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       # taz.de -- Tod von Gene Hackman und Betsy Arakawa: Rätsel um Tod Gene Hackmans gelöst
       
       > Ende Februar wurden die Leichen von US-Schauspieler Gene Hackman und
       > seiner Frau gefunden. Nun ist die Todesursache geklärt. Eine Rolle
       > spielten Nagetiere.
       
   IMG Bild: Gene Hackman mit seiner Frau, der Pianistin Betsy Arakawa, bei den Golden Globes 2003
       
       Santa Fe dpa | Ihr Tod hatte international für Spekulationen gesorgt, nun
       scheint das Rätsel aufgeklärt. US-Schauspieler und Oscar-Preisträger Gene
       Hackman und Ehefrau Betsy Arakawa sind Ermittlern zufolge eines natürlichen
       Todes gestorben. Die Autopsie der Leichen habe außerdem darauf hingewiesen,
       dass Arakawa bereits eine Woche vor ihrem Mann gestorben sei, teilte die
       medizinische Ermittlerin Heather Jarrell mit.
       
       Der an Alzheimer erkrankte [1][Oscar-Preisträger] habe danach noch tagelang
       mit ihrer Leiche im Haus auf dem Anwesen in Santa Fe im US-Bundesstaat New
       Mexico weitergelebt. „Es kann gut sein, dass er sich ihres Todes nicht
       bewusst war“, sagte Jarrell auf einer Pressekonferenz am Freitagabend.
       
       Die Ermittlerin teilte zudem mit, dass die 65-Jährige vermutlich am 11.
       Februar an einer durch sogenannte Hantaviren ausgelösten Erkrankung
       gestorben war. Die Erreger befallen die Atemwege. Hackman selbst sei
       wahrscheinlich eine Woche später, am 18. Februar, einer
       Herz-Kreislauf-Erkrankung erlegen. Gefunden wurden beide am 26. Februar,
       als ein besorgter Nachbar die Behörden gebeten hatte, nach deren Befinden
       zu schauen.
       
       Die Untersuchungen hätten auch die fortgeschrittene Alzheimererkrankung des
       95-Jährigen bestätigt. „Er war in einem sehr schlechten Gesundheitszustand
       und hatte eine schwere Herzkrankheit. Und ich glaube, das war letztlich die
       Ursache für seinen Tod“, schloss die Medizinerin.
       
       ## Viren über Nagetiere übertragen
       
       Hantaviren werden über Nagetiere wie Mäuse oder Ratten auf Menschen
       übertragen. Das spezielle Sin-Nombre-Hantavirus, das zum Tod von Betsy
       Arakawa führte, gelangt meistens von Hirschmäusen (Peromyscus maniculatus)
       auf Menschen. Diese kleinen Nagetiere leben in Nord- und Mittelamerika. In
       Deutschland werden andere Virustypen übertragen, hauptsächlich über die
       Rötelmaus und die Brandmaus.
       
       Hierzulande werden jedes Jahr Dutzende bis Hunderte Erkrankungen mit dem
       Virus gemeldet. In den USA sind es weniger – die meisten Meldungen kommen
       aber aus dem Bundesstaat New Mexico, wo Hackman und Arakawa lebten. Von
       dort wurden in den vergangenen Jahren jeweils ein bis sieben Fälle pro Jahr
       gemeldet.
       
       Das Sin-Nombre-Hantavirus führe zunächst zu grippeähnlichen Symptomen,
       erklärte die leitende Gerichtsmedizinerin in New Mexico, Heather Jarrell.
       Schließlich könnten Kurzatmigkeit sowie Herz- und Lungenversagen folgen.
       „Die Sterblichkeitsrate des Hanta-Virus-Typs im Südwesten liegt bei 38 bis
       50 Prozent.“
       
       Menschen können sich mit dem Virus infizieren, wenn sie aufgewirbelten
       Staub einatmen, der Urin, Kot oder Speichel der Tiere enthält. Das kann
       etwa beim Putzen passieren. Auch über einen Biss der Tiere oder
       Verletzungen in der Haut, in die verunreinigte Erde gelangt, ist eine
       Ansteckung möglich. Von Mensch zu Mensch werden die Viren nicht übertragen.
       
       „Die meisten Übertragungen finden im Umfeld des Wohnorts oder des
       Arbeitsplatzes des Patienten statt“, erklärte die staatliche Tierärztin
       Erin Phipps. Fachleute hätten das Haus von Hackman und Arakawa untersucht.
       „Wir schätzten das Risiko einer Exposition im Hauptwohnsitz als gering ein,
       ähnlich wie in anderen gut gepflegten Häusern in New Mexico.“ Allerdings
       sei Nagetierbefall in anderen Gebäuden auf dem Grundstück festgestellt
       worden.
       
       ## Ermittlungen liefen auf Hochtouren
       
       Seitdem das tote Ehepaar zusammen mit einem toten Hund am Mittwoch
       vergangener Woche entdeckt wurde, liefen die Ermittlungen auf Hochtouren.
       Eine Analyse von Hackmans Herzschrittmacher ergab, dass am 18. Februar die
       letzten Herzaktivitäten aufgezeichnet wurden.
       
       Arakawa war zuletzt auf Aufnahmen von Überwachungskameras einer Drogerie
       vom 11. Februar zu sehen. Danach gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr.
       E-Mails etwa blieben unbeantwortet.
       
       Wegen der ungewöhnlichen Todesumstände und Prominenz des Paares war eine
       umfassende Untersuchung eingeleitet worden. Während Arakawas Leiche im
       Badezimmer auf dem Boden lag, wurde Hackmans lebloser Körper im
       Eingangsbereich des Hauses gefunden. Neben dem toten Hund fanden die
       Ermittler zwei weitere Hunde, die noch am Leben waren.
       
       Ein Verbrechen schlossen die Ermittler schon früh aus. Die ersten
       Ergebnisse brachten keine Hinweise auf Spuren äußerer Gewalteinwirkung.
       Auch eine Kohlenmonoxidvergiftung, etwa durch ein Gasleck, wurde nicht
       festgestellt.
       
       ## Das Paar lebte zurückgezogen
       
       Obwohl die Ermittlungen nun weitgehend abgeschlossen scheinen, gibt es auf
       manche Fragen noch keine klaren Antworten: Offen bleibt, warum der Tod der
       beiden nicht schon früher Angestellten oder Pflegekräften auffiel.
       Tatsächlich lebten Hackman und Arakawa sehr zurückgezogen. Die Nachbarn
       bekamen das Paar Medienberichten zufolge kaum zu Gesicht.
       
       Hackman galt als einer der herausragendsten Schauspieler seiner Generation.
       Der zweifache Oscar-Preisträger erlangte mit Filmen wie „French Connection“
       (1971), „The Conversation“ (1974) und „Erbarmungslos“ (1992) Weltruhm. In
       den frühen 2000er Jahren zog er sich schließlich aus dem Rampenlicht
       zurück.
       
       9 Mar 2025
       
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