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       # taz.de -- Pflegemutter über schmerzvolle Abschiede: „Jedes Kind ist mein Kind“
       
       > Seit 2015 ist Alessandra Cercola Salatino Krisenpflegemutter. Fünfzehn
       > Babys und Kleinkindern in Not hat sie in dieser Zeit ein vorläufiges
       > Zuhause gegeben.
       
   IMG Bild: Wärme und Geborgenheit vermitteln: Das sei das Wichtigste, sagt Krisenpflegemutter Alessandra Cercola Salatino
       
       taz: Frau Cercola Salatino, was macht eine gute Krisenpflegemutter aus? 
       
       Alessandra Cercola Salatino: Sie sollte stark sein und kämpferisch. Sie
       sollte eine große Bereitschaft zum Geben haben, aber auch loslassen können.
       Und sie muss mit dem ganzen Behördenkram klar kommen.
       
       Alessandra, Sandra genannt, schenkt Espresso ein. 
       
       Das ist heute mein fünfter Kaffee. Letzte Nacht habe ich nicht so viel
       geschlafen (lacht). Das Baby ist jede Stunde aufgewacht.
       
       Das Gespräch findet in der Küche statt. Zusammen mit ihrem Mann Vincenzo,
       Enzo genannt, und der mittlerweile erwachsenen Pflegetochter bewohnt sie
       eine Dreizimmerwohnung in Berlin. Es gibt auch ein Kinderzimmer. Die
       Familie hat derzeit ein Baby, ein Mädchen, in Krisenpflege. Enzo ist gerade
       mit dem Kinderwagen unterwegs. 
       
       taz: Wie sind Sie zu dem Baby gekommen? 
       
       Salatino: Eigentlich hatte ich auf ein älteres Baby gewartet. Aber dann kam
       der Anruf von dem freien Träger, für den ich ehrenamtlich tätig bin: Ein
       drei Wochen altes Baby müsse aus dem Krankenhaus abgeholt werden muss. Es
       war ein Notfall.
       
       taz: Was wissen Sie über die Kleine? 
       
       Salatino: Ich darf eigentlich nichts über sie erzählen. Ganz allgemein kann
       ich sagen, dass wir manchmal Babys bekommen, die unmittelbar nach der
       Geburt in Obhut genommen werden müssen. Oder Kinder, die für eine kurze
       Zeit betreut werden müssen, weil die Mutter im Krankenhaus ist oder die
       Familie eine vorübergehende Krise hat. Manchmal sind das auch Kinder von
       Müttern, die keine Wohnung haben, auf der Straße leben, vielleicht mit
       Drogen zu tun haben, mit Alkohol. Fast alle Neugeborenen bleiben noch ein
       bisschen im Krankenhaus zur Beobachtung, auch, weil sie manchmal zunächst
       einen Entzug machen müssen.
       
       taz: Was hatten Sie dabei, als Sie das Neugeborene im Krankenhaus abgeholt
       haben? 
       
       Salatino: Mein Mann hat mich gefahren. Wir haben die Babyschale mitgenommen
       und ein paar Sachen zum Anziehen. Mützchen, Jacke und eine Decke. Und etwas
       Milch und einen Nuckel für die Rückfahrt, um das Kind beruhigen zu können.
       
       taz: Waren Sie aufgeregt? 
       
       Salatino: Mittlerweile bin ich nicht mehr so aufgeregt, ich habe das ja
       schon oft gemacht. Aber ich bin natürlich neugierig: Was kommt jetzt für
       ein Kind, wie wird es mich annehmen?
       
       taz: Das heißt, Sie sind inzwischen ein Profi? 
       
       Salatino: Das könnte man so sagen (lacht). Das ist jetzt mein Kind Nummer
       15 in zehn Jahren Krisenpflege. Wir hatten Kinder in jeder Altersstufe bis
       dreieinhalb.
       
       taz: Wie lange bleiben die Kinder in der Regel bei Ihnen? 
       
       Salatino: Das ist unterschiedlich. Manche Kinder hatten wir nur eine Woche,
       manche über ein Jahr. Anders als eine Dauerpflege soll Krisenpflege
       eigentlich nur maximal sechs Monaten dauern, aber das ist oft länger.
       
       Die Wohnungstür geht auf. Enzo ist mit dem Kinderwagen zurück. Sandra guckt
       in den Wagen, deckt die Kleine, die schläft, ein bisschen auf.
       
       taz: Warum machen Sie diesen Job? 
       
       Salatino: Zum Teil kommen diese Kinder aus sehr schwierigen Verhältnissen,
       manche sind verwahrlost, manche haben furchtbare Dinge erlebt. Gewalt und
       Missbrauch. Die Kinder sind nicht schuld. Sie sind zufällig in diese
       Verhältnisse geboren. Ich möchte, dass sie eine Chance bekommen.
       
       taz: Aber zu so einem Engagement kommt man doch nicht einfach so. 
       
       Salatino: Um die Frage zu beantworten, muss ich eine Geschichte erzählen.
       
       taz: Gern. 
       
       Salatino: Mein Mann und ich haben keine leiblichen Kinder. 1998 haben wir
       unseren Sohn adoptiert, in einem Land, das damals noch nicht zur EU
       gehörte.
       
       taz: Warum haben Sie kein Kind in Deutschland adoptiert? 
       
       Salatino: Das durften wir nicht, wir sind keine deutschen Staatsbürger. Wir
       sind Italiener und das Gesetz sagt, dass man in dem Land adoptieren muss,
       in dem man Staatsbürger ist, obwohl ich schon über 40 Jahre in Berlin lebe.
       Wir haben die Adoption dann nach italienischem Recht gemacht, es hat fast 8
       Jahre gedauert, bis wir das Kind bekommen haben. Aber nicht nur das war
       kompliziert.
       
       taz: Bitte erzählen Sie. 
       
       Salatino: Um unseren Sohn mit nach Deutschland nehmen zu können, mussten
       wir für ihn in dem besagten Land bei der deutschen Botschaft ein Visum
       beantragen. Ich habe dann mit meinem kleinen Sohn, den ich seit zwei Tagen
       hatte, vor der Botschaft Schlange gestanden, zusammen mit dem anderen Teil
       der Welt. Plötzlich war ich nicht mehr diese privilegierte Europäerin.
       
       taz: Haben Sie das als entwürdigend empfunden? 
       
       Salationo: Nein, es hat mich empört, dass Menschen, die in die EU einreisen
       wollen, wie Bittsteller behandelt werden. Bis heute ist das so. Es ging
       nicht um mich, sondern um meinen Sohn. Ich komme aus keiner reichen
       Familie, ich bin selber Migrantin. Aber dieses Erlebnis hat meine Sicht auf
       die Verhältnisse grundlegend verändert. Es hat mich so geprägt, dass ich
       sagen kann, es gibt ein Davor und ein Danach.
       
       taz: Und dann haben Sie beschlossen, sich sozial zu engagieren? 
       
       Salatino: Nicht sofort. Wir wollten gern noch ein zweites Kind. Um den
       schwierigen Adoptionsprozess nicht wiederholen zu müssen, haben wir in
       Berlin dann 2005 ein Kind in Dauerpflege genommen. Unsere Tochter, sie war
       da zweieinhalb. Unser Sohn ging schon in die Schule. Zunächst hatte ich
       viel zu tun mit den beiden, sie kamen ja aus schwierigen
       Familienverhältnissen. Wir haben sie erst mal aufgepäppelt, wir wollten
       erst mal eine Familie sein. Aber das Ereignis, das ich gerade erzählt habe,
       hat mich nicht losgelassen. Krisenpflegemutter zu sein, hat für mich auch
       eine politische Komponente.
       
       taz: Wie meinen Sie das? 
       
       Salatino: Ich komme aus Neapel. Als junge Frau gehörte ich zur
       undogmatischen Linken. Wir haben für unsere Rechte gekämpft in der Schule
       und in der Universität. Ich war sehr engagiert. Wir hatten den Anspruch,
       die Welt zu verbessern. In der Rückschau würde ich sagen, unser politisches
       Engagement hat konkret nicht so viel gebracht. Es war mehr eine Politik der
       Worte als der Taten. Du kannst nicht die ganze Welt verbessern, aber du
       kannst das Leben von einzelnen Kindern verbessern, die keine Lobby haben.
       Für die kannst du kämpfen.
       
       Das Baby ist aufgewacht, verzieht das Gesicht und fängt an zu schreien.
       Sandra unterbricht das Gespräch und bereitet ein Fläschchen zu, Enzo
       schaukelt das Baby derweil beruhigend im Arm. Dann setzt er sich mit der
       Kleinen aufs Sofa und gibt ihr die Flasche. Sandra konzentriert sich wieder
       auf das Gespräch, hat das Geschehen auf dem Sofa aber im Blick. 
       
       taz: Unter was für Bedingungen sind Sie selbst aufgewachsen? 
       
       Salatino: Mein Vater war Typograf, er ist sehr früh verstorben. Meine
       Mutter und wir drei Kinder mussten gucken, wie es weitergeht. Ich musste
       relativ früh neben der Schule arbeiten. Ich war Babysitter, habe geputzt.
       Ich bin aber immer zur Schule gegangen, ich habe mein Abitur gemacht. Dann
       habe ich mich an der Uni für Romanistik und Geschichte eingeschrieben und
       fast alle Studiengänge zu Ende gemacht. Das war super anstrengend, weil ich
       nebenher Geld verdienen musste. 1980 in den Semesterferien bin ich dann zum
       ersten Mal nach Berlin gefahren, um zu arbeiten. Einer meiner Brüder war
       schon dort.
       
       taz: Berlin war damals noch Mauerstadt. Es gab eine große Alternativszene
       und Kneipenkultur und auch eine linke italienische Community. Wie haben Sie
       das erlebt?
       
       Salatino: Im Unterschied zu Italien war das Leben in Berlin sehr leicht. In
       Neapel musste man immer kämpfen um das Geld, es gab dort auch viel
       Kriminalität und Gewalt. In Berlin war es einfach, Freundschaften zu
       schließen, in Wohngemeinschaften unterzukommen und Arbeit zu finden. Ich
       habe genommen, was ich gekriegt habe, habe geputzt und gekellnert. Ich war
       überhaupt nicht wählerisch und war glücklich damit.
       
       taz: Ihr Mann Enzo gehörte Ende der 70er Jahre zum Gründungskollektiv der
       Osteria No.1. In dem legendären italienischen Lokal in Kreuzberg wurde
       Geschichte geschrieben. Unter anderen wurden dort der Tunix-Kongress und
       [1][die taz auf den Weg gebracht] und begossen. 
       
       Salationo: Ich habe Enzo 1985 kennengelernt, als ich in der Osteria als
       Kellnerin gearbeitet habe. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits
       beschlossen, in Berlin zu bleiben. Zunächst bin ich noch viel hin- und
       hergereist, meine Mutter lebte ja noch in Neapel. Ich habe dann in Berlin
       eine Flamenco-Tanzausbildung gemacht und als Tanzpädagogin gearbeitet. 1992
       haben Enzo und ich geheiratet, das war die Voraussetzung, um unseren Sohn
       adoptieren zu können.
       
       Das Baby hat die Flasche ausgetrunken. Sandra lächelt, als sie das sieht.
       Enzo legt sich die Kleine auf die Schulter und tänzelt mit ihr durch die
       Küche. 
       
       taz: Was sind die Kinder für Sie? 
       
       Salatino: Jedes Kind, das hier bei uns ankommt, ist unser Kind. In der
       Zeit, in der sie hier sind, sollen sie sich zu Hause fühlen und das geht
       nur, wenn du die Kinder annimmst. Die, die schon sprechen können, sagen
       Mama, manche sagen auch Sandra. Du machst mit ihnen genau dasselbe, was du
       mit deinen Kindern gemacht hast. Jedes Kind ist mein Kind. Aber ich weiß
       auch, dass ich diese Kinder, wenn die Zeit gekommen ist, wieder abgeben
       werde.
       
       taz: Krisenpflege bedeutet, eine Brücke zu sein, bis eine
       Dauerpflegefamilie für das Kind gefunden ist. Manchmal kommen die Kinder im
       Anschluss auch zurück zu ihren leiblichen Eltern oder werden in einer
       stationären Einrichtung untergebracht. Wie ist das für Sie, wenn die
       Trennung von Ihrem kleinen Pflegling ansteht? 
       
       Salatino: Wenn ich sehe, dass das Kind in gute Hände kommt, zum Beispiel zu
       Pflegeeltern, die ich schon seit Monaten kenne und sehe, wie sie mit den
       Kindern umgehen, dann ist es leicht. Wir helfen ja sozusagen in einem
       Anbahnungsprozess mit, dass das Kind deren Kind wird (macht eine kurze
       Pause). Nein, leicht ist es nie, aber es ist auf jeden Fall erträglich.
       Danach müssen wir uns kurz erholen und können wieder ein neues Kind nehmen.
       Schwierig wird es, wenn die Kinder in Familien zurückgeführt werden, bei
       denen wir uns überhaupt nicht sicher sind.
       
       taz: Haben Sie da ein Mitspracherecht? 
       
       Salatino: Nein. Das entscheidet ein Richter oder das Jugendamt. Es geht
       nach Recht und Gesetz. Aber dass die Familie wirklich in der Lage ist, ihre
       Verhaltensweise und Umgangsweise mit dem Kind zu ändern, davon waren wir
       nicht immer überzeugt. Manchmal mussten wir Kinder zurückgeben in
       Situationen, mit denen wir überhaupt nicht einverstanden waren.
       
       taz: Was macht das mit Ihnen? 
       
       Salatino: Es nimmt mich so mit, dass ich mir Hilfe holen muss. Es ist auch
       schon vorgekommen, dass ich für längere Zeit als Krisenmutter aussetzen
       musste, um mich von dem Schmerz zu erholen. Gott sei Dank habe ich eine
       Pflegeelterngruppe. Wir treffen uns regelmäßig und da hole ich mir sehr
       viel Kraft. Wir sprechen dieselbe Sprache. Ich brauche gar nichts zu sagen,
       sie sehen sofort, was mit mir los ist.
       
       Das Baby ist an Enzos Schulter eingeschlafen. 
       
       taz: Je länger das Kind bei Ihnen ist, umso größer ist der Schmerz? 
       
       Salatino: Der Schmerz ist immer da, aber du kannst ihn ertragen, wenn du
       weißt, für das Kind ist alles okay. Manche Kinder, die bei uns waren, sind
       inzwischen zwölf. Zu den meisten haben wir Kontakt. Wir sehen entweder bei
       Pflegeeltern oder auch bei leiblichen Eltern wie sie sich entwickeln haben.
       Wir sehen, was aus ihnen geworden ist, wie wichtig die Wärme und
       Geborgenheit war, die sie bei uns gefunden haben. Wir kriegen jedes Jahr
       ein Fotobuch und Einladungen zum Geburtstag. Wir gehen zu jedem Geburtstag.
       
       Sandra geht zum Kühlschrank an dem viele Kinderfotos hängen. Sie tippt auf
       ein Bild. 
       
       Diese Süße hier, das war einer unserer Lieblinge.
       
       taz: Es gibt also doch Unterschiede? 
       
       Salatino: Alle Kinder sind willkommen. Der Unterschied ist immer aus
       welcher Situation heraus du das Kind bekommen hast. Wenn ein Kind aus einer
       Familie genommen wird, weil es vernachlässigt wurde, ist das schlimm. Aber
       wenn du ein Kind bekommst, das wirklich krasse Sachen erlebt hat, ist das
       Schutzgefühl viel stärker. Sofort! Und es ist dann schwieriger, es
       abzugeben, loszulassen.
       
       taz: Sie sind 67. Wie lange wollen Sie das noch machen? 
       
       Salatino: Ich mache das, solange ich die Kraft habe. Das Problem ist, wir
       haben eine katastrophale Situation in Berlin. Es gibt kaum
       Krisenpflegeeltern, aber immer mehr Kinder in Not, die in Obhut genommen
       werden müssen. Deswegen bleiben die Kinder manchmal im Kindernotdienst,
       manchmal schlafen sie sogar im Jugendamt im Büro. Das ist auch der Grund,
       warum ich dieses Interview hier gebe.
       
       taz: Wir hören. 
       
       Salatino: Ich hoffe, dass sich etwas bewegt. Dass mehr Leute Interesse
       zeigen an dieser Aufgabe. Das kann jede Form von Familie sein. Auch
       gleichgeschlechtliche Paare können das machen und Alleinstehende und Leute
       im Rentenalter.
       
       taz: Haben Sie manchmal das Gefühl, eine Einzelkämpferin zu sein? 
       
       Salatino: Ich bin nicht allein, ich kenne andere, die genau dasselbe
       empfinden, das ist ein Glück. Aber ich muss mich leider auch oft
       rechtfertigen.
       
       taz: Wofür? 
       
       Salatino: Warum machst du das noch? Jetzt könntest du aber wirklich mal
       aufhören. Du könntest nach Italien gehen und dein Haus dort genießen. Man
       muss sich nicht rechtfertigen, wenn man ein Egoist ist, aber man muss sich
       rechtfertigen, wenn man etwas macht, bei dem kein individueller Vorteil zu
       erkennen ist.
       
       taz: Was antworten Sie dann? 
       
       Salatino: Ja, ich kann mein Haus in Italien genießen aber das tue ich ein
       paar Monate, und dann brauche ich wieder eine Herausforderung. Wenn Kinder
       in Not aus diesem Kreis nicht herauskommen, geht es immer weiter in
       derselben Richtung. Die Oma war so, die Mutter war so und die Tochter wird
       auch so und kriegt, wenn sie 14 ist, selbst wieder ein Kind. Es macht mich
       glücklich, wenn ich einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, diesen
       Kreislauf zu durchbrechen.
       
       30 Mar 2025
       
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