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       # taz.de -- Politische Krise in Mosambik: Oppositionsführer vor dem Staatsanwalt
       
       > Mosambiks wichtigster Oppositionsführer Venâncio Mondlane soll jetzt
       > juristisch kaltgestellt werden. Am Dienstag stand er vor dem
       > Generalstaatsanwalt.
       
   IMG Bild: „Präsident des Volkes“ Venancio Mondlane, hier bei seiner Rückkehr nach Mosambik aus dem zeitweisen Exil Anfang Januar
       
       Maputo taz | Die politische Krise in Mosambik eskaliert weiter und ein Ende
       ist nicht in Sicht. Am Dienstag wurde der wichtigste Oppositionsführer
       Venâncio Mondlane in der Hauptstadt Maputo vor dem Generalstaatsanwalt
       vorgeführt, angeklagt der Aufstachelung zur Gewalt. Zeitweise war sein
       Aufenthaltsort unklar gewesen, nachdem er am Mittwoch der Vorwoche bei
       einer Protestkundgebung unter Beschuss geraten war.
       
       Die Regierung von Präsident Daniel Chapo verbot Journalisten, ihre
       Mobiltelefone zu benutzen, um von der Vorführung live zu berichten. „Solche
       Maßnahmen geben Anlass zu ernster Sorge über die Pressefreiheit und das
       Recht auf Information“, erklärte die Bürgerrechtsgruppe Justice Frontil
       Equitas
       
       Während seiner Vorführung drehte Mondlane den Spieß um und erhob
       seinerseits Anklage gegen Präsident Chapo. Der im Januar ins Amt
       eingeführte Präsident wurde jüngst im Zusammenhang mit den wiederholten
       Protesten von Oppositionsanhängern gegen mutmaßliche Wahlfälschung mit der
       Aussage zitiert: „Sollte es nötig sein, Blut zu vergießen, wird Blut
       vergossen.“
       
       Der Generalstaatsanwalt lud seinerseits den engen Mondlane-Berater Dinís
       Tivane für Freitag zur Befragung vor. Während Mondlane von seinen Anhängern
       als „Präsident des Volkes“ tituliert wird, ist Tivane „der mutige
       Direktor“.
       
       Mosambik wird seit der Unabhängigkeit 1975 von der einstigen
       Befreiungsbewegung Frelimo (Mosambikanische Befreiungsfront) regiert. Ihren
       Wahlsieg bei den Wahlen im Oktober 2024 erkennt die Opposition um den
       wichtigsten Gegenkandidaten Mondlane nicht an und ruft immer wieder zu
       Protesten auf. Seit den Wahlen sind in dem rohstoffreichen Land mit 34
       Millionen Einwohnern über 300 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen.
       
       12 Mar 2025
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Armando Domingos
       
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