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       # taz.de -- Erfolg der Deutschen Umwelthilfe: Glyphosat-Pestizid vorläufig gestoppt
       
       > Ein Pestizid von Monsanto wurde durch das Einschreiten der Deutschen
       > Umwelthilfe vorläufig verboten. Ob es dabei bleibt, ist allerdings
       > unklar.
       
   IMG Bild: Die Sicherheit von Glyphosat ist nicht ausreichend nachgewiesen
       
       Berlin taz | Das Glyphosat-Pestizid Roundup Future darf in Deutschland bis
       auf Weiteres nicht mehr verwendet werden. Nach einem Einspruch der
       Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen die Zulassung des Pestizids setzte das
       Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) diese am
       vergangenen Dienstag aus.
       
       Bei dem Pflanzenschutzmittel handelt es sich um ein Produkt des
       [1][Bayer-Tochterkonzerns Monsanto]. Glyphosat bezeichnet dabei den
       Wirkstoff des Mittels. Solange das BVL die Zulassung von Roundup Future
       prüft, darf es weder verkauft noch angewendet werden, teilte das Bundesamt
       mit.
       
       Die DUH sieht in diesem Schritt einen wichtigen Erfolg. „Jeder Tag zählt,
       an dem wir die Umwelt vor diesem giftigen Totalherbizid bewahren“, sagt
       DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. „Der massive Glyphosateinsatz schadet der
       Artenvielfalt, den Schmetterlingen, anderen Großinsekten und damit vielen
       Vogel-, Amphibien- und Reptilienarten.“ Die Sicherheit von Glyphosat sei
       nicht ausreichend nachgewiesen. Die DUH setze sich deshalb für ein
       grundsätzliches Glyphosat-Verbot in Deutschland ein.
       
       Im vergangenen Jahr ist es der DUH bereits gelungen, die Zulassung von
       Roundup PowerFlex – ebenfalls ein Glyphosat-Pestizid von Monsanto – zu
       verhindern. Im Fall von Roundup Future wirft Resch dem BVL vor, [2][neue
       wissenschaftliche Erkenntnisse teilweise nicht berücksichtigt zu haben].
       
       ## Amt prüft, ob Roundup Future dauerhaft verboten bleibt
       
       Ob es bei dem Verbot von Roundup Future bleibt, ist allerdings noch unklar.
       „Die Aussetzung ist zunächst eine formelle Reaktion auf den Widerspruch der
       DUH und noch keine inhaltliche Bewertung“, sagte eine Sprecherin des BVL
       der taz.
       
       Nun beginne die Prüfung des [3][DUH-Widerspruchs]. Hierbei werde man
       zunächst Monsanto zu den Bedenken anhören. Nähere Auskünfte zur Bewertung
       der Einwände könne das BVL zu diesem Zeitpunkt deshalb noch nicht geben.
       
       Die DUH hat bereits weitere Schritte angekündigt, sollte die Zulassung nach
       Abschluss des Verfahrens wieder erteilt werden. Resch sagt: „Sollte unserem
       Widerspruch nicht stattgegeben werden, werden wir Klage einreichen. Wir
       sind bereit, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln Roundup Future
       [4][von unseren Äckern zu verbannen].“
       
       12 Mar 2025
       
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