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       # taz.de -- Richterwahl in Wisconsin: Endlich ein kleiner Lichtblick aus den USA
       
       > Trotz Stimmenkauf von Musk gewinnt die liberale Susan Crawford die
       > Richterwahl in Wisconsin. Der Erfolg kann ein Aufwachen bewirken. Muss
       > aber nicht.
       
   IMG Bild: Gewonnen trotz der Versuche des direkten Stimmenkaufs durch Elon Musk: Susan Crawford
       
       Gute Nachrichten aus den USA sind selten geworden in den vergangenen
       zweieinhalb Monaten des faschistischen Staatsumbaus unter Donald Trump und
       seinen Milliardärsfreunden und Speichelleckern. Da kommt die Botschaft aus
       dem Bundesstaat Wisconsin gerade recht: Trotz der Versuche des direkten
       Stimmenkaufs durch Elon Musk, trotz des Einsatzes von 25 Millionen Dollar
       aus Musks Privatvermögen hat die liberale Susan Crawford die [1][Wahl zur
       Richterin am Obersten Gerichtshof] des Bundesstaats gewonnen.
       
       Gleichzeitig verlieren die Republikaner bei zwei Nachwahlen zum
       Repräsentantenhaus zwar nicht die Sitze, aber im [2][tiefroten Florida]
       doch etliche Prozentpunkte. Und in Washington hält der Schwarze Senator
       Cory Booker eine 25-stündige Rekordrede, weil es jetzt endlich an der Zeit
       sei, gegen Trump aufzubegehren.
       
       Das sind erfreuliche Lebenszeichen von den Demokrat*innen, die bislang im
       Senat nur durch ihr Ermöglichen von Trumps Übergangshaushalt aufgefallen
       waren. Abgesehen von wenigen Ausnahmen wie den Senatoren [3][Bernie
       Sanders], Chris Murphy oder Mark Kelly und der linken Abgeordneten
       Alexandria Ocasio-Cortez war nicht zu erkennen, dass sich da eine Partei
       bemühen würde, Widerstand zu organisieren.
       
       Der Erfolg vom Dienstag kann ein Aufwachen bewirken. Muss aber nicht.
       Wahrscheinlicher ist es, dass die Partei sich weiter vornehm zurückhält,
       Bitte-bitte-spende-drei-Dollar-Mails an ihre Unterstützer*innen
       aussendet und darauf hofft, bei den Kongresswahlen im November 2026
       mindestens eine der beiden Kammern zurückzuerobern. Aber die Zeit ist zu
       lang und die Risiken sind zu hoch, um Trump bis dahin in diesem Tempo
       weitermachen zu lassen.
       
       Denn die Republikaner werden aus der Niederlage in Wisconsin nicht lernen,
       dass sie programmatisch falsch liegen. Im Gegenteil: Ihre Polemik gegen die
       unabhängige Justiz dürfte noch heftiger werden. Sie werden lediglich
       registrieren, dass ein omnipräsenter Elon Musk ihnen mehr schadet als
       nutzt. Einiges spricht dafür, dass Trump den Ketamin-bedrogten
       Multimilliardär recht bald aus dem Rampenlicht nimmt – freilich ohne das
       Ziel der Zerstörung des Staates aufzugeben.
       
       Um wirklich gegen [4][Trumps Agenda] anzukommen, braucht es mehr als eine
       Richterwahl in Wisconsin und einen mutigen Senator, der 25 Stunden lang den
       Harndrang unter Kontrolle hält. Diesen Samstag sind in allen 50
       Bundesstaaten Protestkundgebungen angekündigt. Sie werden zeigen, wie
       mobilisierungsfähig die Opposition tatsächlich ist. Und wie wütend.
       
       2 Apr 2025
       
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   DIR Bernd Pickert
       
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