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       # taz.de -- Vorerst keine Abschiebung: „Held von Aschaffenburg“ darf bleiben
       
       > Bayern dementiert die drohende Abschiebung eines Somaliers. Er hatte dazu
       > beigetragen, dass der Messerstecher von Aschaffenburg festgenommen werden
       > konnte.
       
   IMG Bild: Ahmed Mohamed Odowaa aus Somalia verfolgte nach dem Angriff im Park Schöntal, Aschaffenburg, am 22. Januar 2025 den Täter
       
       Die Nachricht, dass ausgerechnet einer der Männer, die einen Messerstecher
       verfolgten und [1][zu seiner Festnahme beitrugen], das Land verlassen soll,
       sorgte am Wochenende für einige Aufregung. Zwei Petitionen wandten sich
       gegen die drohende Abschiebung von Ahmed Mohamed Odowaa und versammelten
       innerhalb von drei Tagen je über 50.000 Unterzeichner hinter sich. Dann kam
       die einstweilige Entwarnung: Nein, Odowaa, ein 30-jähriger Flüchtling aus
       Somalia, müsse Deutschland fürs Erste nicht verlassen, teilte das
       bayerische Innenministerium am Montag mit und sprach von einem
       „Missverständnis“.
       
       Odowaa ist geduldet, sein Asylantrag war 2024 abgelehnt worden. Da er über
       Italien in die EU eingereist ist, könnte er dorthin abgeschoben werden. Das
       Main-Echo hatte nun berichtet, dies drohe, falls Odowaa nicht bis 8. Juli
       freiwillig das Land verlassen habe.
       
       Laut Innenministerium kann Odowaa jedoch damit rechnen, dass seine Duldung
       verlängert werde. Schließlich werde er in dem Verfahren gegen den Mann, der
       im Januar in Aschaffenburg zwei Menschen mit einem Küchenmesser erstochen
       und drei weitere schwer verletzt hat, als wichtiger Zeuge gebraucht.
       
       ## Soll eine Medaille des Freistaats Bayern bekommen
       
       Darüber hinaus eröffnet sich für Odowaa eine weitere Bleibeperspektive: Die
       Ausländerbehörde werde dem Somalier demnächst eine Beschäftigungserlaubnis
       erteilen, so das Ministerium. Damit könne er seinen Lebensunterhalt selbst
       bestreiten und „so die Voraussetzungen für eine Bleibeperspektive in
       Deutschland eröffnen“. Schließlich habe Odowaa ein Beispiel für
       Zivilcourage gegeben, das höchsten Respekt verdiene. Für seinen Mut soll
       Odowaa laut Main-Echo außerdem von Ministerpräsident Söder (CSU) die
       Christopherus-Medaille des Freistaats Bayern erhalten. Diese wird Menschen
       verliehen, die andere aus Lebensgefahr gerettet haben.
       
       8 Apr 2025
       
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