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       # taz.de -- Akademikerfeindlichkeit in Trumps USA: Widerstand als einzige Chance
       
       > US-Präsident Trump erpresst die Columbia-Universität und greift die Welt
       > der akademischen Freiheit an. Es ist schwierig, darauf angemessen zu
       > reagieren.
       
   IMG Bild: Die Universität sollte sich nicht einschüchtern lassen: Pro-Palästinensisches Protestcamp auf dem Campus der Columbia Universität
       
       Allen Autokraten oder solchen, die es werden wollen, sind Universitäten mit
       voller akademischer Freiheit ein Dorn im Auge. Wer, wie Donald Trump,
       keinerlei Widerspruch erdulden kann, dem ist das Ambiente eines von
       Erkenntnissuche und Debatte geleiteten Universitätscampus ein absolutes
       Gräuel. Der Crackdown der Trump-Regierung gegen Wissenschaft und Forschung
       in den USA geht insofern viel weiter, als dass es sich lediglich um eine
       konservative Abneigung gegen Gender Studies, Race Studies, Klimaforschung
       und tatsächlichen oder vermeintlichen Antisemitismus handeln würde.
       
       Der erpresserische [1][Ultimatumsbrief, den die Regierung der
       Universitätsleitung der New Yorker Columbia University zukommen ließ], hat
       von Tonfall und Inhalt erkennbar nichts damit zu tun, irgendwelche
       tatsächlichen Probleme in den Griff zu bekommen. Ähnlich wie beim
       berüchtigten Treffen mit Ukraines Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen
       Haus geht es um Unterwerfung und Demütigung.
       
       Genau das macht es für die Universitätsleitung so unglaublich schwierig,
       darauf zu antworten. Aus einer akademischen – und demokratischen – Ethik
       heraus muss sie jede einzelne der neun Forderungen ablehnen. Dann bleiben
       die 400 Millionen Dollar Bundesmittel gestrichen, Personalkürzungen folgen
       – und [2][Trumps MAGA-Meute] wird dennoch nicht aufhören, auch noch die
       letzten Widerstandsnester auf dem Campus ausräuchern zu wollen.
       
       Gibt sie aber klein bei und sagt zu, die Forderungen zu erfüllen, wird sie
       mit zum Totengräber akademischer Freiheit. Ein solcher Erfolg würde Trumps
       Speichellecker erst recht dazu bringen, auch alle anderen Universitäten auf
       Linie bringen zu wollen.
       
       Im Prinzip sind alle Rechte, die Trumps autoritäre Wahnvorstellungen gerade
       von der Macht her angreifen, aus der Verfassung abzuleiten. Nur entsteht in
       den USA gerade nicht das Gefühl, [3][sich auf ein funktionierendes
       Justizwesen verlassen zu können], das die Regierung in die Schranken weist.
       Der Widerstand muss schon vom Campus kommen, vom ganzen Campus. Business as
       usual geht jedenfalls gar nicht.
       
       20 Mar 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.theguardian.com/commentisfree/2025/mar/19/government-trump-columbia-university
   DIR [2] /Schwerpunkt-USA-unter-Trump/!t5079612
   DIR [3] /Donald-Trumps-Kampf-mit-der-Justiz/!6076893
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bernd Pickert
       
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