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       # taz.de -- +++ Krieg in der Ukraine +++: EU sanktioniert russische Schattenflotte
       
       > Die EU-Spitzen reisen zum 3. Jahrestag des russischen Angriffs nach
       > Kyjiw. Friedrich Merz: Ukraine muss an Friedensverhandlungen beteiligt
       > werden.
       
   IMG Bild: Auch Ursula von der Leyen ist angereist. Am Hauptbahnhof in Kyjiw am Montag
       
       ## EU-Spitzen in Kiew am dritten Jahrestag des russischen Angriffs
       
       Am dritten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs gegen die
       Ukraine sind die EU-Spitzen am Montag zu einem Besuch nach Kiew gereist.
       „Wir sind heute in Kiew, weil die Ukraine Europa ist“, erklärte
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Onlinenetzwerken. „In
       diesem Überlebenskampf steht nicht nur das Schicksal der Ukraine auf dem
       Spiel. Es ist Europas Schicksal.“ Von der Leyen veröffentlichte auch ein
       Video, das sie zusammen mit Ratspräsident António Costa bei der Ankunft in
       der ukrainischen Hauptstadt mit dem Zug zeigt. Costa veröffentlichte
       ebenfalls ein Foto von der Ankunft in Onlinenetzwerken. „In der Ukraine,
       wegen der Ukraine, mit der Ukraine“, schrieb er dazu, offensichtlich an die
       Vorstöße von US-Präsident Donald Trump zu Ukraine-Gesprächen mit Russland
       gerichtet, in die Kiew bisher nicht einbezogen wurde.
       
       Auch die Ministerpräsidenten oder Präsidenten von Kanada, Dänemark,
       Estland, Finnland, Island, Litauen, Lettland, Norwegen, Spanien und
       Schweden reisten am Montag nach Kiew, wie in Onlinenetzwerken zu sehen war.
       Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden
       insgesamt 13 Staats- und Regierungschefs in Kiew erwartet, weitere 24
       sollten per Video zu einem Treffen zugeschaltet werden. (afp) 
       
       ## Landesweiter Luftalarm während Besuch westlicher Spitzenpolitiker
       
       Die ukrainische Luftwaffe hat am dritten Jahrestag des Beginns des
       russischen Angriffskriegs landesweit Luftalarm ausgelöst. Auch in Kiew, wo
       anlässlich des Jahrestags die Spitzen der EU sowie zahlreiche ausländische
       Staatenlenker zu Gast waren, heulten am Montag die Sirenen. Die Luftwaffe
       warnte im Onlinedienst Telegram vor russischen Raketenangriffen. Moskau
       führt immer wieder Raketenangriffe auf die Ukraine und ihre Hauptstadt aus,
       was zahlreiche Todesopfer zur Folge hat. Zudem zielen die Angriffe auf die
       Energieinfrastruktur des Landes. Die Ukraine greift ihrerseits regelmäßig
       Ziele in Russland an. (afp)
       
       ## Jahrestag der Ukraine-Invasion: EU verhängt neue Russland-Sanktionen
       
       Die Europäische Union hat am dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf
       die Ukraine neue Sanktionen gegen Russland verhängt. „Jedes Sanktionspaket
       entzieht dem Kreml die Mittel, die er braucht, um diesen Krieg zu führen“,
       sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Montag am Rande eines Treffens
       der EU-Außenminister. Sie besiegelten die neuen Sanktionen nun auch
       formell. Es ist das 16. Sanktionspaket der EU seit der russischen Invasion
       der Ukraine am 24. Februar 2022. Es umfasst unter anderem ein Importverbot
       für Aluminium und ein härteres Vorgehen gegen die sogenannte
       Schattenflotte, mit deren Hilfe Moskau das Ölembargo umgeht. Darüber hinaus
       verbietet die EU den Export von Chrom und anderen chemischen Stoffen, die
       Russland auch militärisch nutzen könnte. Zudem werden 83 weitere Personen
       und Organisationen mit Einreise- und Vermögenssperren belegt. Die EU macht
       sie mit für den Angriffskrieg auf die Ukraine verantwortlich. Überdies
       werden 13 weitere russische Banken von dem internationalen Zahlungssystem
       Swift abgeschnitten. Acht weiteren russischen Medien wird die Verbreitung
       in Europa untersagt. (afp) 
       
       ## Merz fordert Beteiligung von Ukraine an Friedensverhandlungen
       
       Zum dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine hat CDU-Chef
       Friedrich Merz eine Beteiligung Kiews an möglichen Friedensverhandlungen
       gefordert. Zugleich sicherte der voraussichtliche künftige Bundeskanzler
       der Ukraine am Montag weitere Unterstützung zu. „Europa steht unverändert
       fest an der Seite der Ukraine.“ „Seit drei Jahren begleiten uns die
       schrecklichen Bilder von Zerstörung und Kriegsverbrechen“, schrieb Merz im
       Online-Dienst X. Die Ukraine müsse „in eine Position der Stärke“ gebracht
       werden. „Für einen gerechten Frieden muss das angegriffene Land Teil von
       Friedensverhandlungen sein“, fügte Merz hinzu. (afp)
       
       ## Erdogan will Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine organisieren
       
       Zum dritten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine hat der
       türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut angeboten, Verhandlungen zu
       einer Lösung des Konflikts zu organisieren. Die Türkei wolle gerne
       Gastgeber sein und vermitteln, sagte Erdogan in einer Videoansprache. Das
       habe er auch vergangene Woche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
       Selenskyj bei seinem Besuch in Ankara erörtert. Erdogan hatte bereits zuvor
       gesagt, die Türkei sei der „ideale“ Ort für mögliche Friedensverhandlungen.
       (dpa)
       
       ## Explosion bei russischem Generalkonsulat in Marseille
       
       Am dritten Jahrestag des Beginns des Moskauer Angriffskriegs gegen die
       Ukraine hat es eine Explosion beim russischen Generalkonsulat in Marseille
       gegeben. Drei Sprengkörper seien dort außen gegen eine Mauer geworfen
       worden, zwei explodierten, sagte eine Sprecherin der Polizei. Verletzte
       gebe es keine. Der Täter flüchtete demnach nach dem morgendlichen Angriff.
       Nähere Angaben zu den Sprengkörpern konnte die Polizei nicht machen. Auch
       zu einem möglichen Motiv sagte sie zunächst nichts.
       
       Das russische Außenministerium in Moskau forderte die französischen
       Behörden auf, die Explosionen lückenlos aufzuklären. Es gebe Anzeichen für
       einen Terroranschlag, sagte Sprecherin Maria Sacharowa. Zudem müsse
       Frankreich Schritte unternehmen, um die Sicherheit der russischen
       Auslandsvertretungen zu verbessern. (dpa)
       
       ## Dritter Jahrestag des russischen Angriffs: Scholz bekräftigt
       Ukraine-Unterstützung
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am dritten Jahrestag des Beginns des
       russischen Angriffskriegs die Unterstützung für die Ukraine bekräftigt.
       „Seit drei Jahren verteidigen sich die Ukrainerinnen und Ukrainer mutig und
       heldenhaft gegen den russischen Angriffskrieg“, erklärte Scholz am Montag
       im Onlinedienst X. „Wir stehen weiter an ihrer Seite – für einen gerechten
       und dauerhaften Frieden.“ Niemand sehne sich mehr nach Frieden als die
       Menschen in der Ukraine, schrieb Scholz weiter. Sie müssten sich „Tag für
       Tag. Woche für Woche“ verteidigen. Dabei bräuchten sie Unterstützung,
       erklärte Scholz. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte
       ihrerseits, dass die Ukraine auch „unseren Frieden und unsere Sicherheit“
       verteidige. „Sie gehört zu Europa. Sie gehört in die Europäische Union“,
       schrieb sie auf BlueSky. (dpa)
       
       ## Brandenburger Tor wird in Ukraine-Farben leuchten
       
       Zum dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine soll das
       Brandenburger Tor in den Nationalfarben des Landes blau und gelb leuchten.
       „Heute setzen wir erneut gemeinsam ein Zeichen“, erklärte Berlins
       Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) dazu. „Unser Engagement und
       unsere Solidarität ist ungebrochen. Europa steht zusammen. Berlin steht
       zusammen.“ Zu einer Kundgebung wollen Wegner und Bundesminister Cem Özdemir
       (Grüne) heute Abend Reden halten. Berlin hat eine Städtepartnerschaft mit
       Kiew. Aktuell leben nach Angaben des Senats rund 54.000 Geflüchtete in der
       Hauptstadt. (dpa)
       
       ## Guterres fordert gerechten und dauerhaften Frieden für Ukraine
       
       UN-Generalsekretär António Guterres hat einen gerechten und dauerhaften
       Frieden für die Ukraine gefordert. Ein Frieden zwischen dem Aggressor
       Russland und der angegriffenen Ukraine müsse im Einklang mit der UN-Charta
       und dem Völkerrecht stehen, sagte Guterres am Montag in Genf. Vor dem
       UN-Menschenrechtsrat erläuterte Guterres anlässlich des dritten Jahrestages
       des russischen Überfalls auf die Ukraine, dass Moskau die fundamentalen
       völkerrechtlichen Prinzipien der Souveränität und Integrität eines Staates
       verletzt habe. Mehr als 12.600 Zivilisten seien in dem Krieg getötet und
       viele weitere verletzt worden. Ganze Gemeinden seien in Schutt und Asche
       gelegt, Krankenhäuser und Schulen zerstört worden. Guterres betonte, dass
       die Achtung der Menschenrechte unverzichtbar für eine künftige
       Friedensregelung sei. Der UN-Generalsekretär sprach zum Auftakt der 58.
       Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen, bei der die
       Invasion und die Kriegsverbrechen der Russen in der Ukraine behandelt
       werden. (epd)
       
       ## Ukraine attackiert Raffinerie in Russland
       
       Die Ukraine hat in der Nacht eine Erdölraffinerie in Russland angegriffen.
       In russischen Telegram-Kanälen hieß es, dass auf dem Gelände der Raffinerie
       in Rjasan südöstlich von Moskau nach einem Drohnenangriff ein Feuer
       ausgebrochen sei. Der Gouverneur der Region, Pawel Malkow, schrieb in
       seinem Telegram-Kanal von einem Brand auf dem Gelände einer Fabrik.
       Ausgelöst worden sei er durch herabgefallene Trümmerteile einer
       abgeschossenen Drohne. Medien zufolge war es bereits der dritte Brand in
       der Raffinerie in diesem Jahr nach einem Drohnenangriff. An den Flughäfen
       Kasan und Nischnekamsk waren nach Angaben der Luftfahrtbehörde Rosawiazija
       vorübergehend aus Sicherheitsgründen keine Starts und Landungen zugelassen.
       Im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen kommt es immer wieder zu
       Einschränkungen an russischen Flughäfen. Das russische
       Verteidigungsministerium teilte mit, in der Nacht seien 22 ukrainische
       Drohnen über den Regionen Orjol, Brjansk, Rjasan und über der 2014
       annektierten Halbinsel Krim abgefangen und zerstört worden. (dpa)
       
       ## Ernste Lage: EU zieht Milliardenhilfe für Ukraine vor
       
       Die EU zieht angesichts der schwierigen Situation der Ukraine eine geplante
       Hilfszahlung vor. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte in
       Kiew an, dass bereits im März weitere 3,5 Milliarden Euro an das von
       Russland angegriffene Land überwiesen werden. Das Geld ist ein Darlehen,
       das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen
       Russlands zurückgezahlt wird. (dpa)
       
       ## Ukraine meldet mehr als 100 abgefangene Drohnen
       
       Die ukrainische Luftabwehr hat laut Militärangaben in der Nacht zum Montag
       113 russische Drohnen über dem Land abgefangen. Weitere 71 Drohnen seien
       „verloren gegangen“, hieß es in einem täglichen Bericht der Luftwaffe. Die
       Fluggeräte seien über zwölf Regionen abgeschossen worden. Auf mögliche
       Schäden ging die Luftwaffe nicht ein, sondern erklärte lediglich, die
       Regionen Dnipropetrowsk, Odessa, Kiew und Chmelnyzkyj hätten unter den
       Angriffen gelitten. Der Montag war der dritte Jahrestag des Kriegsbeginns.
       Am Sonntag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt,
       Russland habe über Nacht 267 Drohnen in der Ukraine eingesetzt. Es war
       seinen Angaben zufolge der schwerste Drohnenangriff seit Beginn des
       russischen Angriffskrieges. (ap)
       
       ## Drei Jahre Krieg: Ukraine betont Kampfwillen
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach drei Jahren Kampf
       gegen die russischen Angreifer den Widerstand des Landes als heldenhaft
       gewürdigt. „Ich bin stolz auf die Ukraine“, teilte er bei Telegram mit.
       Zugleich gedachte er der Verteidiger, die im Kampf gefallen sind.
       Verteidigungsminister Rustem Umjerow betonte zum dritten Jahrestag des
       Beginns des russischen Angriffskrieges den Verteidigungswillen. Die Ukraine
       sei stärker geworden. „Ukrainische Soldaten kämpfen um jeden Meter unseres
       Landes“, schrieb er auf der Plattform X. „Das ganze Land arbeitet für den
       Sieg“, sagte Umjerow. Die Ukraine habe der Welt ihre Stärke gezeigt. „Heute
       ist die Ukraine ein starker Schutzschild in Europa. Wir haben einen Feind
       gestoppt, der die gesamte demokratische Welt bedroht“, sagte Umjerow. Er
       rief den Westen auf, die Ukraine so lange zu unterstützen, bis der letzte
       russische Besatzer das Land verlassen habe. „Unser Sieg ist die Sicherheit
       für die ganze freie Welt.“ (dpa)
       
       ## EU-Außenbeauftragte: Selenskyj ist gewählter Staatschef
       
       Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas weist US-Präsident Donald Trumps
       Vorwurf, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei ein „Diktator“,
       zurück. Als sie zuerst davon gehört habe, sei sie sicher gewesen, dass
       Trump einen Fehler gemacht und ihn mit Russlands Staatschef Wladimir Putin
       vertauscht habe, sagte Kallas am Rande eines EU-Außenministertreffens in
       Brüssel. „Russland hat seit 25 Jahren keine Wahlen mehr abgehalten“, fügte
       sie hinzu. „Selenskyj ist ein gewählter Führer, gewählt in freien und
       fairen Wahlen.“ Natürlich könne man während eines Krieges keine Wahlen
       abhalten, das sähen auch viele nationale Verfassungen vor, sagte Kallas.
       „Und warum? Weil man bei Wahlen immer gegeneinander kämpft und nicht in
       einer Situation, in der man eigentlich einen äußeren Feind hat, auf den man
       seine Kräfte konzentrieren muss“, erläuterte die Außenbeauftragte. (dpa)
       
       ## Bundespräsident Steinmeier sichert Ukraine weitere Unterstützung
       Deutschlands zu
       
       Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat anlässlich des dritten
       Jahrestages des russischen Angriffs auf die Ukraine die anhaltende
       Unterstützung Deutschlands für das Land bekräftigt. „Deutschland steht fest
       an der Seite der Ukraine – mit humanitärer Hilfe, mit Schutz für
       Geflüchtete, mit militärischer Unterstützung“, sagte Steinmeier in einer
       Videobotschaft. Am Montag sollte er per Videoschalte an einem Treffen mit
       dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weiteren Staats- und
       Regierungschefs teilnehmen. Steinmeier würdigte den „Mut der Ukrainerinnen
       und Ukrainer“. Das Land verteidige seit Russlands Angriff am 24. Februar
       2022 nicht nur sein Territorium, sondern kämpfe auch „für Demokratie, für
       Selbstbestimmung, für ein freies Europa“. Der Bundespräsident versicherte,
       dass Deutschland weiterhin fest an der Seite der Ukraine stehe: „Frieden
       und Freiheit in Europa verlangen von uns, dass wir die Ukraine entschieden
       unterstützen.“
       
       Der Bundespräsident unterstrich, dass Deutschland seine Unterstützung nicht
       zurückziehen werde, solange der Krieg andauere. Gleichzeitig blickte er in
       die Zukunft und betonte die Notwendigkeit, der Ukraine beim Wiederaufbau
       der zerstörten Städte und bei der Rückkehr zu einem friedlichen Leben zu
       helfen. Auch die Zukunft der Ukraine in der Europäischen Union sei ein
       wichtiges Ziel Deutschlands. (afp)
       
       ## EU-Kommissionspräsidentin reist nach Kyjiw
       
       Zum dritten Jahrestag der großangelegten Invasion Russlands in die Ukraine
       werden EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und viele andere
       Spitzenpolitiker in Kyjiw erwartet. Die Gäste planen, an einem von
       Präsident Wolodymyr Selenskyj heute organisierten Gipfel zur Unterstützung
       der Ukraine teilzunehmen und ihre Solidarität zu zeigen. Russland griff die
       Hauptstadt auch in der Nacht mit Drohnen an.
       
       Das Treffen in Kyjiw gilt als besonders wichtig, seitdem US-Präsident
       Donald Trump klargemacht hat, dass die Ukraine nicht mehr auf umfangreiche
       Militärhilfen der Vereinigten Staaten setzen kann. Trump will die Ukraine
       und Russland stattdessen in Verhandlungen über ein Ende des Krieges
       zwingen.
       
       Zugleich laufen Versuche, Trump weiter von einer Unterstützung der Ukraine
       wie von einem militärischen Engagement der USA in Europa zu überzeugen. Der
       französische Staatspräsident Emmanuel Macron will sich in Washington mit
       Trump treffen (geplanter Beginn: 18.15 Uhr MEZ mit anschließender
       Pressekonferenz). [1][Vorher stimmte sich Macron mit dem britischen
       Premierminister Keir Starmer ab], der ebenfalls diese Woche in die USA
       reisen wird. Macron und Trump schalten sich nach Angaben des Weißen Hauses
       vor ihrem bilateralen Gespräch zudem mit ihren G7-Kollegen zusammen.
       
       Die Nacht auf Montag begann für weite Teile der Ukraine erneut mit
       Luftalarm, weil am Himmel russische Kampfdrohnen geortet wurden. Betroffen
       war auch die Hauptstadt Kyjiw. Trümmer einer Drohne fielen in einen
       Stadtbezirk, wie der Chef der Kyjiwer Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko,
       auf Telegram schrieb. In der Nacht auf Sonntag hatte Russland die bislang
       größte Drohnenattacke mit mehr als 270 unbemannten Fluggeräten unternommen.
       (dpa)
       
       ## Wie ist die Lage nach drei Jahren Krieg?
       
       Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im Morgengrauen des 24. Februar
       2022 seinen Truppen den Einmarsch in das Nachbarland befohlen. Entgegen der
       Einschätzung vieler Experten und Politiker hielt die ukrainische Armee aber
       stand, Selenskyj führte den Widerstand an, die Eroberung von Kyjiw
       scheiterte.
       
       Seitdem verteidigt sich die Ukraine mit massiver ausländischer Hilfe,
       trotzdem ist ihre Lage nach drei Jahren Krieg prekär. Die russischen
       Streitkräfte rücken im Osten immer weiter vor und haben dort in den
       vergangenen Wochen und Monaten zahlreiche Ortschaften erobert. [2][Knapp
       ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes einschließlich der Halbinsel
       Krim ist russisch besetzt.] Viele Städte im Süden und Osten sind stark
       zerstört. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind im Land oder ins
       Ausland geflüchtet.
       
       Russland setzt weiter auf politische Maximalforderungen, die auf eine
       Teilung und politische Unterwerfung der Ukraine hinauslaufen. Angesichts
       der russisch-amerikanischen Annäherung unter Trump muss die Ukraine
       befürchten, dass die großen Atommächte sich zu ihren Lasten einigen.
       
       Kyjiw fordert für den Fall eines Endes der Kämpfe Sicherheitsgarantien der
       USA und der Europäer – zumal die Bitte um eine Nato-Mitgliedschaft derzeit
       aussichtslos erscheint. Die Ukraine in der Nato wäre für alle Seiten die
       günstigste Lösung, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Wenn dies nicht
       gehe, müsse die „Nato in der Ukraine“ geschaffen werden mit einer starken
       Armee. (dpa)
       
       ## Von der Leyen und Costa bekennen sich zur Unterstützung
       
       Von der Leyen rief kurz vor dem Treffen mit Selenskyj zu weiterer
       Unterstützung für die Ukraine auf. „Eine freie und souveräne Ukraine liegt
       im Interesse der gesamten Welt“, sagte die deutsche Spitzenpolitikerin.
       Nachdem man die Haushaltslücke der Ukraine für das Jahr 2025 geschlossen
       habe, müsse man nun die sofortige Lieferung von Waffen und Munition
       beschleunigen. Sie wolle zeitnah einen umfassenden Plan vorstellen, wie die
       Rüstungsproduktion und die Verteidigungsfähigkeiten der EU ausgebaut werden
       könnten. Davon werde auch die Ukraine profitieren.
       
       EU-Ratspräsident António Costa bekannte sich derweil zu einer
       Mitgliedschaft des angegriffenen Landes in der Europäischen Union. „Die
       Zukunft der Ukraine ist in der Europäischen Union. Und die Sicherheit der
       Ukraine ist die Sicherheit Europas“, sagte er in einem in der Nacht auf der
       Plattform X veröffentlichten und an die Ukrainer gerichteten Video. „Wir
       wollen einen gerechten, fairen und dauerhaften Frieden wie Sie.“ Man stehe
       seit dem ersten Tag an der Seite der Ukraine und werde weiter an ihrer
       Seite stehen, sagte Costa und betonte: „Heute sind wir alle Ukrainer.“
       (dpa)
       
       ## Europäische Solidarität für das angegriffene Land
       
       Von der Leyen, die in drei Jahren Krieg häufig in Kyjiw war, bringt diesmal
       viele ihrer EU-Kommissare und Kommissarinnen mit zu Beratungen mit der
       ukrainischen Regierung. Außerdem erwartet Selenskyj nach eigenen Angaben
       Vertreter von 13 weiteren Staaten in Kyjiw, darunter Spaniens
       Regierungschef Pedro Sánchez. Weitere 24 Länder sollen per Video
       zugeschaltet werden.
       
       In Brüssel werden die EU-Außenminister tagen, die dabei ein neues Paket mit
       Russland-Sanktionen beschließen wollen. Es sieht unter anderem neue
       Handelsbeschränkungen sowie Maßnahmen gegen russische Medien und die
       sogenannte russische Schattenflotte vor. Damit sind Tanker und andere
       Frachtschiffe mit undurchsichtigen Eigentümerstrukturen gemeint, die der
       Kreml benutzt, um Sanktionen etwa beim Öltransport zu umgehen. (dpa)
       
       ## Macron bringt europäische Botschaft zu Trump
       
       Frankreichs Präsident Macron hatte sich vergangene Woche mit europäischen
       Staats- und Regierungschefs zur Ukraine beraten. Bei dem Treffen mit Trump
       will er zunächst die Gemeinsamkeit ausdrücken, dass auch Frankreich ein
       Ende des russischen Angriffskriegs unterstützt. Aus dem Élysée-Palast hieß
       es, er habe konkrete Handlungsvorschläge. Details wurden nicht genannt.
       
       Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu sagte der Zeitung Le
       Parisien, Macron verfolge bei Trump zwei Ziele: „Die Gespräche zwischen den
       Amerikanern und den Russen auf die Sicherheitsinteressen der Ukraine und
       auch auf die unseren lenken (…) und schauen, wie wir Europäer der Ukraine
       helfen können, für ihre Sicherheit aufzukommen, wenn morgen die Waffen
       schweigen.“ Überlegt wird unter anderem, ob und wie europäische Staaten
       Soldaten in die Ukraine entsenden könnten, um dort einen Frieden zu
       sichern.
       
       Macron und Starmer stimmten bei einem Telefonat nach britischen Angaben
       überein, dass die Ukraine im Zentrum aller Verhandlungen stehen müsse und
       nicht übergangen werden dürfe. Die europäischen Staaten und das
       Nicht-EU-Mitglied Großbritannien müssten ihre eigene Sicherheit verbessern
       und die Ukraine weiter gegen die russische Aggression unterstützen. (dpa)
       
       ## USA wollen UN-Resolution ohne Verurteilung Russlands
       
       Auch die Vereinten Nationen in New York werden heute Schauplatz der
       diplomatischen Auseinandersetzung wegen der Ukraine sein. Die USA vertreten
       auch dort ihre Linie einer Wiederannäherung mit Russland und versuchen, die
       Staatengemeinschaft auf diese Linie zu bringen. [3][In einem auffällig
       neutral gehaltenen Resolutionsentwurf wird Russland nicht als Aggressor
       bezeichnet.]
       
       Neben einem ursprünglichen Resolutionsentwurf der Ukraine soll über den
       US-Entwurf laut Diplomaten in der UN-Vollversammlung (16.00 MEZ) von 193
       Mitgliedsstaaten abgestimmt werden, bevor er dann auch im UN-Sicherheitsrat
       zur Abstimmung gestellt wird (21.00 Uhr). Es blieb zunächst unklar, wie gut
       die Chancen für die Annahme in den Gremien sind. (dpa)
       
       24 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
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   DIR Der Jahrestag der Ukraine-Invasion: Warum Russland verlieren wird
       
       Vor drei Jahren hat Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine
       gestartet. Die Erwartung auf einen schnellen Durchmarsch hat sich nicht
       erfüllt.
       
   DIR Debatten um Frieden für die Ukraine: Macron und Starmer wollen Trump umgarnen
       
       Frankreich und Großbritannien erwägen Modelle für eine europäische
       Ukraine-Friedenstruppe mit US-Schutz. Sie wollen Trump von Putin lösen.