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       # taz.de -- Bundestag genehmigt Ukraine-Hilfe: Elf Milliarden Euro bis 2029
       
       > Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Freitag die geplante
       > Ukraine-Hilfe gebilligt. Das Geld soll den Abwehrkampf gegen Russland
       > unterstützen.
       
   IMG Bild: Die Ukraine braucht dringend Unterstützung, um sich gegen Russland wehren zu können: ukrainische Soldaten in der Region Donezk
       
       Berlin rtr/afp/taz | Deutschland stellt weitere rund elf Milliarden Euro
       als Militärhilfe für die Ukraine bereit. Der Haushaltsausschuss des
       Bundestages gab am Freitag grünes Licht für eine entsprechende Vorlage aus
       dem Bundesfinanzministerium unter Jörg Kukies (SPD). Das meldeten mehrere
       Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Teilnehmer:innen der Sitzung.
       
       Für dieses Jahr stehen demnach drei Milliarden Euro zusätzlich zu den
       bisher eingeplanten vier Milliarden Euro zur Verfügung. Zudem bewilligte
       der Ausschuss Verpflichtungsermächtigungen von knapp 8,3 Milliarden Euro
       für die Jahre 2026 bis 2029. Damit können jetzt Verträge für Lieferungen
       geschlossen werden.
       
       „Das ist die richtige Entscheidung mit einem klaren Signal an (Russlands
       Präsidenten Wladimir) Putin, unsere Bündnispartner und die Ukraine“, sagte
       SPD-Haushälter Andreas Schwarz zu Reuters. „Auf Deutschland ist Verlass,
       und der ukrainische Freiheitskampf verdient unsere volle Unterstützung.“
       
       Grünen-Haushälter Sebastian Schäfer begrüßte, dass die Mittel „nach
       monatelanger Blockade endlich freigegeben“ worden seien. Die künftige
       Bundesregierung müsse die Möglichkeiten durch das Milliarden-Finanzpaket
       für Sicherheit und Infrastruktur verantwortlich nutzen: „Als
       wirtschaftstärkstes Land in der Mitte Europas tragen wir große
       Verantwortung, für die Ukraine endlich einen Weg zum Frieden in Freiheit zu
       finden.“
       
       [1][Die zusätzlichen Mittel] waren vom Verteidigungsministerium in
       Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt beantragt worden. Das Geld sei
       erforderlich, da die „schwerwiegende Gefahr besteht, dass die Ukraine ohne
       eine deutlich gesteigerte materielle Unterstützung in ihrem
       Verteidigungskampf unterliegt“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss.
       
       Im Detail bewilligt Kukies damit für dieses Jahr eine überplanmäßige
       Ausgabe von 2,547 Milliarden Euro. Zusammen mit Rückflüssen aus anderen
       Finanztöpfen belaufen sich die verfügbaren Mittel auf drei Milliarden Euro.
       
       Die zusätzliche Ukraine-Hilfe für das laufende Jahr war seit Monaten im
       Gespräch und vor allem von den Grünen wie auch Verteidigungsminister Boris
       Pistorius (SPD) gefordert worden. [2][Die FDP hatte sich noch in Zeiten der
       Ampelkoalition dagegen ausgesprochen.]
       
       Das Kanzleramt unter Scholz hatte das Vorhaben blockiert. Scholz war auch
       für die Hilfe, beharrte aber darauf, dass dies nur mit einer Ausnahme von
       der Schuldenbremse finanziert werden könne, wenn nicht woanders gekürzt
       werden solle.
       
       Diese Ausnahme kommt nun, da nach dem Bundestag am Freitag [3][auch der
       Bundesrat den Grundgesetzänderungen für das von Union und SPD mit den
       Grünen vereinbarte Milliarden-Schuldenpaket zugestimmt] hat.
       
       21 Mar 2025
       
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