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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Nordkorea soll weitere Soldaten nach Russland entsandt haben
       
       > Laut Südkorea erhält Moskau erneut Truppenverstärkung aus Pjöngjang.
       > Derweil soll es nach einem ukrainischen Angriff in Belgorod einen Toten
       > geben.
       
   IMG Bild: Vielleicht finden sie sich bald in der Ukraine wieder: Nordkoreanische Soldaten mit Herrscher Kim Jong Un
       
       ## Südkoreas Geheimdienst: Zuwachs für Russlands Armee
       
       Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben weitere Soldaten nach Russland
       entsandt. Die Soldaten aus Nordkorea seien dorthin „verlegt“ worden, erfuhr
       die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus südkoreanische
       Geheimdienstkreisen. Dies sei zusammen mit „einigen zusätzlichen
       Truppenverlegungen“ geschehen, „die anscheinend stattgefunden haben“, hieß
       es weiter. Das genaue Ausmaß werde aber „noch geprüft“. Russland und
       Pjöngjang haben dies zunächst nicht bestätigt.
       
       Anfang Februar hatte Seoul erklärt, dass nordkoreanische Soldaten, die an
       der Seite der russischen Armee in der Grenzregion Kursk gekämpft hatten,
       offenbar von dort abgezogen worden seien. „Seit Mitte Januar sind die in
       der russischen Region Kursk stationierten nordkoreanischen Truppen offenbar
       nicht mehr in Kampfhandlungen verwickelt“, erklärte der südkoreanische
       Geheimdienst NIS. Als möglicher Grund wurden die hohen Verluste auf Seiten
       der Nordkoreaner genannt. (afp)
       
       ## Keir Starmer trifft Donald Trump
       
       Der britische Premierminister Keir Starmer wird am Donnerstag in Washington
       von US-Präsident Donald Trump empfangen. Starmer will den US-Präsidenten
       von der Notwendigkeit von Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Falle
       einer Waffenruhe mit Russland überzeugen. Kurz vor seiner Reise kündigte
       Starmer eine Erhöhung der britischen Verteidigungsausgaben von 2,3 Prozent
       auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts bis 2027 an.
       
       Am Montag hatte bereits Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit Trump
       über dessen geplante Verhandlungen mit dem russischen Staatschef Wladimir
       Putin beraten. Danach sprach Macron von einem „gemeinsamen“ Weg mit Trump.
       In zentralen Punkten gibt es jedoch weiter große Differenzen zwischen den
       USA und Europa. So bezeichnen die USA Russland nicht mehr als „Aggressor“
       in dem Krieg. Ungewiss ist zudem, inwiefern die Ukraine und die Europäer an
       den Verhandlungen zwischen Trump und Putin beteiligt werden. Darüber hinaus
       herrscht Unklarheit über die Absicherung einer [1][möglichen europäischen
       Friedenstruppe] durch die USA. (afp)
       
       ## Trump: Nato-Beitritt der Ukraine ausgeschlossen
       
       Kurz vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
       Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump einen Nato-Beitritt des von
       Russland angegriffenen Landes ausgeschlossen. Zugleich kündigte Trump an,
       Selenskyj werde am Freitag in Washington eine Vereinbarung unterzeichnen,
       in der es um den Zugriff der USA auf ukrainische Rohstoffe wie seltene
       Erden „und andere Dinge“ gehe. Selenskyj betonte, ihm gehe es um die
       Fortsetzung der US-Hilfen.
       
       Eine der bisherigen Hauptforderungen der ukrainischen Regierung in der
       Diskussion über Sicherheitsgarantien für das Land schloss Trump komplett
       aus. „Ich kann euch sagen, dass ihr die Nato vergessen könnt“, entgegnete
       er bei einer Kabinettssitzung auf die Frage einer Journalistin zum
       russischen Angriffskrieg und Zugeständnissen der Ukraine. Die Debatte über
       einen Beitritt der Ukraine zum transatlantischen Verteidigungsbündnis sei
       „wahrscheinlich der Grund gewesen, warum die ganze Sache angefangen hat“,
       sagte Trump.
       
       Die Ukraine strebt mit Nachdruck in die Nato und die EU. Bereits 2019 wurde
       das Beitrittsziel zur westlichen Militärallianz und der Europäischen Union
       in der Verfassung verankert. Russland gibt immer wieder an, sich durch die
       Nato in seiner Sicherheit bedroht zu sehen.
       
       In seiner abendlichen Videobotschaft machte Selenskyj deutlich, er wolle
       auf seiner Reise eine Fortsetzung der US-Hilfen für sein Land erreichen.
       „Für mich und für uns alle in der Welt ist wichtig, dass die Hilfe Amerikas
       nicht gestoppt wird“, sagte der Staatschef. Hauptzweck seiner Reise sei der
       „Vertrag mit Amerika“, womit die Unterzeichnung des Rahmenvertrages mit den
       USA zur Schaffung eines gemeinsamen Wiederaufbaufonds gemeint ist. [2][In
       diesen sollen Einnahmen aus der Ausbeutung von Rohstoffen fließen], wobei
       die Lagerstätten erst noch erschlossen werden müssen. Die Details werden
       Selenskyj zufolge erst in einem zweiten Vertrag festgehalten, der noch
       nicht ausgearbeitet sei.
       
       In dem zu unterzeichnenden Abkommen würden auch Sicherheitsgarantien
       erwähnt, versicherte Selenskyj. Es gehe jedoch zuerst um wirtschaftliche
       Fragen. Einen Waffenstillstand ohne Sicherheitsgarantien für sein Land
       lehnte Selenskyj einmal mehr ab. „Wir müssen alle begreifen, dass es keine
       Einstellung des Feuers geben wird, wenn die Ukraine keine
       Sicherheitsgarantien hat“, sagte er. Der Krieg könne nur enden, wenn es die
       Gewissheit gebe, dass er „morgen nicht erneut beginnt“. Das werde er auch
       Trump sagen. (dpa)
       
       ## Dronenangriff auf Belgorod
       
       In der russischen Oblast Belgorod ist nach Angaben des Gouverneurs bei
       einem ukrainischen Drohnenangriff ein Mann getötet worden. Die Drohne habe
       in der Stadt Graiworon in der Nähe der Grenze zur Ukraine ein Auto
       getroffen, teilt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit. Ein Mann
       sei getötet, ein weiterer sei verletzt worden. Unabhängig überprüfen lassen
       sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.
       
       Die ukrainischen Streitkräfte haben häufig Ziele in Belgorod und anderen
       russischen Grenzregionen angegriffen. [3][Anfang August waren sie in die
       russische Oblast Kursk eingerückt] und halten dort noch immer einen Teil
       des Territoriums unter ihrer Kontrolle.
       
       Am Mittwoch teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit, zwei
       Ortschaften im Westen von Kursk seien zurückerobert worden. Es handele sich
       um die beiden Dörfer Pogrebki und Orlowka nördlich der Stadt Sudascha. Der
       ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hingegen würdigte die Leistung
       der eigenen Truppen in Kursk. In seiner abendlichen Videoansprache sagte
       er, dass die ukrainischen Streitkräfte seit fast sieben Monaten „die
       Pufferzone auf dem Territorium des Aggressors in Russland halten. Sie haben
       sich fast schon daran gewöhnt.“ Zugleich lobte Selenskyj die Einheiten in
       der ostukrainischen Region Donezk, „die Angriffe abwehren und Gegenangriffe
       starten“. (rtr)
       
       27 Feb 2025
       
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