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       # taz.de -- Schiffskollision vor britischer Küste: Tanker vor englischer Nordostküste in Brand
       
       > Zwei große Schiffe stoßen nahe Yorkshire zusammen. Ein Öltanker gerät in
       > Brand, die Küstenwache ist im Rettungseinsatz. Mehrere Menschen vermisst.
       
   IMG Bild: Nach der Kollision zwischen einem Öltanker und einem Frachtschiff vor der Küste von East Yorkshire steigt Rauch auf. Rettungsbote und Löschmannschaften sind vor Ort
       
       London dpa | Ein Öltanker steht in der Nordsee nahe der britischen Küste in
       Flammen. Das Frachtschiff „Solong“ kollidierte am Montagvormittag aus
       bislang nicht geklärter Ursache mit der „Stena Immaculate“, welche
       daraufhin in Brand geriet. Mehr als 30 Menschen seien von anderen Schiffen
       an Land gebracht worden, schrieb die Nachrichtenagentur PA am Mittag. Der
       BBC zufolge, die sich auf die Reederei Stena Bulk beruft, ist die Besatzung
       der „Stena Immaculate“ in Sicherheit. Zum Gesundheitszustand der an Land
       gebrachten Menschen gab es zunächst keine Informationen. Es soll noch
       Vermisste geben.
       
       ## Greenpeace: Anlass zu großer Sorge
       
       Die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Großbritannien teilte mit, man
       beobachte die Berichte genau. „Sowohl die hohe Geschwindigkeit als auch die
       Videos von den Folgen geben Anlass zu großer Sorge“, sagte ein Sprecher auf
       Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
       
       Es sei aber noch zu früh, das Ausmaß von Schäden für die Umwelt zu
       bestimmen, so der Sprecher weiter. Die Größenordnung von Auswirkungen
       hingen von mehreren Faktoren ab, darunter des Typs und der Menge an Öl, die
       der Tanker geladen habe, dem Treibstoff in beiden Schiffen und wie viel
       davon ins Wasser gelangt sei.
       
       Wie sich ein Austritt von Öl auswirke, hänge auch stark von den
       Wetterbedingungen ab. „Im Falle einer Ölpest oder eines Verlusts von
       Gefahrgut aus dem betroffenen Containerschiff wird auch die Schnelligkeit
       der Reaktion entscheidend sein, um Auswirkungen zu begrenzen“, sagte der
       Greenpeace-Sprecher.
       
       ## Unglücksursache unklar
       
       Es sei zu früh, um über die Unglücksursache zu spekulieren, sagte der
       Geschäftsführer der Reederei, Erik Hanell. An Bord des Tankers seien mehr
       als 20 Menschen gewesen. Der Leiter des Hafens von Grimsby äußerte, ihm sei
       von einem „Feuerball“ berichtet worden.
       
       Der Vorsitzende des Stadtrates der nahegelegenen Stadt Hull sprach in der
       BBC von einer „verheerenden“ Lage. Die potenziellen Umweltfolgen seien
       besorgniserregend, in den kommenden Tagen müsse „sehr schnell“ daran
       gearbeitet werden, diese zu verstehen. Die Küstenwache prüft, ob und welche
       Maßnahmen zur Bekämpfung von Umweltbedrohungen erforderlich sein könnten.
       
       ## Alarm am Vormittag
       
       Auf Internetseiten, die Schiffsrouten detailreich verfolgen, ist zu sehen,
       wie mehrere Schiffe in der Nähe vor Ort sind. Die „Stena Immaculate“ fährt
       unter US-Flagge, die „Solong“ unter portugiesischer. Der erste Alarm war um
       kurz vor 11 Uhr MEZ ausgelöst worden. Die PA berichtete, die „Stena
       Immaculate“ habe vor Anker gelegen.
       
       Die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander schrieb bei X, sie sei
       „besorgt“ und in Kontakt mit den Behörden und der Küstenwache. Sie dankte
       allen beteiligten Rettungskräften für deren Einsatz.
       
       10 Mar 2025
       
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