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       # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wieso bleibt ein Wassertropfen an der Decke hängen?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Emil, 12 Jahre alt.
       
   IMG Bild: Regentropfen können sich festhalten, auch wenn sie weder Hände noch Füße haben
       
       Emil, das ist eine wirklich gute Frage. Ein Wassertropfen hat schließlich
       keine Hände und Füße, mit denen er sich festhalten kann. Trotzdem klebt er
       an der Decke – genau wie Spider-Man! Und überhaupt nicht so wie du und ich.
       Denn wie fast alles auf der Erde würden wir zwei einfach nach unten
       plumpsen, weil uns die Schwerkraft gnadenlos Richtung Erdmittelpunkt zieht.
       Bei einem Wassertropfen aber ist das anders. Das macht ihn zu einem kleinen
       physikalischen Wunder. Doch bevor wir dort einsteigen, musst du verstehen,
       dass so ein Tropfen aus ganz vielen [1][Wasser]-Molekülen besteht.
       
       Ein Molekül wiederum ist, vereinfacht gesagt, ein winzig kleines Teilchen.
       Und diese können Bindungen zu anderen Teilchen aufbauen, zum Beispiel zu
       den Molekülen der Deckenoberfläche. Diese Superkraft nennt man Adhäsion –
       das ist der Begriff für das Aneinanderhaften von Stoffen und Körpern. Und
       das verhindert, dass der Tropfen einfach runterfällt.
       
       Bei Spinnen und Fliegen ist das übrigens ähnlich. Sie haben winzig kleine
       Härchen auf ihren Füßen, die auch diese Klebekraft haben. Nur ist die, für
       jedes einzelne gesehen, sehr gering, weshalb sie so viele brauchen. Wir
       Menschen können das nicht. Denn wir haben keine Hafthaare oder Saugnäpfe,
       mit denen wir der Schwerkraft ein Schnippchen schlagen können. Schade!
       
       Die Adhäsion ist nicht die einzige Eigenschaft, die einen Wassertropfen vor
       dem Absturz bewahrt. Nicht nur mit der Decke, sondern auch mit sich selbst
       bauen die Wasser-Moleküle Bindungen auf. Dadurch können sie zusammenhalten.
       So bilden sie überhaupt erst einen Tropfen und zerfließen nicht sofort. Die
       Spannung, die dabei außen entsteht, nennt man Oberflächenspannung, und der
       Zusammenhalt der Moleküle heißt Kohäsion.
       
       Während der Tropfen zur Decke hin eine relativ große Oberfläche bildet,
       versucht er sie Richtung [2][Luft] wiederum so klein wie möglich zu halten.
       Deshalb sehen Wassertropfen, die an der Decke hängen, oft auch gar nicht
       tropfenmäßig, dafür mehr wie eine flache Schale aus. Wird der Tropfen
       jedoch zu groß, weil sich mehr Wasser sammelt, dann ist es um ihn
       geschehen: Platsch! Die Schwerkraft gewinnt gegen die geballte Kraft des
       Wassertropfens.
       
       20 Mar 2025
       
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