# taz.de -- Gewalt in der Nutztierhaltung: Großer Milchbauernhof unter Tierquälerei-Verdacht
> Eine Tierschutzorganisation wirft Mitarbeiter*innen eines
> brandenburgischen Hofs vor, Tiere misshandelt zu haben. Nun wurde Anzeige
> erstattet.
IMG Bild: Auf einem Bauernhof in der Uckermark sollen monatelang Kühe und Kälber misshandelt worden sein (Symbolbild)
Berlin taz | Auf einem Bauernhof in der Uckermark sollen monatelang Kühe
und Kälber misshandelt worden sein. Das zeigen Videoaufnahmen, die die
Tierschutzorganisation [1][Aninova am Mittwoch veröffentlichte]. „Die
Brutalität und Selbstverständlichkeit, mit der die Tiere gequält werden,
hat mich schon sehr schockiert“, sagt Aninova-Vorsitzender Jan Peifer. „Das
habe ich in einem solchen Ausmaß noch nicht gesehen.“
Die Tierschutzorganisation wirft dem Hofbetreiber vor, massiv [2][gegen
Schutzstandards verstoßen] zu haben. So seien die Kühe immer wieder mit
Stöcken geschlagen und mit Messern angetrieben worden. Außerdem seien
Kälber brutal über Absperrungen geworfen und nach der Geburt gesetzwidrig
isoliert worden, sagt Peifer.
Aktivist*innen, die durch Hinweise aus der Bevölkerung auf den Hof
aufmerksam geworden waren, haben Aninova die Aufnahmen zugespielt. Drei
Monate lang haben sie eigenen Angaben zufolge die Vorgänge im Stall
gefilmt.
Hofbetreiber Ronaldus Meijer [3][äußert sich gegenüber dem RBB] schockiert
über die Vorgänge in seinem Betrieb. Auf seinem Hof leben etwa 960
Milchkühe, deren [4][Milch an eine Molkerei] und dann als Kaufland-, Lidl-
oder Rewe-Eigenmarke verkauft wird.
Meijer sagt, er habe seinen Mitarbeiter*innen verboten, die Tiere zu
schlagen. Nun sei er mit dem Veterinäramt im Gespräch über
arbeitsrechtliche Konsequenzen. Weiter wollte er sich zu den Vorwürfen
nicht äußern.
## Haltungsbedingungen werden selten kontrolliert
Der brandenburgische Bauernverband zeigt sich ebenfalls schockiert,
kritisiert aber zugleich, dass die Videos veröffentlicht wurden. Die
mediale Aufmerksamkeit führe dazu, dass Menschen zu weiteren Straftaten
animiert werden, schrieb der Verband der taz.
Aninova hat Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Neuruppin erstattet.
„Ich würde gerne sagen, dass das ein Einzelfall ist“, sagt Lisa Kainz von
der Tierschutzorganisation Peta. Aber um solche Fälle zu verhindern,
[5][fehle es an Kontrollen]. Die Veterinärämter seien überlastet, aus
Zeitmangel würden in der Regel nur angekündigte Überprüfungen durchgeführt,
sagt Kainz. „Außerdem werden Höfe durchschnittlich nur alle 15 Jahre
kontrolliert.“
2 Apr 2025
## LINKS
DIR [1] https://aninova.org/aufdeckung/die-milch-luege-aufgedeckt/
DIR [2] /Niedersachsens-neues-Jagdgesetz/!6061550
DIR [3] https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/04/milchvieh-hof-kuehe-verdacht-tierquaelerei-brandenburg-uckermark.html
DIR [4] /Treibhausgase-durch-Tierzucht-zu-hoch/!6060193
DIR [5] /Gruene-Ministerin-ueber-Schlachthoefe/!6045740
## AUTOREN
DIR Henning Giesen
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