgestellt, auch wenn es dabei um deutlich geringere Summen geht.
       
       Die Fußballerinnen verdienen im Schnitt viel besser als früher. Die
       deutschen Nationalspielerinnen kommen auf fünfstellige Monatsgehälter.
       Zuletzt hatte der DFB erklärt, dass das durchschnittliche Grundgehalt einer
       Spielerin der Frauen-Bundesliga in der Spielzeit 2023/24 bei rund 4.000
       Euro gelegen habe. Ohne Prämien und Werbeeinnahmen aus Privatverträgen. Ein
       Anstieg von 20 Prozent zur Vorsaison.
       
       2022 hätten Manuel Neuer und Co bei der WM 2022 in Katar für den
       Turniersieg 400.000 Euro erhalten, Alexandra Popp und Co für die WM 2023 in
       Australien und Neuseeland immerhin schon 252.000 Euro. Beide Missionen
       endeten bekanntlich mit einem Vorrundenaus. Es wird spannend, wie sich die
       Führungsriege um Kapitänin Giulia Gwinn für die EM 2025 in der Schweiz in
       den Prämienverhandlungen positioniert: Für die Vizeeuropameisterschaft 2022
       in England gab es 30.000 Euro, der Titel hätte das Doppelte gebracht. Wenn
       nun vermutlich am Rande der nächsten Länderspiele gegen Schottland (4. und
       8. April) mit der DFB-Spitze gesprochen wird, dürfte es um deutlich höhere
       Anreize gehen.
       
       27 Feb 2025
       
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