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       # taz.de -- Streik bei der BVG: Verdi lässt nicht locker
       
       > Der nächste zweitägige Warnstreik bei der BVG steht kommende Woche an. Am
       > Mittwoch war wieder eine Verhandlungsrunde ergebnislos zu Ende gegangen.
       
   IMG Bild: Nichts geht mehr: BVG-Warnstreik Ende Januar
       
       Berlin dpa/taz | Auf die Fahrgäste im Berliner Nahverkehr kommen erneut
       erhebliche Einschränkungen zu: Die Gewerkschaft Verdi hat für kommende
       Woche Mittwoch und Donnerstag zum nächsten zweitägigen Warnstreik bei den
       Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) aufgerufen. „Das finanzielle Angebot der
       BVG ist völlig unzureichend und ignoriert die massiven Preissteigerungen,
       mit denen unsere Kolleginnen und Kollegen täglich kämpfen müssen“, teilte
       Verhandlungsführer Jeremy Arndt mit. Schon der vorige Ausstand bei der BVG
       Ende Februar dauerte 48 Stunden.
       
       Wieder dürften nahezu sämtliche Busse, Straßen- und U-Bahnen im Depot
       bleiben. Es ist der inzwischen vierte Arbeitskampf in der laufenden
       Tarifrunde mit der BVG. Nicht betroffen sind auch dieses Mal der S- und
       Regionalverkehr. Es ist mit vollen Straßen und einer hohen Nachfrage nach
       Alternativen wie Taxis oder Sharingdiensten zu rechnen.
       
       Die BVG kritisierte den Aufruf deutlich. Das Unternehmen behalte sich
       rechtliche Schritte mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit des
       Arbeitskampfes vor, hieß es. „Verhandeln bedeutet aufeinander zuzugehen“,
       teilte Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe mit. „Jetzt ist Verdi an der
       Reihe, einen Kompromissvorschlag zum Thema Entgelt an den Tisch zu bringen,
       statt weiter an Maximalforderungen festzuhalten. Der Ball liegt bei Verdi.“
       
       ## Differenzen beim Entgelt
       
       Die Tarifparteien waren [1][auch nach der fünften Verhandlungsrunde am
       Mittwoch ohne Einigung auseinandergegangen]. Insbesondere bei der Höhe des
       Entgelts gibt es Differenzen: Verdi fordert 750 Euro zusätzlich pro Monat
       bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die BVG hatte zuletzt stufenweise 375
       Euro und eine doppelt so lange Laufzeit angeboten. Verhandelt wird zudem
       über ein höheres Weihnachtsgeld, über Zulagen bei bestimmten
       Schichtmodellen sowie flexiblere Arbeitszeiten.
       
       „Wir sind den hohen Forderungen der Gewerkschaft erneut deutlich
       entgegengekommen und sind am Limit unserer finanziellen Möglichkeiten“,
       teilte BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe nach den Gesprächen mit.
       
       Verdi erkannte zwar an, dass die BVG ihr mit der 24-monatigen
       Vertragslaufzeit entgegengekommen sei. „Dennoch reicht das Gesamtpaket
       nicht aus, um die harte Arbeit der Beschäftigten angemessen zu honorieren“,
       betonte Verhandlungsführer Arndt. Nach einem mehrtägigen Austausch mit den
       Beschäftigten entschied die Tarifkommission nun, mit einem weiteren
       Arbeitskampf den Druck vor der nächsten Verhandlungsrunde zu erhöhen.
       
       Die ist für kommende Woche Freitag, dem Tag nach dem Warnstreik angesetzt.
       Sollte es dann erneut keinen Abschluss geben, könnte der Konflikt weiter
       eskalieren. Verdi hat für diesen Fall eine Urabstimmung über unbefristete
       Streiks angekündigt. Mindestens 75 Prozent der teilnehmenden Mitglieder
       müssten dafür zustimmen. Der bisher längste Arbeitskampf lief über 48
       Stunden. Nach einer Urabstimmung wären deutlich längere Zeiträume möglich.
       
       14 Mar 2025
       
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