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       # taz.de -- specht der woche: Macht Banken endlich barrierefrei!
       
   IMG Bild: Zeichnung: Christian Specht
       
       Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für
       mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den
       Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im
       Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den
       „Specht der Woche“
       
       Auf diesem Bild habe ich eine Sparkasse gemalt. Vor der Filiale stehen
       verschiedene Personen. Eine davon sitzt im Rollstuhl, und eine Person
       benutzt einen Rollator. Im Hintergrund sieht man die Automaten, an denen
       man Geld abheben kann. Überhaupt in die Sparkasse zu kommen, ist schon eine
       Herausforderung für die beiden und viele andere Menschen mit Behinderung in
       Deutschland.
       
       Denn viele Banken sind weiterhin nicht barrierefrei. Da gibt es zum
       Beispiel keine Rampen am Eingang und keine menschliche Hilfe im Gebäude.
       Auch die Automaten sind zu hoch, um sie im Rollstuhl benutzen zu können;
       nicht nur die Automaten in den Banken, sondern auch die
       Selbstzahlterminals draußen. Die sind zu hoch, schwer zu bedienen und oft
       nicht mit Brailleschrift für blinde Menschen ausgestattet. Wenn man dann
       Geld abheben will, ist man oft auf sich allein gestellt, weil man nicht
       einfach irgendeine fremde Personen fragen kann, ob sie einem helfen könnte.
       
       Ich finde, man sollte zusätzlich zu den Geldautomaten Bankangestellte
       haben, die beim Bedienen der Automaten helfen oder Aus- und Einzahlungen
       abwickeln können. Die SB-Terminals sollten niedriger oder höhenverstellbar
       sein. Es ist schrecklich, dass Banken immer noch nicht barrierefrei sind.
       Das ist ja kein neues Problem.
       
       Im Sommer 2025 kommt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG). Damit
       sind Banken verpflichtet, nicht nur Automaten barrierefreier zu gestalten,
       sondern auch das Onlineangebot auszuweiten. Es wirkt aber mehr wie ein
       Armutszeugnis, dass dieses Gesetz erst jetzt im Jahr 2025 kommt.
       
       Protokoll: Julia Schöpfer
       
       24 Mar 2025
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Christian Specht
       
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