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       # taz.de -- US-Zollpolitik: Milliardäre zweifeln an Trumps Kurs
       
       > Sogar Tesla-Chef Elon Musk geht jetzt auf Distanz zur neuen
       > US-Zollpolitik. Präsident Trump eskaliert derweil den Zollkonflikt mit
       > China weiter.
       
   IMG Bild: In Sachen Zollpolitik gibt es Streit zwischen US-Präsident Trump und seinem Berater Elon Musk
       
       Donald Trump hat ein neues Wort erfunden: „Panicans“ – auf Deutsch
       „Paniker“ oder „Hasenfüße“. Das seien „schwache und dumme Menschen“, die
       nicht an seine Wirtschaftspolitik glaubten, schreibt der US-Präsident in
       seinem Onlinedienst Truth Social. Mit Stärke und Mut werde alles großartig
       werden, beschied er Zweiflern. Und brüstete sich, fast alle Handelspartner
       riefen ihn nun zum Verhandeln an. Die Länder böten ihm Dinge an, die er nie
       verlangt habe. Trump: „Die Zölle werden dieses Land sehr reich machen.“
       
       Daran zweifeln inzwischen viele, die Trump lange unterstützt hatten:
       Besonders scharf äußerte sich [1][US-Fondsmanager und Milliardär Bill
       Ackman]. Trump zettele einen „Atomkrieg gegen jedes Land der Welt“ an,
       schrieb Ackman beim Onlinedienst X. Die US-Regierung habe die am
       vergangenen Mittwoch präsentierten Zölle für Importe aus 180 Ländern völlig
       überhöht ausgerechnet. Trump müsse seinen Kurs korrigieren, bevor er einen
       „großen Fehler macht, der auf schlechter Mathematik beruht“, forderte
       Ackman. Unter Fachleuten ist Trumps Zollpolitik umstritten. Viele
       ExpertInnen fürchten Inflation und Krise infolge der neuen Importabgaben in
       den USA. Die Londoner „Financial Times“ warnte, Trump riskiere „eine
       weltweite Rezession“.
       
       Selbst Trumps enger Verbündeter und „Effizienz“-Berater, Tesla-Chef Elon
       Musk, ging auf Distanz. Am Wochenende plädierte er für eine Freihandelszone
       zwischen Nordamerika und der EU. Zu Wochenbeginn veröffentlichte Musk auf X
       ein Video des verstorbenen US-Ökonomen Milton Friedman von 1980. Darin
       erklärt der berühmte Ökonom, dass ein einfacher Bleistift aus Teilen aus
       der ganzen Welt zusammengesetzt ist. Deshalb seien ein „freier Markt“ und
       „Harmonie und Frieden zwischen den Völkern der Welt“ so wichtig, sagte
       Friedman. Er beschreibt damit den Konsens in den Wirtschaftswissenschaften,
       mit dem Trump gebrochen hat. Musk soll Trump inzwischen sogar aufgefordert
       haben, die Zölle zurückzunehmen, berichtet die „Washington Post“.
       
       ## Trump eskaliert Zollkonflikt mit China
       
       Wie stark sich Trump irren könnte, zeichnete sich am Dienstag ab, als der
       [2][Zollkonflikt mit China weiter eskalierte]. Ein Sprecher des
       Außenministeriums in Peking sagte, China werde im Handelsstreit mit den USA
       „bis zum Ende kämpfen“. Die Regierung werde neuen Forderungen Trumps nicht
       nachgeben. Das Handelsministerium sprach von einer Erpressung aus
       Washington und einem Fehler, der auf einen Fehler folge.
       
       Trump hatte damit gedroht, weitere Zölle in Höhe von 50 Prozent auf
       chinesische Waren zu erheben. Der durchschnittliche US-Zoll auf chinesische
       Güter würde damit auf 104 Prozent steigen, den Preis eines Produktes für
       einen Importeur in den USA also mehr als verdoppeln. Das Handelsministerium
       sprach von einer „typisch einseitigen Schikane“.
       
       China hatte bereits angekündigt, als Antwort auf die Trump-Zölle 34 Prozent
       Importabgaben auf US-Produkte erheben zu wollen. Der Export von den für
       Hightech-Produkte wichtigen Seltenen Erden in die USA wurde zudem verboten.
       Dies hatte an den Finanzmärkten weltweit zu Abstürzen geführt.
       
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte China auf, eine
       Verhandlungslösung mit den USA zu finden. Gleichzeitig zeichnete sich ab,
       dass Europa nicht so entschlossen auf Trumps Zölle reagiert wie China. Die
       Reaktion Brüssels auf bereits erlassene US-Zölle auf Stahl und Aluminium
       war am Montag schwächer ausgefallen als von der Brüsseler Behörde geplant.
       In einigen der 27 EU-Staaten hatte es Bedenken gegeben. So wurde Bourbon
       von der Liste gestrichen. Zuvor hatte Trump mit noch höheren Zöllen auf
       europäischen Wein gedroht, [3][sollte US-Whiskey von der EU ins Visier
       genommen werden]. Über die neue Liste mit US-Produkten, auf die die EU
       Gegenzölle erheben will, sollen die EU-Mitglieder an diesem Mittwoch
       abstimmen.
       
       8 Apr 2025
       
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