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       # taz.de -- Kontakt zum russischen Geheimdienst: FSB-Minijobber bei CDU-Abgeordnetem
       
       > Ein Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Christian Hirte hatte Kontakt
       > zum russischen Geheimdienst FSB. Er sollte Kontakt zu Oppositionellen
       > knüpfen.
       
   IMG Bild: Möglicherweise im Visier des FSB: Christian Hirte, Vorsitzender der Landesgruppe Thüringen der CDU im Deutschen Bundestag
       
       Leipzig taz | [1][Der Bundestagsabgeordnete Christian Hirte] (CDU) hat in
       seinem Berliner Büro einen Mann beschäftigt, der mit dem russischen
       Geheimdienst FSB zusammengearbeitet haben soll. [2][Wie die FAZ am Mittwoch
       zuerst berichtete,] hatte der 1984 geborene Russe einen Mini-Job im
       Paul-Löbe-Haus, dem Funktionsgebäude wenige Meter neben dem Bundestag, und
       einen Hausausweis. Demnach stellte er dort für den CDU-Politiker Hirte
       Kontakt zu russischen Oppositionellen her.
       
       Hirte hat den Fall mittlerweile gegenüber der Deutschen Presse-Agentur
       (dpa) bestätigt. Er ist seit 2008 Mitglied des Deutschen Bundestages,
       arbeitete von 2018 bis 2020 als Parlamentarischer Staatssekretär im
       Wirtschaftsministerium und war danach zwei Jahre lang Vorsitzender der CDU
       Thüringen. Den Mann mit FSB-Kontakt habe er den Berichten nach 2023
       eingestellt und eine Überprüfung bei einer deutschen Sicherheitsbehörde
       beauftragt.
       
       Der Mitarbeiter habe ab 2020 für die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung in
       Moskau gearbeitet. Nach dem Großangriff Russlands auf die Ukraine am 24.
       Februar 2022 habe er das Land verlassen, auf Social Media Fotos mit der
       Ukraine-Flagge gepostet und sich bei Hirte gemeldet. Dieser habe ihn für
       einen gut vernetzten Oppositionellen gehalten. Seinen Job, Kontakt zu
       Oppositionellen zu knüpfen, habe er auch gut erledigt.
       
       ## „Gelinde gesagt unangenehm“
       
       Nach der Prüfung durch die Sicherheitsbehörde sei der Verdacht aufgekommen,
       dass der Mitarbeiter mit dem FSB im Kontakt stehe – etwas später habe er
       sich erhärtet. Hirte sei allerdings gebeten worden, den Mitarbeiter nicht
       sofort zu feuern. Dem sei der Abgeordnete nachgekommen. Erst in der zweiten
       Jahreshälfte 2024 sei ihm empfohlen worden, das Beschäftigungsverhältnis
       unauffällig zu beenden. Auch das habe Hirte getan.
       
       Der dpa sagte Hirte, es sei „gelinde gesagt unangenehm“, den Eindruck zu
       bekommen, möglicherweise [3][im Visier des FSB] zu sein. „Ich habe
       versucht, damit professionell umzugehen.“ Zum Büro habe der Mitarbeiter
       keinen Schlüssel und zu internen Daten oder zu denen des Bundestags keinen
       Zugang gehabt.
       
       12 Mar 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Parteitag-der-CDU-in-Thueringen/!5715057
   DIR [2] https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/cdu-bundestagsabgeordneter-christian-hirte-beschaeftigte-russen-mit-kontakt-zum-fsb-110350864.html
   DIR [3] /Meduza-Auswahl-11--17-April/!6004698
       
       ## AUTOREN
       
   DIR David Muschenich
       
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