# taz.de -- Demos gegen rechts am Wochenende: 200 Demos, 200.000 Menschen
> Seit Freitag demonstrierten Hunderttausende für Demokratie. Am Samstag
> forderte die CSD Kampagne: Wähl Liebe. Ein AfD-Mann wurde angezeigt.
IMG Bild: In Frankfurt brachte der Winter CSD am Samstag mindestens 15.000 Menschen auf die Straße
Berlin taz | Auch an diesem Wochenende gingen in über 200 Dörfern und
Städten Menschen auf die Straße: gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft,
gegen die extrem rechte AfD und gegen den [1][Tabubruch von Friedrich Merz
und der CDU].
In Berlin fand am Sonntag eine Großdemo am Bebelplatz statt. Organisiert
wurde die Veranstaltung von Hand in Hand, einem Verbund, der sich gegen die
Normalisierung rechter Narrative und für Menschenrechte einsetzt. Unter
anderem Herbert Grönemeyer oder Bela B, Schlagzeuger der Ärzte, machten am
Brandenburger Tor Stimmung gegen rechte Hetze. Zwischen 30.000 und 38.000
Menschen versammelten sich bei Eiseskälte.
Am selben Tag versammelten sich an etwa 70 weiteren Orten Freunde und
Freundinnen der Demokratie. Auf Wangerooge demonstrierten die Omas gegen
Rechts am „Café Pudding bei der Seehundgruppe“. In Eckernförde, Westerburg,
Starnberg oder Melle trafen sich jeweils mehrere Hundert Menschen.
Sie demonstrierten für Toleranz, Vielfalt und Demokratie. Mindestens
200.000 Menschen haben insgesamt seit Freitag protestiert. Nach Angaben der
Veranstalter waren es knapp 250.000. Für die Demonstrationen liegen noch
nicht alle Zahlen vor.
Nach [2][Auswertung der taz] sind am Samstag allein 70.000 Menschen an 55
Orten für die Sichtbarkeit queerer Menschen auf die Straße gegangen. Von
der künftigen Regierung fordert die [3][CSD-Bewegung] mehr Engagement gegen
Hass und dass queere Menschen durch das Grundgesetz geschützt werden.
Auf selbst gebastelten Schildern standen Sprüche wie: „Nazis ausMERZen“
oder „Als wir Frauen mehr Rechte wollten, meinten wir nicht die AfD“. Die
größten Versammlungen fanden in Düsseldorf und Frankfurt (Main) mit jeweils
mindestens 15.000 Menschen statt. Die Veranstalter reden von insgesamt bis
zu 50.000 Teilnehmer:innen.
## 2000 Nazis in Dresden
In Dresden meldete das Bündnis „Dresden WiEdersetzen“ 17 Versammlungen an,
um einen großen Naziaufmarsch zu blockieren. Am Ende standen 4000
Gegendemonstrant:innen an verschiedenen Orten etwa 2000
Rechtsextremen gegenüber. [4][Anne Herpertz (Piraten), die den Protest
mitorganisiert hat, zeigte sich am Abend zufrieden], auch wenn die Neonazis
laufen konnten. „Es ist uns mit Tausenden gelungen, die Naziroute zu
verkleinern“, betont sie gegenüber der taz. Das sei ein Erfolg.
Nach einer AfD-Kundgebung in Lippstadt ermittelt der Dortmunder
Staatsschutz. Der Landtagsabgeordnete von NRW Christian Blex (AfD) habe die
Omas gegen Rechts während seiner Rede als „abgewrackte Schabracken“
bezeichnet, sagte Polizeisprecher Marco Baffa-Scinelli der taz. Die bunte
Gegendemo war mit 1.400 Menschen fast zehnmal so gut besucht.
Die kleinste uns bekannte Demos fand mit 50 Omas gegen Rechts [5][in Bad
Fallingborstel], Niedersachsen, am Freitag statt.
Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar sind bereits rund 100 weitere Demos
angemeldet.
16 Feb 2025
## LINKS
DIR [1] /Merz-Tabubruch-im-Bundestag/!6066154
DIR [2] /Demo-Karte/!t6064405
DIR [3] https://www.waehl-liebe.de/
DIR [4] /80-Jahre-nach-der-Bombardierung/!6069722
DIR [5] https://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/f%C3%BCr-demokratie-und-vielfalt/ar-AA1z4wcH
## AUTOREN
DIR Lalon Sander
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