# taz.de -- Kryptogipfel im Weißen Haus: Dabei sein ist alles oder auch nicht
> US-Präsident Trump lädt die Krypto-Elite ein und demonstriert Nähe. Zu
> verkünden hat er nichts. Dabei hat ihm die Branche im Wahlkampf viel
> gespendet.
IMG Bild: Viel Schein – wie beim jüngsten Kryptogipfel: Bitcoin-Präsentation
Buenos Aires taz | „In gewisser Weise fühlen wir uns wie Pioniere“, sagte
US-Präsident Donald Trump am Freitagnachmittag zu der Gruppe von
Vorstandschefs der Kryptounternehmen und Kabinettsmitgliedern, die er zu
einem „Gipfel“ ins Weiße Haus geladen hatte. Damit präsentierte er sich als
Teil der Elite der Branche, die sich [1][rund um digitale Währungen]
entwickelt hat,
Trump hat sich von einem [2][Krypto-Skeptiker zu einem Befürworter
gewandelt.] Schließlich [3][haben ihn die Unternehmen im Wahlkampf mit viel
Geld unterstützt] – nach Angaben der Federal Election Commission, einer
unabhängigen Bundesbehörde, flossen rund 245 Millionen US-Dollar. Nun habe
er geliefert, sagte Trump. Was genau, blieb unklar.
„Es ist wirklich wunderbar, zu sehen, wie sich die Dinge verändert haben
und wie das Pendel zurückgeschwungen ist“, bedankte sich Cameron
Winklevoss, Mitbegründer der Krypto-Börse Gemini, beim Gastgeber. Das war
es dann aber auch schon.
Kein Wunder, denn der US-Präsident machte keinerlei konkrete Aussagen, wie
er Kryptowährungen künftig regulieren will. „Die Verantwortlichen arbeiten
sehr hart daran“ war alles, was er dazu sagte.
## Branche braucht Regeln
Das hilft der noch immer recht unübersichtlichen und oft windigen Branche
kaum. Die Unternehmen wollen Rahmenbedingungen und Rechtssicherheit für
ihre Geschäfte. Da ist die Europäische Union mit ihrer [4][Verordnung über
Märkte für Krypto-Assets] deutlich weiter.
Am Tag vor dem Treffen hatte [5][Trump eine strategische Bitcoin-Reserve
angeordnet.] Sie soll aus Beständen bestehen, die im Zuge von
Strafverfahren beschlagnahmt wurden. „Die Reserve ist wie ein digitales
Fort Knox für die Kryptowährung“, schrieb David Sacks, Krypto-Beauftragter
des Weißen Hauses, auf der Plattform X. Laut Sacks wird der beschlagnahmte
Bestand auf rund 200.000 Bitcoin geschätzt, was beim aktuellen Kurs von
rund 86.000 US-Dollar pro Bitcoin einem Gesamtwert von mehr als 17
Milliarden US-Dollar entspricht.
Mit der Einrichtung der Bitcoin-Reserve hat Trump ein Wahlkampfversprechen
eingelöst. Doch selbst als der Präsident hinzufügte, dass die Reserve neben
Bitcoin auch andere Kryptowährungen wie Ethereum, Solana und Cardano
umfassen könnte, kam in der Branche keine rechte Freude auf. Denn für die
Reserve sind keine Neukäufe geplant, was den Kryptos einen zusätzlichen
Wertzuwachs beschert hätte. Im Gegenteil: Der Wert von Bitcoin ist nach
Trumps Ankündigung sogar leicht gesunken.
10 Mar 2025
## LINKS
DIR [1] /Bundestagswahl-und-Kryptowaehrungen/!6069355
DIR [2] /Hackerangriff-bei-Twitter/!5701046
DIR [3] /Donald-Trumps-eigene-Digitalwaehrung/!6059985
DIR [4] https://www.bafin.de/DE/Aufsicht/MiCAR/MiCAR_artikel.html
DIR [5] /Beschlagnahmtes-Krypto-Vermoegen/!6074125
## AUTOREN
DIR Jürgen Vogt
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