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       # taz.de -- Sponsoring in US-Basketballliga WNBA: Tempo jetzt!
       
       > Tennisikone Serena Williams beteiligt sich an der Neugründung des
       > Basketballklubs Toronto Tempo – und folgt damit einem Trend in der WNBA.
       
   IMG Bild: A-Promi im Blitzlichtgewitter: Serena Williams bei einer Oscar-Party von Vanity Fair
       
       Serena Williams [1][ist laut Forbes 340 Millionen Dollar schwer]. Seit
       ihrem Rücktritt im Jahr 2022 ist ihr Vermögen noch einmal stark
       angewachsen. Sie wird nicht nur von diversen Firmen wie Disney, Ford,
       Gatorade, Gucci, Wilson, Audemars Piguet oder Anheuser-Busch gesponsert,
       sie ist auch als Unternehmerin sehr aktiv. Sie macht in Mode und Kosmetik,
       unter anderem.
       
       Die ehemalige Tennisspielerin, die während ihrer überaus erfolgreichen
       Sportkarriere fast 100 Millionen Dollar an Preisgeld eingenommen hat,
       besitzt auch eine Investmentfirma namens Serena Ventures. So kam, was
       kommen musste: Serena Williams investiert in den US-Sport – wenn sie nicht
       gerade Kinderbücher schreibt oder einen Cameo-Auftritt in der
       Superbowl-Halbzeitshow hinlegt.
       
       Ein kleiner Teil der Miami Dolphins, des Footballklubs, gehört ihr bereits.
       Sie hat zudem eine Beteiligung an der Fußballmannschaft der Frauen von
       Angel City FC. Sie hält auch eine Minderheitsbeteiligung im Los Angeles
       Golf Club von TGL, der virtuellen Golfliga unter der Leitung der Golfstars
       Tiger Williams und Rory McIlroy.
       
       Nun steigt sie in den Frauen-Basketballball ein. Sie wird Anteilseignerin
       bei Toronto Tempo. Das Team wird ab dem Jahr 2026 in der WNBA spielen, ist
       Teil des Erweiterungsprogramms. In der kommenden Saison werden die Golden
       State Valkyries aus San Francisco neu hinzukommen. Im Jahr darauf steigt
       neben den Kanadierinnen auch ein Team aus Portland ein. Williams ist in
       guter Gesellschaft.
       
       ## Ein Zuschussgeschäft
       
       Auch andere ehemalige Sportstars haben in die WNBA investiert: Magic
       Johnson, Tom Brady, Dwyane Wade oder Renee Montgomery. Die Liga wächst, es
       liegt im Trend, Frauensport als Geschäftsfeld zu entdecken, zumal ein Boom
       in der WNBA unverkennbar ist: Die Zuschauerzahlen sind gestiegen, der neue
       TV-Vertrag verspricht bis zu 200 Millionen Dollar pro Jahr, was eine
       Verdreifachung bedeutet. Dennoch ist ein Investment in die WNBA noch ein
       Zuschussgeschäft.
       
       Es verspricht Prestige und Werbewirkung, aber am Ende der vergangenen
       WNBA-Saison stand wieder ein Minus: 40 Millionen Dollar. Im Durchschnitt
       hat die seit dem Jahr 1996 bestehende Liga etwa zehn Millionen Miese pro
       Jahr gemacht. Die Steigerung hat nun einige NBA-Klubeigner aufgebracht,
       weil sie es sind, die die WNBA querfinanzieren.
       
       Ein Gutteil der Frauenliga ist im Besitz der NBA, und nun wird darüber
       spekuliert, was zum größeren Defizit geführt hat. War es etwa das
       Flug-Charterprogramm, das WNBA-Spielerinnen ein erträglicheres Hin- und
       Herjetten von Franchise zu Franchise ermöglicht hat?
       
       Immer wieder wird vorgebracht, man müsse noch ein wenig Geduld haben, bis
       der Break-even, also letztlich der Schwenk in den Gewinnbereich, vollzogen
       sei. Bei der Major League Soccer, MLS, habe es ja auch sehr lange gedauert,
       wird angeführt. Wie dem auch sei, der Hype um den Frauen-Basketball ist
       recht groß, Spielerin Caitlin Clark (Indiana Fever) hat ihn ebenso befeuert
       wie das olympische 3x3-Turnier in Paris, das die US-Amerikanerinnen
       freilich nur auf Platz drei beendeten.
       
       Serena Williams wird nicht nur Geld in Tempo investieren, sondern wohl auch
       die Leibchen des Teams designen. „Serena ist ein Champion“, sagt
       Tempo-Präsidentin Teresa Resch voller Enthusiasmus. „Sie ist die größte
       Athletin aller Zeiten, und ihr Einfluss auf dieses Team und dieses Land
       wird unglaublich sein.“ Und weiter: „Sie hat die Messlatte für Frauen im
       Sport, in der Wirtschaft und in der Welt gesetzt. Ihr Engagement ist
       inspirierend“, so Resch.
       
       Serena Williams, 43, wird gut wissen, was sie tut. Ihr Mann ist ein
       erfahrener Investor, der über ein ähnlich großes Vermögen verfügt: Es
       handelt sich um Alexis Ohanian, den Reddit-Gründer. Er kennt sich mit dem
       Anlegen von Risikokapital aus, und selbst wenn das Geld der Ehefrau auf die
       Schnelle nicht die ganz große Rendite verspricht, könnte der Einfluss der
       Tennisikone dazu führen, dass das Gehaltsniveau von WNBA-Spielerinnen wie
       Caitlin Clark oder anderen, [2][die sich in ihrer Rookie-Saison, wie
       Sherwood News schreibt], mit „dem Gehalt eines Mittelschullehrers“ begnügen
       müssen, ein wenig steigt.
       
       5 Mar 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.forbes.com/profile/serena-williams/#:~:text=Tennis%20ace%20Serena%20Williams%20hung,venture%20capital%20firm,%20Serena%20Ventures.
   DIR [2] https://sherwood.news/business/wnba-mysterious-finances-salaries/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Markus Völker
       
       ## TAGS
       
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