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       # taz.de -- Entwicklung der Radbranche 2024: Rabatte für Fahrräder laufen bald aus
       
       > Noch kämpft die Branche mit großen Lagerbeständen. Der Kauf eines Rads
       > ist dadurch günstiger als sonst. Aber wie lange noch?
       
   IMG Bild: Volle Lager: noch mal weniger Fahrräder verkauft
       
       Berlin taz | Der deutsche Fahrradhandel versucht noch immer, mit Rabatten
       seine Lager zu leeren. 2024 wurden in Deutschland fast 14 Prozent weniger
       Fahrräder produziert als im Vorjahr. Auch der Gesamtumsatz ging um 10,3
       Prozent zurück, wie der Zweirad-Industrie-Verband am Mittwoch in Berlin
       berichtete.
       
       Das Jahr war für die Produzenten von Fahrrädern und E-Bikes,
       Fahrradkomponenten und Fahrradzubehör herausfordernd. „[1][Viele Händler
       und Hersteller verfügen immer noch über einen hohen Lagerbestand]“, sagte
       Katharina Hinse, Leiterin für Wirtschafts- und Industriepolitik beim ZIV.
       Während der Coronapandemie war die Nachfrage für Fahrräder und E-Bikes
       stark angestiegen, dadurch wurde auch mehr produziert.
       
       Das Hoch der Branche in den Coronajahren war allerdings nur eine Ausnahme.
       Derzeit seien etwa 75 bis 100 Prozent mehr Fahrräder in den Lagern als
       gewünscht, berichtete Uwe Wöll, der Geschäftsführer des
       Fahrradfachhandelsverbands Verbund Service und Fahrrad (VSF). Mit
       Rabattaktionen hatten die Fahrradhändler im vergangenen Jahr versucht, die
       Bestände zu verkleinern. Für ein durchschnittliches E-Bike mussten
       Endkund:innen im vergangenen Jahr etwa 300 Euro weniger bezahlen als
       noch im Jahr zuvor.
       
       Wenn die Lagerbestände wieder auf normalem Niveau sind, würden die Preise
       aber wieder ansteigen, sagte Caroline Bonn vom VSF. „Aktuell gehen wir von
       einer Normalisierung des Marktes ab dem Jahr 2026 aus“, sagt Burkhard
       Stork, Geschäftsführer beim ZIV. Sein Ziel: Den Fahrradbestand in
       Deutschland auf mehr Räder pro Kopf zu erhöhen als in den Niederlanden –
       bislang gibt es dort im Schnitt 1,3 Räder pro Einwohner:in, in Deutschland
       sind es nicht ganz 1,1 Räder. Und: Hierzulande sind mehr Haushalte noch
       ganz ohne Rad.
       
       [2][Besonders gefragt sind E-Bikes]. Das zweite Jahr in Folge wurden in
       Deutschland mehr E-Bikes verkauft als herkömmliche Räder. Laut Katharina
       Hinse sind sie mittlerweile das Rückgrat der deutschen Fahrradproduktion.
       Dass der Umsatz trotz der Beliebtheit nicht weiter steigt, könnte daran
       liegen, dass die Akkus der E-Bikes etwa 5 Jahre länger halten als erwartet
       und die Räder dadurch entsprechend länger genutzt werden können.
       
       Auch Rennräder und Gravelbikes sind weiterhin sehr beliebt. Gründe hierfür
       sind insbesondere die wachsende Beliebtheit von Reisen mit dem Rad und
       [3][Radsportarten]. Alltags- und Freizeiträder haben aber weiterhin den
       größten Verkaufsanteil.
       
       12 Mar 2025
       
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